Heute Abend startet die zweite Phase der Sky Alps Hockey League, doch die Broncos werden erst am Samstag ins Geschehen eingreifen. Nachdem bereits vor Weihnachten klar war, dass das Saisonziel Platz sechs nicht mehr zu erreichen sein würde, haben die krisen- und verletzungsgebeutelte Wildpferde auch das Ziel, sich zumindest auf Platz acht oder neun vorzuschieben knapp nicht erreicht.
Drei Punkte fehlten auf Platz acht, und im Auswärtsspiel gegen Asiago wäre den Broncos im letzten Drittel beinahe noch das Husarenstück geglückt, doch aufgrund vermeidbarer Niederlagen in den direkten Duellen schaute am Ende leider nur Platz 12 heraus. Dennoch muss eine Lanze für die Mannschaft gebrochen werden, denn derart vom Verletzungspech und von Krisen gebeutelt war keine andere Mannschaft in der AHL.
Vor allem die Importspieler, die in dieser Liga den Unterschied machen, hatten über die gesamte Regular Season mit vielen Rückschlägen zu kämpfen. So konnten die Broncos von den ersten 30 Spielen nur sechs ganze Partien und ein Spieldrittel mit zwei Imports im Sturm antreten.
Zuerst war Colin Behenna lange verletzt, und als er am 9. November endlich sein Saisondebüt feiern konnte, verletzte sich im ersten Drittel des darauffolgenden Spiels Francis Verreault-Paul am Knie. Als Francis wieder fit war, erhielt er die Nachricht, dass sein Bruder einen schweren Verkehrsunfall erlitten hatte und in Lebensgefahr schwebte, weshalb er darum bat, kurzfristig nach Kanada zurückkehren zu dürfen. Am 30. November kehrte er in die Startaufstellung zurück und wurde dann prompt für zwei Spiele gesperrt, und am Neujahrstag passierte dann der tragische Unfall, bei dem Colin Behennas Verlobte am Zinseler tödlich verunglückte.
Dazu kamen noch viele Verletzungen von wichtigen einheimischen Spielern, sodass es eigentlich fast schon ein Wunder ist, dass man bis zum letzten Spieltag im Kampf um Platz acht noch im Rennen war.
Nun gehen die Broncos also mit nur einem Bonuspunkt in die Qualifikationsgruppe B. Die Gegner lauten hier EK Zeller Eisbären (4 Punkte), HC Neumarkt Riwega (3 Punkte) sowie EC Stadtwerke Kitzbühel und EC KAC II mit jeweils null Punkten.
Mit Ausnahme des HC Neumarkt konnten die Broncos jeden Gegner schlagen, und auch in allen Niederlagen waren die Wildpferde auf Augenhöhe und mussten oft genug mit gravierenden Ausfällen zurecht kommen. Auch die Spiele gegen die Erzrivalen aus Serie-A2-Zeiten waren hart umkämpfte Duelle, die die Broncos mit einer konzentrierteren Vorstellung in der Defensive und etwas mehr Genauigkeit im Abschluss ebensogut hätten gewinnen können. Nur der KAC II konnte zweimal geschlagen werden.
Es ist sicherlich schwierig, aus dieser Ausgangsposition die Playoff-Qualifikation zu schaffen, denn die Broncos dürfen sich wohl nur einen einzigen Fehltritt erlauben und dieser darf höchstwahrscheinlich nicht gegen Neumarkt oder Zell am See passieren.
Dennoch ist es möglich, vor allem, da die Broncos im Gegensatz zu vier Fünfteln der Spiele der Regular Season mit vollzähligen Kader antreten können und dazu noch auf Hannes Stofner als Verstärkung zählen können.
Zdeněk Bahenský hat gegen Asiago im einzigen Spiel, das er mit den Wildpferden bestritten hat, einen exzellenten Eindruck hinterlassen, und wenn er sich mit dem weißblauen Topscorer der Regular Season Francis Verreault-Paul einigermaßen gut versteht, dann ist alles möglich. Dann nämlich wird jene Mannschaft auf dem Eis stehen, die von Anfang der Saison an geplant war, auch wenn natürlich sowohl durch nicht ganz risikofreie Entscheidungen im Sommer sowie durch unvorhersehbare Rückschläge lange nicht alles nach Plan lief.
Es ist aber in diesen acht Spielen alles noch möglich, und die Broncos haben trotz der vielen vermeidbaren Fehltritte in dieser Saison haufenweise Charakter bewiesen. Diese Stärke wird ihnen im Stahlbad der Qualification Round zugute kommen und wenn sie diesen Härtetest überstehen, dann werden sie im Viertelfinale für alle Teams ein äußerst unangenehmer Gegner sein.
Sieben Siege in acht Spielen trennen uns vom Viertelfinale. Packen wir’s an!