Die Wildpferde hatten für dieses Spiel nicht die beste Saisonleistung aufgespart, doch trotz einer eher bescheidenen Leistung schafften es die Broncos, sich seit 2001 zum ersten Mal für ein Serie-A-Halbfinale zu qualifizieren.
Das erste Drittel lief eindeutig unter dem Titel Magerkost, auch wenn Tobias Kofler zwei Großchancen ungenutzt ließ. In der 3. Minute überraschte ihn ein abgelenkter Puck, den er nicht kommen sehen konnte, aber trotzdem annahm und am Tor vorbei schoss. Nach 5:10 Minuten zog erneut Kofler mit der Scheibe vor Tragust, doch der ex-Bronco schaffte es gerade noch, die Scheibe seines ehemaligen Teamkollegen an die untere Querlatte zu lenken. Damit war das erste Drittel bereits erzählt.
Der zweite Spielabschnitt begann mit einem Unterzahlspiel der Wildpferde, nach dem auch gleich Maksims Shirokovs hinausgestellt wurde. Manuel De Toni, der als Verteidiger sehr überzeugend agierte, zog von der blauen Linie ab, und sein Schuss fand den Weg ins Kreuzeck. Dominik Steinmann hielt nach 28 Minuten sein Team im Spiel, als Vaskivuo eine traumhafte Scheibe auf Lepine im Slot spielte, doch Steini verkürzte den Winkel geschickt und hielt Lepines fast hunderprozentigen Versuch. Danach waren die Wildpferde am Zug, die trotz eines sehr ungeschickten Spiels mit einem Schlagschuss von Kofler, der als einer der wenigen Stürmer der Broncos Normalform erreichte, einen Pfostentreffer verbuchen konnten. Kurz darauf küsste Shirokovs‘ Versuch nach dem ersten schönen Spielzug über Walters und Hughesman die Querlatte, und etwas mehr als zwei Minuten vor der zweiten Pause scheiterte Erlacher fast alleine vor Tragust.
Im dritten Drittel hatte Sirokovs mit einem Rebound in Überzahl die bisher dickste Chance, doch Tragust ließ sich zwischen den Schonern nicht überraschen, und in derselben Überzahl traf Vaskivuo im Konter nur die Kreuzecklatte. 13 Minuten vor Schluss hielt Steinmann mit einem unglaublichen Save gegen Veggiato sein Team im Spiel, als er auf einen kurzen Rebound Veggiatos Schuss aus kurzer Distanz noch mit der Fanghand hielt. Dieser Save war der Wendepunkt in dieser Partie, denn von nun an glaubten die Broncos sichtlich an ihre Chance, dieses Spiel noch zu drehen, und obwohl es nicht gerade von alleine ging, erspielten sich die Hausherren eine Reihe von guten Chancen. Diese verdichteten sich gegen Ende des Spielabschnitts, und Stofner, Hughesman und Walters vergaben praktisch hundertprozentige Möglichkeiten. Das nunmehr veridente 1:1 fiel lediglich 2:55 Minute vor Spielende, als Simon Baur eine sich bietende Lücke nutzte und mit einem Schlenzer aus dem linken Bullykreis den Ausgleich herstellte.
In der Verlängerung musste Lepine nach nur 29 Sekunden gegen den durchgebrochenen Hughesman die Notbremse ziehen und war noch gut bedient, dass die Schiris nicht auf Penalty entschieden. Walters scheiterte zuerst noch am Pfosten, bevor Stefishen kurz vor Ablauf der Strafe die Scheibe beim Bully in das Niemandsland vor Tragusts Tor lenkte, sie sich selber erlief und dem Gästegoalie mit einem satten Schlenzer keine Chance ließ.
Taylor Stefishen hatte damit sein drittes Game-Winning-Goal dieser Serie erzielt und die Wildpferde feiern ihre erste Halbfinalteilnahme seit 15 Jahren!