Morgen um 19:30 Uhr ist der HC Fassa zu Gast in der Weihenstephan Arena und es ist ein nur allzu bekanntes Schema: die Wildpferde wollen sich zum dritten Mal für eine Auswärtsniederlage im letzten Aufeinandertreffen mit den Ladinern revanchieren, die vor vier Spieltagen noch niemand geringeren als den HC Pustertal mit 4:3 schlagen konnten.
Morgen ist die Ausgangssituation für die junge Truppe von Coach Erwin Kostner allerdings alles andere als einfach, denn seit dem Rückspiel gegen die Pusterer vor einer Woche haben sie mit Gianluca Vallini und Kai Tillanen beide Stammtorhüter verletzt, und das schlug sich bisher auch in den Ergebnissen nieder. Einem 5:9 im Rückspiel gegen den HCP folgte ein 0:9 auf dem Ritten und gestern ein 1:10 gegen Valpellice. Der erst 18 Jahre junge Gianni Scola, letztes Jahr noch ausschließlich in der U18-Mannschaft Fassas tätig, musste notgedrungen in die Bresche springen und war gegen die drei offensivstarken Teams auf den ersten vier Plätzen naturgemäß völlig überfordert.
Die Broncos wollen diese Situation ausnutzen, um nach dem Rückschlag für das Selbstvertrauen, den sie gestern mit dem unglücklichen 2:3 in Overtime gegen Mailand erleiden mussten, wieder etwas Sicherheit im Abschluss zu gewinnen. Dass sie es auch mit reduzierter Mannschaft können, haben sie beim 7:3 gegen Valpellice vor einer Woche bewiesen, denn auch da fehlten wichtige Leute im Sturm. Morgen werden weiterhin Kofler, Erat und Knowlton fehlen.
Ein sehr positives Signal war auch das äußerst selbstbewusste Spiel von Broncos-Goalie Joni Myllykoski, der gestern gegen Mailand eines seiner besten Spiele in dieser Saison ablieferte. Morgen wird auch er volle Konzentration brauchen, denn die ersten beiden Sturmreihen Fassas sind brandgefährlich und werden nichts unversucht lassen, ihren jungen Goalie zu entlasten. Dies ist umso wichtiger, zumal der finnische Verteidiger Ville Laine in seine Heimat zurückgekehrt ist und Fassa gestern mit nur vier Stammspielern in der Hintermannschaft und fünf Verteidigern insgesamt antreten musste.
Wie dem auch sei, die Broncos sind mit Sicherheit nicht in der Position, sich angesichts der wahrlich verzwickten Situation von Erwin Kostners Team Mitgefühl zu leisten, denn schließlich haben sie selbst gegen Fassa bereits drei Mal verloren. Außerdem gilt es, diese Schwierigkeiten morgen auszunutzen, um mit einem guten, einfachen und schnörkellosen Spiel im Hinblick auf das schwierige Restprogramm und vor allem im Hinblick auf die Playoffs Selbstvertrauen zu tanken.
Foto: Joni Myllykoski hofft auf ein ruhigeres Spiel als es jenes gestern gegen Mailand war, in dem er 44 Schüsse entschärfen musste (Oskar Brunner)