Broncos hätten mehr verdient als ein 4:5

Donnerstag, 26. Dezember 2013

2013-12-26-wsv-hcp

Es klingt bald schon wie eine stecken gebliebene, alte Schallplatte, aber nie war die Aussage so wahr wie heute Abend. Es war ein Spiel, das 60 Minuten lang auf Messers Schneide stand, und einzelne Episoden, insgesamt bestimmt nicht mehr als 60 von 3.600 Spielsekunden, entschieden die Partie zu Gunsten der Gäste. Die Broncos haben vor einer gut gefüllten, aber nicht ausverkauften Weihenstephan Arena vom ersten bis zum letzten Spieler alles gegeben, um gegen den Titelasprianten endlich den Sieg zu erringen, auf den alle so sehnlich warten, doch erneut waren die Hockeygötter grad beim Mondscheinrodeln oder sonstwo, denn wären sie im Wipptal gewesen, hätten sie ein Erbarmen gehabt.

Im ersten Spielabschnitt waren sich beide Teams ebenbürtig, die 23 Punkte Unterschied in der Tabelle waren keineswegs sichtbar. Was der HCP in einzelnen Szenen an spielerischer und körperlicher Überlegenheit zeigte, machten die Wildpferde in bewundernswerter Weise mit Kampf und Teamgeist wett. Noch vor der Drittelhalbzeit tauschten die Kontrahenten Gorßchancen aus, zuerst waren die Hausherren mit einem Abfälscher von Wieser dran, der knapp vorbei ging, doch gleich darauf musste Joni Myllykoski gegen einen Schlenzer von Oberrauch zum ersten Mal sein Können beweisen. Das erste Unterzahlspiel der Broncos gab sehr viel Selbstvertrauen, denn die Pusterer, bei denen Scandella fehlte, konnten nicht ein einziges Mal auf das Tor der Hausherren schießen. Dreieinhalb Minuten  vor dem ersten Pausenpfiff fiel in Unterzahl das 0:1. MacCauley gewann ein Anspiel in der Zone der Broncos, Campbell versuchte den Hammer von der blauen Linie, doch sein Stock brach und die Scheibe fand wie von Geisterhand gezogen Crepaz, der aus dem Slot keine Mühe hatte, einzunetzen. Die Broncos reagierten wie der Wirbelwind und konterten sofort beim nächsten Wechsel. Eastman schloss eine schöne Überzahl-Aktion über Erat und Ludík unter tosendem Applaus zum hoch verdienten Ausgleich ab. 57 Sekunden vor dem ersten Pausenpfiff ließen sich die Wildpferde bei einem Anspiel in der eigenen Zone überraschen und O’Marra konnte frei stehend zur Gästeführung einnetzen.

Der zweite Abschnitt gehörte voll und ganz den Hausherren, die nach nur 1:28 Minuten durch einen Schlgschuss von Wieser zum Torerfolg kamen. Die Wildpferde waren sichtlich in Spiellaune und brachten die Gäste in Bedrängnis, und im ersten Überzahlspiel des zweiten Abschnitts hatte zuerst Caig eine Großchance, ehe er auf perfekte Vorarbeit von Roman Erat einen Schlenzer aus dem Slot unhaltbar zur Führung für die Blauweißen versenkte. Auf der Gegenseite fand Söderström in Myllykoski seinen Meister, als der finnische Goalie in der 28. Minute einen leichten Tap-In mit einer grandiosen Seitenbewegungn zunichte machte. Die Broncos erhielten die Chance auf ein doppeltes Powerplay, doch die Großchancen ließen auf sich warten. Wieder war es Wieser, der die Heimfans nach knapp 30 Spielminuten eröste. Im Getümmel vor Aubin schaltete Wieser am schnellsten und stellte auf 4:2 für die Hausherren. Die Weihenstephan Arena stand Kopf, doch die Gäste schlugen nur kurz darauf nach einem weiteren Bullygewinn des sehr starken O’Marra per Schlagschuss von Kapitän Helfer zurück, doch die Hausherren ließen die Gäste zwar kommen, verteidigten aber sehr geschickt und effizient, sodass bis auf einen Powerplay-Pfostenschuss von Bona in der 33. Minute kaum Erwähnenswertes geschah.

Im Schlussabschnitt hielten sich beide Teams die Waage, ehe McLeod in der 44. Minute mit einem Schlenzer Myllykoski überraschte und es plötzlich 4:4 stand. Die Wildpferde hielten mit allem Ehrgeiz und sämtlichen Energien dagegen, sodass keines der beiden Teams verdient den Sieg beanspruchen konnte, bevor in der 51. Minute schließlich die spielentscheidende Szene passierte. Auf einen Rebound von Braito hatte T.J. Caig das ganze leere Tor vor sich und musste nur mehr zum 5:4 eindrücken, als Patrick Bona ihm völlig klar den Schläger aus der Hand schlug. Die Broncos fingen sich, doch ein Verteidiger fiel bei einer harmlosen Aktion und Bona nutzte die Gunst der Stunde und stürmte allein auf Myllykoski zu dem er keine Chance ließ. Die Wildpferde warfen in der Folge alles nach vorne, doch der gerechte Lohn für die klasse Partie wollte nicht kommen.

Foto: Derek Eastman erzielt in Überzahl das 1:1 (Oskar Brunner)

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