Asiago nutzt den Vorteil der Spielpraxis

Montag, 23. Dezember 2013

2013-10-26-wsv-asi

Ließe man das erste Drittel weg, dann wäre das Spiel ein anderes gewesen. Coach John Parco hatte sein Team perfekt auf das eingestellt, was insgeheim zu befürchten stand: dass nämlich die Broncos, denen Pausen generell noch nie gut getan haben, eingerostet aus den Startlöchern kommen und die Gelbroten vom Hochplateau nach dem Pustertal-Spiel mit der Extraportion Biss ans Werk gehen würden. In den ersten zwanzig Minuten spielte nur eine Mannschaft und nur ein glänzend aufgelegter Joni Myllykoski bewahrte sein Team vor noch Schlimmerem. Gegen Sullivan und Paul Zanette rettete der finnische Schlussmann im ersten Powerplay der Hausherren zweimal bravourös, doch in der 8. Minute konnte er nichts machen, als die Scheibe nach einem scharfen Querpass aus spitzem Winkel von einem Broncos-Verteidiger ins eigene Netz bugsiert wurde. Den Wiederanpfiff verschliefen die Gäste vollends, Borrelli fuhr mutterseelenallein auf Myllykoski zu, packte aus dem hohen Slot den Hammer aus und so stand es nur acht Sekunden später schon 2:0. Auch im weiteren Spielverlauf war für die Blauweißen nix zu holen und 1:48 vor Drittelende erhöhte Bentivoglio mit einem Schlagschuss aus spitzem Winkel, der vielleicht ebenfalls noch abgelenkt wurde, auf 3:0.

Nach dem ersten Pausentee kamen die Wildpferde wesentlich besser aus der Kabine und spielten in der sehr schnell geführten Partie auf Augenhöhe. Nach einem Powerplay für Asiago nach fünf Spielminuten bekamen die Broncos die Chance mit dem Mann mehr auf dem Eis und spielten sich sichtlich in Laune. Vor allem nach dieser Überzahlsituation waren die Wildpferde enorm stark, schnürten Asiago ein und spielten mit Kofler und Erat zwei gute Chancen heraus. Mitten in diese Druckphase platzte aber eine Strafe gegen Wieser, doch es waren die Broncos, die daraus Kapital schlagen konnten. Erat und Ludvík fuhren ein 2-gegen-1, und der starke Marozzi konnte Ludvíks Abschluss nur abprallen lassen, sodass der mitgelaufene Eastman keine Mühe hatte, ins leere Tor einzunetzen. Die Wildpferde waren nun hellwach und plötzlich wackelten die Hausherren. Knapp zwei Minuten vor Schluss kam aber die kalte Dusche, als Paul Zanette mit einem Konter erfolgreich war.

Im letzten Abschnitt hatten die Broncos zu Beginn eine 4-gegen-3-Überzahl, die nach 29 Sekunden zu einer 1:30 Minuten langen 5-3-Situation wurde, und die Wildpferde waren sichtbar fest entschlossen, sich diese Chance nicht entgehen zu lassen. Nach exakt einer Minute machte Ludvík fast alles richtig und platzierte einen Onetimer genau in das Five Hole von Marozzi, doch wieder einmal sollte es einfach nicht sein und die Scheibe verfing sich irgendwie in den Beinschonern des starken Heimgoalies. Kurz darauf hatte Stofner noch eine glänzende Möglichkeit vom linken Bullykreis, die Marozzi mit der Fanghand abprallen lassen musste, aber die Scheibe wollte nicht ins Tor. Diese beiden vergebenen Chancen raubten den Broncos die Moral, denn fortan mühten sie sich zwar redlich ab, aber bis auf eine Großchance von Caig in der 47. Minute sprang nicht mehr viel heraus. Myllykoski zeichnete sich zwar gegen Marc Zanette und zweimal hintereinander gegen Borrelli mit wahren Wundertaten aus, aber bei einem Bullytor vor Marc Zanette in der 56. und einem Handgelenksschuss ins Kreuzeck durch Paul Zanette in der Schlussminute war er machtlos.

Die Broncos wünschen allen Fans frohe Weihnachten und hoffen, dass das Christkind ihnen zumindest ein Bisschen Glück und Justin Taylor so schnell wie möglich ein Visum bringt...

Foto: Vincenzo Marozzi im Tor der Italienmeister blieb mit seinem Team wieder Sieger gegen die Broncos (Oskar Brunner)

loader