Broncos stehen mit einem Bein im Halbfinale

Sonntag, 20. Januar 2013

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Auch wenn die Wildpferde gegen Pergine nur knapp dreißig Minuten lang gutes Eishockey spielten, so ist nach den Niederlagen von Kaltern und Eppan das Halbfinalticket schon gekauft und muss nur mehr entwertet werden. Neunzehn Punkte Vorsprung auf Platz drei und nur mehr neun verbleibende Spiele sind eine sehr, sehr gute Ausgangsposition, um zumindest Platz zwei und damit die Qualifikation für die Coppa di Lega und das Playoff-Halbfinale zu erreichen.

Dominik Steinmann machte seine Sache in seinem vierten Saisonstart sehr gut; ihn trifft keine Schuld an den drei Gegentreffern, bei denen seine Mannschaftskollegen ihm das Leben nicht gerade leicht machten. Dabei waren die Broncos fulminant gestartet. Im ersten Drittel spielten die Gäste konzentriert und geradlinig wie lange nicht mehr, was zur Folge hatte, dass die Luchse bis zum Drittelende nicht den Hauch einer Chance hatten. Nach gut zweieinhalb Minuten musste De Polo wegen eines vermeintlichen Bandenchecks vom Eis und Patrick Mair hatte im folgenden Powerplay die erste Großchance in diesem Spiel. Nur drei Sekunden lang war De Polo wieder auf dem Eis, als Hannes Stofner die Scheibe in die Offensivzone brachte, völlig allein gelassen vor Daniele Facchinetti aufkreuzte und diesem mit einem sehenswerten Rückhandschlenzer ins Kreuzeck keine Chance ließ. In der achten Minute wurde Christian Sottsas nach einem ungeschickten Check zu Recht für zwei Minuten hinausgestellt, doch die Wildpferde neutralisierten das Powerplay Pergines zur Gänze. Im Gegenteil, Simon Baur fand T.J. Caig an der blauen Linie der Sterzinger und der Scharfschütze vom Dienst ließ sich bei diesem Alleingang nicht lange bitten. Es dauerte bis zur 17. Minute, bevor Pergine zum ersten Mal durch Tombolato zum ersten Mal gefährlich wurde.

Nach dem ersten Seitenwechsel fuhr T.J. Caig in der 23. Minute in Überzahl durch die gegnerische Verteidigung wie ein warmes Messer durch die Butter und setzte die Scheibe über Facchinettis Fanghand genau ins Kreuzeck. Dieses Tor läutete eine Phase absolut drückender Überlegenheit der Broncos ein, die allerdings schon jetzt begannen, zu sehr auf das eigene Punktekonto zu denken. Patrick Mair und zweimal Tobias Kofler hatten exzellente Chancen, die Partie vorzeitig zu beenden, doch wie so oft erzielten die Hausherren durch Stefano Piva in der 30. Minute den Anschlusstreffer, exakt in die größte Druckphase der Broncos hinein. Gleich danach vergab Deanesi das sichere 2:3, doch die Wildpferde ließen sich davon nicht beeindrucken. Auch einige Verteidiger hatten nun Lunte gerochen, allen voran Derek Eastman und Simon Baur, die ihr Punktekonto anscheinend unbedingt aufstocken wollten und darüber nicht selten die Arbeit nach hinten vergaßen. Für die Broncos hatte Kofler in der 35. Minute eine weitere Großchance auf das vierte Tor, doch es sollte an diesem Abend nicht sein, und auf der Gegenseite vergab Devid Piffer in Überzahl eine gute Möglichkeit auf den Anschlusstreffer.

Gleich nach Seitenwechsel wurde auch Derek Eastman klar, dass er an diesem Tag wohl kein Tor machen würde, als er einen Tap-In aus einem Meter neben das Tor setzte und Tombolato auf der Gegenseite an Steinmann scheiterte. Als Hannes Stofner in der 52. Minute vom Eis musste, waren die Broncos in Unterzahl weit gefährlicher als Pergines Powerplayformation und Derek Eastman scheiterte zweimal hintereinander am guten Facchinetti, aber mehr noch am eigenen Unvermögen. Die Penalty-Killing-Formation der Broncos vergaß offensichtlich, dass sie nur zwei Tore Vorsprung hatten und suchten mit aller Gewalt den zweiten Unterzahltreffer des Spiels, und öffnete so die Möglichkeit für Davide Mantovani das 2:3 zu erzielen.

Praktisch im Gegenzug musste Pontus Moren vom Eis und Derek Eastman, der sich offensichtlich damit abgefunden hatte, dass es heute mit einem Tor nicht klappen würde, verlegte sich auf die Vorbereitung von Toren. Der Verteidiger packte einen Zuckerpass diagonal durch die Viererbox aus und fand Gunnar Braito am langen Pfosten, der dreieinhalb Minuten vor Schluss sicher zum 4:2 verwertete. Nur eine Minute später zog Fabio Rigoni von der blauen Linie ab und Dominik Steinmann musste die Scheibe, die er wegen des dichten Verkehrs wohl erst im Tor sehen konnte, zum 3:4 passieren lassen. Als Pergines Trainer Marco Liberatore Facchinetti für einen sechsten Feldspieler vom Eis nahm, waren die Broncos dem fünften Tor näher als Pergine dem Ausgleich, am Endresultat änderte sich jedoch nichts mehr.

Foto: Nach einer "Torflaute" von eineinhalb Spielen blieb T.J. Caig heute der Hattrick nur knapp verwehrt (Oskar Brunner)

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