40 Minuten reichen zum Sieg

Freitag, 12. Oktober 2012

Den Broncos reichten zwei Drittel in Normalform, um gegen die Luchse aus dem Trentino eine 4:1-Auswärtssieg einzufahren, der zwar im Mitteldrittel mehrmals bedenklich wackelte, aber dennoch in dieser Höhe in Ordnung ging.

"Wir haben im Mitteldrittel komplett den Faden verloren", meinte der sportliche Leiter der Wipptaler, Egon Gschnitzer nach dem Spiel. "Es werden wohl die drei Unterzahlspiele am Ende des ersten und zu Beginn des zweiten Drittels gewesen sein, aber wir haben über die gesamten zentralen zwanzig Minuten nie ins Spiel gefunden."

In der Tat war dies die Phase, in der Pergine die besten Möglichkeiten hatte. Nach einem erneut furiosen Start in das Spiel, als die Gäste aus dem Wipptal durch das dritte Saisontor von Florian Wieser bereits 1:0 führten, während Pergine kaum einmal überhaupt zum Abschluss gekommen war, schickte Schiedsrichter Gregory Loreggia in der 12. Minute Daniel Erlacher völlig zu Recht wegen Stockschlags hinaus. Nur zwei Minuten nach Ablauf dieser Strafe brummte er Christian Sottsas aber zwei Mal zwei Minuten wegen Stockschlags und übertriebener Härte auf, während Alberto Meneghini auf der Gegenseite ungeschoren davonkam, obwohl auch für ihn mindestens zwei Minuten angemessen gewesen wären.

Pergine hatte während dieser vier Minuten zwei große Chancen durch die erste Linie mit Moren, De Toni und Ciresa, doch Steinmann, der zum ersten Mal in dieser Saison seine Chance bekam, hielt seinen Laden dicht. Nach diesen bangen Momenten vergingen kaum mehr als eine weitere Minute, bevor Felix Oberrauch 12 Sekunden vor der ersten Pause erneut für zwei Minuten in die Kühlbox musste.

Diese Unterzahl überstanden die Broncos gefahrlos und hatten mit Wieser selbst eine gute Möglichkeit, die Führung auszubauen, doch danach war der Faden komplett gerissen. Unstimmigkeiten und schlechtes Timing im Spielaufbau sorgten dafür, dass die Broncos das eine ums andere Mal an den hart kämpfenden Hausherren hängen blieben. In der 28. Minute hatten Patrick Mair und Gunnar Braito zwar noch gute Möglichkeiten, aber eine katastrophaler Wechsel der Broncos in der 31. Minute brachte den Hausherren den Ausgleich. Die erste Linie Pergines schnürte die Wildpferde regelrecht hinten ein und spielte so lange Katz und Maus, bis die Broncos ihre Stellung komplett verloren hatten. Nun war es für Ciresa ein Leichtes, den aufgerückten Lorenzo Casetti auf der anderen Seite anzuspielen, wo dieser frei stehend zum 1:1 einschoss.

Danach war das Spiel sehr zerfahren und beide Teams hatten kaum mehr nennenswerte Möglichkeiten. 30 Sekunden nach Beginn des letzten Abschnitts war es erneut ein Energieanfall von T.J. Caig, der die Broncos aus dem Dornröschenschlaf weckte. Caig und Mair fuhren einen guten Angriff, den Caig im zweiten Nachstochern zur Gästeführung verwandelte. Ab diesem Zeitpunkt spielten nur mehr die Wildpferde und Thomas Commisso musste Überstunden leisten. Zweieinhalb Minuten später war er aber gegen Patrick Mair machtlos, als dieser aus 1,5 m Entfernung die Scheibe zum ersten Überzahltor in diesem Spiel perfekt ins kurze Kreuzeck hob. Weitere 150 Sekunden vergingen, bevor Daniel Erlacher einen 2:1-Konter mit Tobias Kofler perfekt abschloss und Commisso entnervt sein Gehäuse verließ.

Die Hausherren kämpften aufopferungsvoll, angetrieben durch die pausenlosen Gesänge der "Ultras Perzen", aber die Broncos hatten wieder ins Spiel gefunden und kontrollierten das Geschehen auf dem Eis. Ein weiterer Treffer wollte aber nicht gelingen, und so blieb es beim verdienten 4:1.

Foto: Einmal mehr war es T.J. Caig, hier gegen den EC Peiting im Bild, der für die Broncos das Siegtor erzielte (Holger Wieland - www.holger-wieland.de)

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