In diesem drittel Saisonspiel zwischen dem WSV Sterzing Broncos Weihenstephan und dem HC Bozen wären die Füchse fällig gewesen, aber die Broncos haderten wie so oft mit der Chancenauswertung. Die Hauptstädter spielten über weite Strecken lust- und kampflos, nur die erste Linie ließ ab und zu ihr wahres Können aufblitzen.
Im ersten Drittel begann Bozen sehr zögerlich, die Broncos waren eindeutig die bessere Mannschaft und kamen im Powerplay zu zwei sehr guten Chancen durch Markus Gander und Josh Prudden. Auch das zweite Drittel begann für die Broncos in den ersten fünf Minuten sehr gut und die Führung für die Wildpferde lag förmlich in der Luft. In der zehnten Minute hatten zuerst Dirk Southern, der von Markus Gander und Hannes Stofner perfekt freigspielt wurde und danach Christian Sottsas, der am Pfosten scheiterte, weitere exzellente Chancen, ihr Team in Führung zu bringen. Mitten in diese Druckphase der Broncos platzte aber der Führungstreffer für die Bozner.
Alex Egger blockte einen Schuss ab, Stefano Giliati schaltete blitzschnell auf Angriff um und Agris Saviels konnte ihn nicht mehr einholen. Im Fallen schaffte es der Bozner noch, den Puck ins Tor zu bugsieren und man hörte förmlich, wie die Luft aus dem Ballon der Wildpferde entwich. Die Broncos waren sichtlich geschockt und brauchten lange, um sich von diesem Gegentreffer zu erholen. Knapp drei Minuten vor Ende fand ein gut platzierter Schlenzer von Simon Baur aber doch den Weg ins Tor und die Jungs von Oly Hicks gingen mit einem hoch verdienten 1:1 in die Kabine.
Auch zu Beginn des letzten Spielabschnitts hatten die Broncos mit Gander und Patrick Mair erneut Großchancen und das 2:1 schien nur eine Frage der Zeit zu sein. Auch dieses Mal schaltete aber die erste Linie mit Knackstedt, Sharp und Giliati einen Gang höher, schnürte die Broncos im eigenen Drittel ein und erzielte das etwas glückliche Siegtor. Giliati schoss von der blauen Linie auf Tor und MacGregor Sharp fälschte den Puck noch entscheidend und unhaltbar ab. Den Broncos lief schlussendlich die Zeit davon, um den berüchtigten Bozner Abwehrriegel noch zu knacken.
Oly Hicks analysiert: "Es war ein enges Spiel, wir fühlten uns das ganze Spiel über gut und wir waren sehr nah dran. Es war ein schönes Spiel, wir haben hart gespielt und gekämpft, wir hatten zwar einen schlechten Abschnitt im zweiten Drittel, wo wir zu weit offen waren, aber wir haben uns dann beruhigt, haben das Tor geschossen und es war wieder ok."
"Man sah aber an der Bozner ersten Linie ab und zu, wo für uns der nächste Schritt liegt, und auch wenn das 2:1 definitiv zum Greifen nahe war, nach der erneuten Bozner Führung weniger als zehn Minuten vor Schluss wusste jeder: das war's. Und das unterscheidet uns noch von den besten Teams in dieser Liga, nämlich die Reife, solche Spiele nach Hause zu fahren. In dieser Liga muss man bis an die Grenzen gehen, weil alle Spiele so knapp sind, und deshalb sieht man im zweiten Spiel in einer Woche selten, dass ein Team ein Spiel noch im letzten Drittel dreht. Da sind alle müde und körperlich ausgelaugt, weil man es sich sehr, sehr selten leisten kann, wirklich einen Gang zurückzuschalten."
Foto: Aller Kampf nützte nichts, die Broncos unterlagen dem HCB zum dritten Mal (Oskar Brunner)