Broncos brechen den Overtime-Fluch

Im achten Saisonspiel, das nach den regulären 60 Minuten nicht entschieden war, fuhren die Broncos beim 4:3-OT-Sieg gegen Cortina zum ersten Mal einen Sieg ein. Zwei der sieben Niederlagen erlitten sie just gegen die Ampezzaner, die beide Halbfinalspiele der Italienmeisterschaft in der Verlängerung für sich entschieden.

Das Match begann furios und mit Vorteilen für die Wildpferde, die mit einem Capannelli-Alleingang und den folgenden Rebound von Cianfrone die ersten Großchancen des Spiels hatten. Niccolai traf wenig später nur die Querlatte, doch in der Folge wurden die Gäste stärker und erspielten sich einen leichten Feldvorteil. In der 18. Minute durchbrachen die Broncos die zu diesem Zeitpunkt seit 152:39 Minuten andauernde Torsperre. Capannelli spielte die Scheibe nach einem schönen Konter mit einem Traumpass genau in den Lauf des aufgrückten Niccolai, der den Puck unter frenetischem Jubel der weißblauen Anhänger zum 1:0 in die Maschen hämmerte. Kurz vor Drittelende hätten sich die Hausherren fast um die Früchte der guten Arbeit gebracht, als nach einem Aufbaufehler Doherty völlig alleine im Slot stand, doch Rabanser hielt mit einer Rettungstat das 1:0 fest.

Der Ausgleich fiel dann aber nach nicht einmal zwei Minuten im zweiten Drittel, als Cuglietta im Powerplay Juhola perfekt bediente und der Finne direkt zum 1:1 einschoss. In der fünften Minute erhielten dann die Broncos zum ersten Mal die Möglichkeit, mit dem Mann mehr zu agieren, und Capannelli markierte mit einem Markenzeichen-Schlenzer die erneute Führung der Wipptaler. Die Partie blieb sehr schnell und ansprechend mit Möglichkeiten auf beiden Seiten. Die Gäste vergaben die größte Möglichkeit bei einem 3-gegen-1-Konter in der 28. Minute, als Rabanser gegen Cuglietta über sich hinauswuchs.

Nach nur 1:02 Minuten im Schlussdrittel glich Cortina aus, als Sanna völlig alleine stehengelassen wurde. In der 47. Minute kam es noch schlimmer, denn nach einem unterbrochenen Spielzug stand Cuglietta genau richtig und brachte sein Team zum ersten Mal in Führung. Die Broncos taten gut daran, ihr Heil nicht in einem blinden Angriffslauf zu suchen, sondern ihre Chancen wie bisher kontrolliert herauszuspielen. Die Gäste waren mit Cuglietta und Doherty ganz nahe am 2:4, doch 3:19 Minuten vor Schluss erzielten die Wildpferde den Ausgleich. Conci gewann das Laufduell gegen einen Verteidiger, spielte die Scheibe quer zu Gschliesser, der die gut gefüllte Weihenstephan Arena Kopf stehen ließ. Beim Torjubel handelte sich Conci noch eine Zwei-Minuten-Strafe ein, doch die Broncos spielten erneut ein fehlerloses Unterzahlspiel, und so ging das Match in die Verlängerung.

Im Spiel drei gegen drei musste zunächst Rabanser sein Team mit einem Wahnsinns-Save gegen Riccardo Lacedelli im Spiel halten. Beide Teams gingen in der Folge kein Risiko ein, und als alle schon mit einem Penaltyschießen rechneten, schlug Capannelli nur 45 Sekunden vor dem Schlusspfiff zum zweiten Mal in diesem Spiel zu.