Ein Punkt ist besser als keiner

Die Wildpferde entführten gestern aus Alba di Canazei nach einem 0:3-Rückstand zwar noch einen Punkt, die drei Punkte wären aber drin gewesen, obwohl die Broncos nur 30 Minuten lang ihr wahres Gesicht zeigten.

Obwohl schon im ersten Drittel die Schussstatistik einen 13:8-Vorteil für die Wipptaler aufwies, gerieten sie durch ein Powerplaytor von Iori in der 13. Minute in Rückstand. Auch eine 2-gegen-1-Chance gegen Ende des Drittels änderte nichts am Zwischenresultat. Im zweiten Drittel kam es noch schlimmer, denn in der 26. Minute erhöhte Felicetti auf 2:0. Zecchetto gleich nach dem Treffer der Hausherren und später Livingston im Powerplay hatten gute Chancen, doch beide scheiterten am glänzend parierenden Heimgoalie Lillie. Als Selin in der 32. Minute auf 3:0 stellte, nahm Johan Sjöquist ein Timeout, das tatsächlich die Wende brachte.

Von da an spielten die Broncos Einbahnhockey, Fassa kam fast nicht mehr aus der eigenen Zone. Capannelli gelang nur vier Minuten nach dem dritten Treffer der Hausherren das erste Tor der Wildpferde, Eisendle hatte wenig später das 3:2 auf dem Schläger, das in der 38. Minute Livingston auf einen Zuckerpass von Capannelli besorgte.

Auch im Schlussdrittel ging es in der selben Tonart weiter, was sich an der Schussstatistik von 15:4 zugunsten der Broncos ablesen lässt. Niccolai und Livingston hätten noch vor der 50. Minute ausgleichen können, die einzige Großchance der Hausherren hatte hingegen De Toni in Überzahl gut vier Minuten vor Schluss. Den Wildpferden schien trotz der haushohen Überlegenheit die Zeit davonzulaufen, doch dann erlöste Derek Topatigh in der 57. Spielminute die weißblauen Fans und stellte mit einem präzisen Schlenzer aus dem Slot den Gleichstand her. Nur wenig später hatte der Offensivverteidiger den Siegtreffer auf dem Schläger, doch Lillie hielt einmal mehr bärenstark.

Dessen Gegenüber Jakob Rabanser hatte in der Overtime mehrfach Gelegenheit, zu zeigen, dass auch er spielentscheidend einzugreifen vermag, denn De Toni, Sylwander und Iori waren für die Hausherren brandgefährlich, während Conci für die Broncos eine hundertprozentige Siegchance vergab. Die fünf Minuten Verlängerung endeten torlos, und so mussten die Penalties entscheiden. Capannelli, Topatigh und Conci vergaben für die Wildpferde, während De Toni mit einem perfekten Rückhand-Move den entscheidenden Treffer für die Hausherren erzielen konnte.

Damit fallen die Broncos in der Tabelle der Serie A auf den dritten Platz zurück und stehen nun am Sonntag im Heimspiel gegen Gröden fast schon unter Siegzwang. Nur mit drei Punkten aus dem Derby kann vermieden werden, dass die äußerst gute Ausgangsposition für die Halbfinalqualifikation nicht noch auf der Zielgeraden in Gefahr gerät.