Alps Hockey League
Qualification Round
Stadio Pranives
21.01.2023 | 20:30
team-groeden
HC Gherdëina
L 5:4
team-broncos-wipptal
Broncos Weihenstephan

Gröden gewinnt Derby mit Playoff-Charakter

Sonntag, 22. Januar 2023

2023-01-21-ghe-wsv
Es war fast ein Derby wie in alten Zeiten, leider mit dem falschen Sieger
Die Wildpferde unterlagen gestern in Wolkenstein mit 4:5 und haben damit die Chance vergeben, gleich zu Beginn der Qualifikationsrunde einen wichtigen Schritt in Richtung Tabellenführung zu machen.

Die Ladiner waren im Vergleich zum letzten Sonntag, als sie in der Weihenstephan Arena mit 11:3 abgeschossen wurden, zum Glück nicht wiederzuerkennen, und es entwickelte sich von Beginn an eine schnelle und rassige Partie, in der zunächst die Hausherren den Ton angaben. Die Broncos fielen in der Defensive zu oft wieder in alte Muster und waren sowohl mental als auch physisch wenig präsent, was von den offensivstarken Grödnern ausgenutzt wurde. Dennoch hatten die Wildpferde mit Conci nach knapp eineinhalb Minuten die erste Großchance, doch Furlong hielt seinen brandgefährlichen Schuss aus dem Slot mit einem Glanzreflex. Zwei Minuten später hätten die Hausherren in Führung gehen müssen, doch Gibbons scheiterte zunächst am starken Jakob Rabanser und Leo Messner verstolperte zum Glück auf dem Rebound eine Hunderprozentige. In der 16. Spielminute flogen zwischen Alex Planatscher und Luisetti die Fäuste, und auch Sölva und Pohlin mussten für zwei Minuten hinaus, doch die Broncos konnten das erste Powerplay wegen der Zusatzstrafe gegen Luisetti nicht verwerten. 1:21 Minuten vor der Pause traf Willeit von der blauen Linie mit einem präzisen Schlagschuss ins lange Kreuzeck zum 1:0.

Im Mitteldrittel wurden die Broncos stärker und stärker und schnürten die Hausherren immer wieder über lange Strecken im eigenen Drittel ein. De Lorenzo, der am Abend zuvor bereits im ICE-Derby HCP gegen HCB eine sehr gute Figur abgegeben hatte, scheiterte mit einer sehenswerten Einzelaktion in der 28. Minute noch am hervorragenden Furlong, doch in der 30. Minute hatte der Grödner Schlussmann auf den präzisen Schlenzer aus vollem Lauf von Mizzi keine Chance. Drei Minuten später vollbrachte der Heimgoalie gegen Giftopoulos ein wahres Wunder, hatte jedoch Pech, als ihm der Puck aus der Fanghand rutschte und McBride zum 1:2 abstauben konnte. Nur 33 Sekunden später stellte Conci nach einem Bullygewinn von Gander in der Offensivzone mit einem starken Move auf 1:3, und die Hausherren hingen in den Seilen. Eine Strafe gegen Gibbons in der 37. Minute gab den Broncos die Gelegenheit, den definitiven Todesstoß anzubringen.

Als aber Rene Deluca einen Sekundenbruchteil nach einem Abseitspfiff den bereits angefangenen Torschuss abgab, entschieden die Schiedsrichter äußerst kleinlich auf eine Strafe wegen Spielverzögerung, und nur 35 Sekunden später heimsten sich die Broncos eine äußerst vermeidbare Strafe im eigenen Drittel ein. Die Ladiner bekamen somit 1:17 Minuten doppelter Überzahl auf dem Silbertablett serviert und ließen sich nicht zweimal bitten. McGowan schlug zuerst in doppelter und 12 Sekunden vor der zweiten Pause noch einmal in einfacher Überzahl zu. Die Erzrivalen der Broncos hatten somit nicht nur den Todesstoß abgewendet, sondern das Match völlig entgegen dem Spielverlauf sogar wieder ausgeglichen.

Im Schlussdrittel wackelten die Broncos und ließen nach einem leichtfertigen Aufbaufehler und einiger Verwirrung in der Defensivzone Sullmann alleine im Slot stehen, der in der 44. Minute sein Team erneut in Führung brachte. Dann fingen sich die Gäste aber wieder und hatten mit Maylan in Unterzahl sogar eine Großchance auf den Ausgleich, doch Furlong blieb im Duell Mann gegen Mann Sieger. Mit einem Mann mehr glichen die Broncos in der 52. Minute erneut aus, als ein Querpass von Giftopoulos in den Torraum von McBride in die Maschen gelenkt wurde, und das Match war erneut auf Null gestellt.

In der 56. Minute kam aber der Todesstoß für die Wildpferde. Die Hausherren starteten einen schnellen Konter, bei den Weißblauen stimmte die Zuordnung wieder einmal nur bedingt und so blieb Simon Pitschieler alleine im Slot stehen und konnte nach einer schnellen Passstaffette zum Siegtreffer einschieben. Die Wildpferde handelten sich dann 3:48 Minuten vor Schluss noch eine weitere vermeidbare Strafe ein, Jiri Veber holte Rabanser in der Schlussminute für einen sechsten Feldspieler vom Eis, und vor Furlongs Tor brannte es mehrmals lichterloh, doch der Puck wollte nicht mehr über die Linie.
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