Vor einer angesichts der Wichtigkeit des Spiels enttäuschenden Kulisse gewannen die Broncos Spiel Nummer 1 mit 2:1 nach der Penalty-Lotterie und wahrten den Heimvorteil in dieser Best-of-Three-Serie. Zwischen den beiden sichtlich nervösen und angespannten Teams entwickelte sich eine sehr intensive, aber wie in solch wichtigen Partien üblich an spielierischen Höhepunkten arme Partie, in der die Wildpferde letztlich das bessere Ende nicht gänzlich unverdient für sich hatten.
Im ersten Drittel waren die Hauptakteure in Schwarz-Weiß gekleidet, denn die Partie wurde eigentlich nur von den vielen Strafen bestimmt. Beide Teams hatten ähnlich lange Möglichkeiten im Powerplay 5 gegen 3, doch auf beiden Seiten war der enorme Druck des ersten Spiels einer alles entscheidenden Best-of-Three-Serie und die damit einhergehende Nervositäe spür- und sichtbar.
Die erste Großchance des Spiels fand die dritte Sturmreihe der Broncos im zweiten Drittel vor, als Daniel Erlacher nach einer 2-gegen-1-Situation mit Kofler den Querpass nicht unter Kontrolle brachte und somit eine goldene Chance auf die Führung vergab. Nach einer überharten Strafe wegen Bandenchecks gegen Mair wurde 20 Sekunden später eine ebenso kleinliche Strafe wegen Hakens von Krstev gegen Owens gepfiffen, und deshalb befanden sich die Wildpferde in der 29. Minute in Überzahl, als Simon Baur hinter der gegenerischen Torlinie im dichten Verkehr gegen einen Gegenspieler und den Schiedsrichter die Nerven behielt, aus der „Krisenzone“ mit der Scheibe herausfuhr und Jason Walters am langen Pfosten ideal bediente. Die Nummer 91 der Wipptaler ließ sich nicht lange bitten und netzte zum 1:0 für die Hausherren ein. Dieser Treffer dab den Broncos merklich Sicherheit und mit Tobias Kofler trafen sie in der 33. Minute sogar noch einen Pfosten, der den Schiris sogar ein Video-Review wert war. Auf der Gegenseite zeichnete sich Heimgoalie Joni Puurula auf einen Ablenker von Paolo Bustreo in Überzahl aus.
Im Schlussdrittel kassierten die Broncos zwei vermeidbare Strafen, wobei die zweite wegen eines sicher etwas späten, aber trotzdem absolut harmlosen Remplers von Owens gegen Locatin in der 52. Minute gegeben wurde, nach dem die Wilpferde noch ca. fünf Sekunden lang die Scheibe hielten und erst nach heftigen Protesten der Gäste eine gänzlich ungerechtfertigte Strafe ausgesprochen wurde. Zuerst hielt Joni Puurula eine Großchance des bis hierhin unauffälligen Perna glänzend, bevor dieser in der 53. Minute Pelletier anspielte, der vom oberen Rand des Bullykreises abzog und eine Lücke am kurzen Pfosten fand. Die Broncos waren durch diesen Treffer sichtlich verunsichert, und auch in Überzahl brachten sie lange keine wirklich gefährlichen Aktionen zustande, bevor Matti Näätänen mit einem Onetimer aus dem Slot in der 57. Minute nur die Querlatte traf, doch die 60 Minuten regulärer Spielzeit endeten 1:1.
In den viel diskutierten, weil in den Regeln nicht klar festgeschriebenen fünf Minuten Verlängerung (beide Temas monierten eine Verlängerung von 20 Minuten an, doch die Schiedsrichter entschieden auf fünf Minuten, da die Pre-Playoffs noch keine Playoffs seien) passierte ebenfalls nicht besonders viel, weshalb die Penalties entscheiden mussten.
Jason Walters traf beim zweiten Versuch der Wildpferde, während Joni Puurula alle fünf, gewiss nicht einfach zu haltenden Versuche der Gäste mit traumwandlerischer Sicherheit parierte und seinem Team den so wichtigen ersten Heimsieg in dieser Serie schenkte, der angesichts der beiden Metalltreffer der Wildpferde nicht unverdient war. Die Serie wird am Dienstag in Neumarkt fortgesetzt.