„Wir können eigentlich nur mehr in die Kirche gehen und beten, mehr können wir wirklich nicht mehr tun.“ sagte ein konsternierter Zdenek Travnicek nach dem Spiel bei der Pressekonferenz. Schon wieder 65 Minuten lang das bessere Team, weit bessere Torchancen, ein annulliertes Tor und dann eine Sekunde vor dem Ende der Verlängerung das Siegtor für den Gegner.
Die Broncos legten abermals los wie die Feuerwehr, während Cortina bis zum ersten Powerplay in der siebten Minute keinen einzigen Torschuss abgab. Wie es in letzter Zeit dann so läuft, waren die Broncos beim ersten Versuch von DeBettin in der 8. Minute nicht gut aufgestellt. Myllykoski, der in diesem schwierigen Spiel mit wenigen Schüssen eine starke Leistung ablieferte, ließ DeBettins Schuss seitlich abprallen, die Scheibe sprang genau auf die Schaufel von Menardi, der mutterseelenallein ins leere Tor abstauben konnte. Nur drei Minuten später folgte dann aber der längst fällige Ausgleich für die Wildpferde. Erat erkämpfte die Scheibe hinter der Torlinie, spielte sie am kurzen Pfosten zu Ludvík, der nicht direkt abnahm, sondern Borrelli mit einem schönen Haken aussteigen ließ und sicher auf 1:1 stellte. Auch in den letzten Minuten des ersten Abschnitts blieben die Wildpferde die dominierende Mannschaft, doch die ganz großen Chancen boten sich nicht.
Dies änderte sich gleich zu Beginn des zweiten Abschnitts, als zuerst Erat und dann in Überzahl Mair und Kofler sehr gute Einschussmöglichkeiten hatten. Es folgte ein Powerplay der Gäste, die zweimal mit Michele Zanatta gefährlichwurden, und gleich danach waren wieder die Wildpferde in Überzahl. Dieses Powerplay begann mit einer Großchance für Gron in Unterzahl, doch danach holten sich die Hausherren mit mehreren druckvollen und schön gespielten Versuchen Szenenapplaus von den Rängen, doch leider war erneut kein Tor drin.
Nach 5:40 im Schlussabschnitt schließlich war die Scheibe nach einem Schlenzer von Erat im Tor, doch die Ampezzaner reklamierten auf Schlittschuhtor von Ludvík, sodass Schiedsrichter Moschen den Videobeweis konsultierte. Obwohl auf dem Video absolut keine Bewegung, geschweige denn eine Kickbewegung zur Scheibe sichtbar war, wurde das Tor nicht gegeben. Gleich darauf kamen sich Hackhofer und Moser in die Haare und in der darauf folgenden Schlägerei konnte Hacky einen Punktesieg davontragen. Nur eine Minute vor Schluss hatte erneut David Ludvík das Siegtor auf dem Schläger, doch aus bester Position entschied er sich gegen den Schuss, der wohl die besseren Chancen geboten hätte und scheiterte mit einem langen Haken an Borrelli.
Im Overtime ging es eine Weile lang hin und her, doch nach dreieinhalb Minuten war es erneut Ludvík, der das Goldtor auf dem Schläger hatte. Zwar bedrängt, aber alleine vor Borrelli scheiterte er knapp am Schlussmann der Gäste und Eastman konnte den Rebound nicht zwischen den Schonern des glücklichen Cortineser Goalies versenken. Wenige Sekunden vor Schluss starteten die Gäste noch einen Konter 3 gegen 2, Menardi stand am linken Flügel völlig frei und ließ Myllykoski keine Chance – die Uhr zeigte noch genau 1 Sekunde Spielzeit an.
Foto: Joni Myllykoski hatte gewiss keine einfache Partie, zeigte aber in seinem zweiten Spiel eine starke Leistung (Oskar Brunner)