Alps Hockey League
Regular Season
Weihenstephan Arena
31.10.2020 | 19:30
team-broncos-wipptal
Broncos Weihenstephan
W 3:2
team-asiago
Asiago Hockey

Broncos mit Riesenherz zum Comeback-Sieg

Samstag, 31. Oktober 2020

2020-10-31-wsv-ash
Ein fantastisches Comeback beschert den Wildpferden einen großartigen Teamsieg
Die Wipptal Broncos Weihenstephan feiern gegen Asiago einen Comeback-Sieg und drehen gegen das Team, das jahrelang als „Büro für Aufholjagden“ bekannt war und auch den Weißblauen schon manchen sicher geglaubten Sieg noch in den letzten Minuten in das Gegenteil gedreht hatte, in den letzten fünf Spielminuten einen 0:2-Rückstand noch um. Damit gehen sie im ersten Match, das auch für die Serie A gewertet wird, auch ohne Dominik Bernard und Alessio Niccolai, dafür aber mit Renè Deluca als improvisiertem, aber gut spielenden Verteidiger als strahlende Sieger aus dem Duell hervor.

Zunächst sieht es nicht danach aus, als ob die Wildpferde gegen den amtierenden Italienmeister einen guten Abend erwischt hätten. Die Gäste sind in den ersten 20 Minuten das deutlich bessere Team, und auch abseits der Eisfläche machen technische Probleme mit der Internet-Verbindung im Stadion eine Übertragung des Spiels via Livestream unmöglich. Die Gelbroten haben in der ersten Minute mit Michele Marchetti die erste gute Chance des Spiels, doch Jonny Reinhart ist sofort auf dem Posten. Tessari und Stevan prüfen den Schlussmann der Hausherren weiter, während ex-Bronco Jonny Vallini zunächst noch wenig zu tun hat und lediglich gegen einen brandgefährlichen Schuss von Valentini einmal ernsthaft eingreifen muss. In der 13. Minute fällt in Überzahl dann auch der verdiente Führungstreffer für die Gäste, als McParland einen idealen Pass von Gellert am langen Pfosten in die Maschen lenkt.

Im zweiten Spielabschnitt deutet sich bereits eine kleine Wende an, denn auch wenn die Gäste mehr Torschüsse verbuchen, die Wildpferde sind plötzlich die weit gefährlichere Mannschaft. Johannes Gschnitzer, Ryan Valentini und Trevor Gooch scheitern jedoch in den ersten zehn Minuten mit Großchancen am ehemaligen Broncos-Keeper Vallini, der sein Team mit wahren Glanzparaden im Spiel hält. Reinhart muss hingegen erst in der 35. Minute bei einem Ablenker von Dal Sasso rettend eingreifen, ist aber wie im gesamten Spiel sehr sicher.

Das 0:1 zur zweiten Pause ist nun aus Sicht der Wildpferde nicht mehr ganz gerecht, ein 1:1 wäre inzwischen wohl verdient. So gehen die Jungs von Dustin Whitecotton voller Energie und hoch motiviert in die letzten 20 Minuten, müssen allerdings noch 1:12 Minuten in Unterzahl überstehen. Nach nur 27 Sekunden folgt aber die kalte Dusche: Nach einem sehenswerten Doppelpass mit Magnabosco hinter der Torlinie steht Mantenuto plötzlich völlig frei im Slot und lässt Reinhart keine Chance. Ein solches 2:0 hätte das Zeug, den stärksten Ackergaul umzuwerfen, doch nicht diese Broncos: Die Wildpferde fangen sich und blasen zum Sturmlauf, und man merkt, dass das zweite Drittel an den Gästen nicht spurlos vorübergegangen ist. Die Hausherren sind spritziger und haben deutlich mehr Kraftreserven, die sie auch in eine Feldüberlegenheit ummünzen. Im Powerplay scheitert Erlacher noch am starken Vallini, doch 4:46 Minuten vor Schluss nimmt Valentini einen Zuckerpass von Gooch auf und verkürzt auf 1:2. Keine zwei Minuten später hält Gooch aus dem Slot drauf und trifft zum 2:2, und es vergehen nur 26 Sekunden, ehe Matthias Mantinger einen Schuss-Pass von Hannoun zum 3:2 in die Maschen lenkt.

Die Gäste sind zu keiner Antwort mehr fähig, und so geht ein absolut denkwürdiges Spiel ohne Applaus und Jubel von den Rängen zu Ende, was mehr als nur schade ist: Es nimmt dem Sport die eigentliche Daseinsberechtigung, denn ohne Zuschauer und die einzigartige Atmosphäre, die ein solch unglaubliches Spiel in der Weihenstephan Arena ebenso wie in jedem anderen Stadion erzeugt, ist alles nichts.

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