Mit dem heutigen Sieg im Penaltyschießen und der gleichzeitigen Niederlage Mailands sichert sich Cortina de facto den 5. Tabellenplatz, der für die Broncos und die Lombarden mit 15 bzw. 14 Punkten Rückstand nun wohl endgültig außer Reichweite gerückt ist. Mit enorm viel Herz, Kampfgeist und Zweikampfstärke errang das Heimteam im Penaltyschießen ein 5:4 gegen die Wildpferde, denen einmal mehr defensive Aussetzer bei den Gegentoren zum Verhängnis wurden.
Das erste Drittel war von der defensiv schlauen und eher destruktiven Spielweise der Hausherren geprägt, denn die großen Brüller blieben auf beiden Seiten Mangelware. So war auch das 1:0 der Ampezzaner alles andere als ein spektakuläres Tor, denn De Bettin spielte eher einen Pass auf Myllykoski denn einen Schuss, Grof „verlängerte“ den schwach gespielten Puck mit der Rückhand und überraschte so den Goalie der Broncos, dem die Scheibe zwischen den Schonern durchrutschte. Ansonsten passierte nicht besonders viel, Cortina war besser in den Zweikämpfen und meistens einen halben Schritt schneller als die Wildpferde.
Im zweiten Drittel hatte Dingle gleich zu Beginn bei einem Alleingang eine goldene Chance auf das 2:0, und fast im Gegenzug erzielte Lee per Abfälscher den Ausgleich für die Wildpferde, wobei das Tor Knowlton gutgeschrieben wurde. Eine Unterzahl überstanden die Broncos unbeschadet, doch kurz darauf brannte es lichterloh vor Myllykoskis Gehäuse. Der Schlussmann der Broncos vereitelte mit einer tollen Parade eine Großchance von De Bettin aus dem Slot, war aber danach völlig außer Gefecht, als er den Rebound vor sich eigenhändig klären musste, weil kein Verteidiger zur Stelle war, und dabei das Tor verließ und hinfiel. In allerletzter Sekunde konnte sich Eastman in einen Schuss werfen, der das sichere 2:1 bedeutet hätte. Sofort danach verfehlte Dingle das Gehäuse auf einen Onetimer nur knapp und gegen Drittelhälfte fuhren drei Cortineser gegen einen Bronco, der sich aber geschickt aus der Affäre zog und Felicetti zum Schuss zwang, den Myllykoski sicher hielt. 49 Sekunden vor der zweiten Sirene gelang Grof aber mit seinem zweiten Treffer an diesem Abend die verdiente Führung für die Hausherren. Für die Broncos-Verteidigung überraschend aufgerückt, gab er einen gefährlichen Torschuss aus dem Bullykreis ab, holte sich seinen eigenen Rebound, umkurvte ungestört das Tor, brachte sich im Slot in Stellung und konnte unter den interessierten Blicken der um ihn stehenden Wildpferde das 2:1 fixieren.
Nach dem zweiten Tee konnte der Sekundenzeiger gerade mal eine ganze Umdrehung machen, ehe Eastman mit einem satten Schuss von der blauen Linie ausglich. Er wurde dabei ideal von Erat bedient, der vorher zusammen mit Ludvík eine Scheibe hinter dem Tor erkämpft hatte und ideal zu Eastman zurückspielte. Nun waren die Broncos endlich wach und hatten mit Ludvík in Überzahl eine gute Chance auf die erstmalige Führung, doch aus kürzester Entfernung war er nicht im Stande, die Scheibe über Borrellis Schoner zu lupfen. Einige Chancen im nächsten Powerplay bereiteten schließlich die Bühne für Eastmans zweiten Treffer, der nur fünf Sekunden nach Ablauf der Strafe gegen Zanatta fiel. Caig war es diesmal, der die Scheibe an der Bande gegen zwei Gegner verteidigte und für Eastman auflegte. Es schien aber, als wirkte sich die 3:2-Führung auf die Aufmerksamkeit der Broncos negativ aus, denn schon im Gegenangriff nach dem Bully waren die fünf Spieler in der eigenen Zone alles andere als im Bilde und konnten sich bei Myllykoski bedanken, der Adamis gefährlichen Schuss aus der Drehung hielt. Die allgemeine Unordnung schlug sich in zwei zeitgleichen Strafen gegen Mair und Hackhofer aus, aber die Wildpferde hielten 1:28 Minuten lang großartig dagegen. Dann aber blieb ein Broncos-Verteidiger exakt vor Myllykoski stehen, der keine Chance hatte, Albers‘ Schuss von der blauen Linie zu sehen. Nach 51:39 Minuten stand es also 3:3 und das Spiel wurde ruhiger. 4:24 vor Schluss konnten zwei Broncos-Verteidiger aber eine 3-gegen-2-Situation nicht gut lösen und erlaubten es Menardi, per Tap-In komfortabel auf 4:3 zu stellen. Die Antwort der Broncos ließ aber nicht lange auf sich warten und zweieinhalb Minuten vor Schluss glich Ludvík per Onetimer auf Caigs Zuspiel von hinter dem Tor aus.
In den fünf Minuten der Verlängerung gab es keine großen Chancen, obwohl die Hausherren die aktivere Mannschaft mit mehr Zeit in der Offensivzone waren, und so mussten die Penalties entscheiden. Hackhofer, Caig, Erat und Taylor scheiterten an Borrelli, während Gron und DeBettin für Cortina erfolgreich waren.
Foto: Cortina kämpfte beherzt und mit vollem Einsatz um jede Scheibe, womit die Broncos nicht klar kamen und selten wirklich ins Spiel fanden (Oskar Brunner)