Die wenigen Zuschauer, die sich heute Abend in die Weihenstephan Arena verirrten, bekamen ein eigenartiges Spiel zu sehen. Im ersten Drittel waren die Wildpferde absolut tonangebend und Cortina kam kaum überhaupt zum Abschluss, geschweige denn zu Chancen, doch auch bei den Hausherren waren die guten Torchancen außer einem wirklich schönen Powerplaytreffer von Caig Mangelware. Coach Travnicek war nach dem Spiel voll des Lobes für den Gegner: „Das war bisher mit Sicherheit die Mannschaft, die defensiv am kompaktesten und am besten gestanden ist. Gegen die war es richtig schwierig, durchzukommen. Die werden noch vielen Mannschaften Kopfzerbrechen bereiten, ich verstehe schon, warum die letzthin gute Resultate erzielt haben.“
Das Powerplaytor fiel während der ersten Strafe des Spiels in der 11. Spielminute. Liotti spielte die Scheibe zu Roman Erat an der Halbbande, der sie volley in den Slot weiterspielte, wo T.J. Caig wartete und Borrelli mit einem Onetimer keine Chance ließ. Nachher hatten Mair mit einem Hammer aus dem hohen Slot und auf dessen Rebound von der Bande noch Stofner gute Chancen, alles andere war zwar gut gespielt, aber nicht wirklich gefährlich.
Im zweiten Drittel kam Cortina besser aus der Kabine, sie waren aggressiver und auch aktiver am Spiel beteiligt als in den ersten zwanzig Minuten. Nach 3:27 Minuten kam der Lohn in Form des Ausgleichstreffers, bei dem Moser nach einer schönen Aktion mit Felicetti genau den richtigen Moment abwartete, um die Scheibe zwischen Corsis Schoner hindurch ins Tor zu schießen. Die Gäste setzten die Wildpferde schon in der eigenen Zone gehörig unter Druck, und so kehrte sich das Torschussverhältnis schlagartig um. Corsi, der nicht seinen besten Tag erwischte und dem einige Unsicherheiten zum Verhängnis wurden, hatte plötzlich einiges zu tun und Borrelli überhaupt nichts mehr. So dauerte es nur bis zur 29. Minute, ehe die Gäste in Führung gingen. Sottsas saß auf der Strafbank, De Bettin spielte einen Pass in einem halben Meter Höhe quer durch den Torraum, und Gron schlug die Scheibe aus der Luft zuerst auf Corsi und setzte den Rebound dann perfekt unter die Latte. Die Hausherren waren geschockt, es lief nun gar nix mehr zusammen, und so vergingen kaum mehr als drei Minuten, ehe De Bettin per Abpraller unbehelligt von der Verteidigung nächste Tor erzielte. Das 1:4 durch Riccardo Lacedelli in der 37. Minute war fast eine Kopie und damit hatten die Gäste eine perfekte Chancenauswertung, da abseits der Tore kaum wirklich gute Chancen zu verzeichnen waren.
Im letzten Abschnitt hütete Dominik Steinmann fehlerlos das Tor der Broncos, die noch einmal alles versuchten, um das Spiel an sich zu reißen, aber es gelang einfach nichts mehr. Auf beiden Seiten tat sich kaum Nennenswertes, bis Riccardo Lacedelli und Ryan Dingle in der 49. Minute einen Konter gegen einen Broncos-Verteidiger fuhren, den Dingle zum 5:1-Endstand abschloss.
Foto: Andrea Moser gibt Charles Corsi das Nachsehen und trifft zum 1:1 (Oskar Brunner)