Das Spiel in Mailand bestätigte, dass der letzte Sieg in einer Serie immer der schwierigste ist. Die Wildpferde haderten mit ihrer Chancenauswertung, da es bis zum Empty-Net-Goal von DiDiomete in der Schlussminute 2:0 stand und die Broncos besonders in der zweiten Hälfte des zweiten Drittels einige Großchancen leichtfertig vergaben.
Das erste Drittel bot wenig Emotionen, beide Teams waren vor allem darauf bedacht, keinen Fehler zu machen und gingen absolut kein Risiko ein. Die Mannschaften machten die Räume eng und deshalb waren die wirklich guten Torchancen praktisch nicht zu sehen. Die einzigen Ausnahmen waren ein Außenpfosten von Estoclet im ersten Powerplay und ein Tap-In-Versuch von Roman Erat in der 13. Minute, der das 1:0 hätte sein müssen, aber Dainton profitierte vom zu zentralen Abschluss des tschechischen Stürmers.
Im zweiten Drittel starteten die Broncos mit einem Mann weniger, da Erat 29 Sekunden vor der Pause wegen Beinstellens hinausmusste. Die Hausherren ließen eine Großchance auf Tap-In aus, doch gleich darauf hämmerte Lutz von der blauen Linie drauf, Myllykoski ließ seitlich abprallen und die Scheibe kam genau zu DiDiomete, der im zweiten Versuch auf 1:0 stellte. Von den Wildpferden war in diesen ersten fünf Minuten fast gar nichts zu sehen, und dann mussten zuerst Hackhofer in der 25. und dann auch noch Liotti in der 29. Minute auf die Strafbank, wobei der Strafe wegen Spielverzögerung gegen Liotti ein klares Icing vorausging. Just dieses Powerplay nutzte der HC Milano auch zum 2:0, als DiDiomete wegen eines Positionsverlusts der Box der Wildpferde unbehindert vor Myllykoski „parkte“ und dem finnischen Schlussmann komplett die Sicht versperrte. Gellert bedankte sich und nutzte die Gelegenheit, um einen Schlenzer aus dem Bullykreis zum 2:0 zu versenken.
Dieses Tor war wie ein Weckruf für die Wipptaler, die sofort mit Lee eine gute Chance vorfanden. Kurz darauf konnten Maffia und Mair im Powerplay zwei wirklich goldene Chancen nicht nutzen und in der 36. Minute war Erat wohl überrascht, als er nach einer schönen Staffette über Knowlton und Wieser die Scheibe am langen Pfosten noch zugespielt bekam und brachte den Schläger nicht mehr zum Puck, den er nur mehr eindrücken hätte brauchen. Kurz vor der Pause verzog Sottsas alleine vor Dainton und so gingen die Teams beim Stand von 2:0 erneut in die Kabinen.
Im Schlussabschnitt verlegten sich die Hausherren völlig auf die Defensivarbeit und machten den Broncos das Leben schwer, die sich gegen die aggressiven Lombarden schwer taten, in die Offensivzone zu kommen und dort Druck zu machen. Um die Mitte des Abschnitts konnte zuerst Braito ein schönes Solo nicht ebenso gut abschließen und kurz darauf gelang es Mair in bester Position nicht, das schöne Zuspiel von Kofler zu verwerten. Die Wildpferde versuchten alles, doch es fehlten die zündenden Ideen, um den Abwehrriegel der Mailänder zu knacken. Kammerer nahm eine Minute vor Schluss noch Myllykoski vom Eis und DiDiomete besiegelte den Sieg der Hausherren. Wenig später musste Liotti vom Eis und nach dem Bullygewinn der Mailänder vor Myllykoskis Tor gelang Guerra auf den Querpass von Lutz ein perfekter Onetimer, der das Endresultat von 4:0 herstellte.
Die Entscheidung ist somit auf Samstag vertagt, wo die Broncos in der heimischen Weihenstephan Arena den Deckel zumachen wollen und dabei auf volle Unterstützung ihres Heimpublikums zählen.