Nach dem 4:2-Sieg gegen die Lombarden sind die Wildpferde in der heimischen Weihenstephan Arena nun schon seit nunmehr 44 Tagen ungeschlagen, und ausgerechnet das Team von Pat Curcio war die letzte Mannschaft, die im Wipptal gewinnen konnten. Die Broncos konnten gegen die sechs Teams der Master Round nicht weniger als 12 Punkte holen und stehen in der Tabelle der Playoff Round inzwischen schon 11 Punkte vor Cortina auf dem unangefochtenen ersten Platz, der ihnen wohl nur mehr schwerlich zu nehmen sein wird.
Das Spiel gegen die Gäste aus der Stadt der Madonnina hatte von Anfang an Playoff-Charakter, denn beide Teams waren höchst konzentriert bei der Sache. Die Gäste versuchten, ihr stabiles Defensivspiel zu halten, um über die zumeist tödlichen Konter zum Erfolg zu kommen, doch die Wildpferde bauten zu viel Druck auf, als dass die ersatzgeschwächten Mailänder die Angriffsbemühungen der Hausherren wirklich in den Griff bekommen hätten. Mit einem Abfälscher auf einen Schuss von Matti Näätänen brachte Jason Walters die Wildpferde bereits nach 3 Minuten und 3 Sekunden in Führung. Die Broncos dominierten die erste Hälfte des Startdrittels, doch mit einem der bekannt brandgefährlichen Konter kamen die Gäste in der 9. Minute zum Ausgleich. Vallorani ließ Joni Puurula mit einer Direktabnahme aus dem hohen Slot keine Chance, und es stand nicht ganz verdient 1:1. Die Wildpferde hatten mit Owens und Walters gegen Ende des ersten Spielabschnitts noch zwei Großchancen, doch der erste scheiterte mit einem tollen Alleingang an Caffi, während der zweite mit einem Ablenker nur den Pfosten traf.
Im Mitteldrittel kamen die Gäste besser ins Spiel, doch nach etwas mehr als fünf Minuten hatte Patrick Mair den Gästetorhüter Alex Caffi nach einem Alleingang am Boden liegen, konnte allerdings die Scheibe nicht über den Beinschoner des Mailänder Goalies lupfen. Praktisch im Gegenzug hielt Lo Russo aus spitzen Winkel drauf und erwischte Puurulas Schlittschuh genau richtig, dass dieser sich die Scheibe selbst ins Tor lenkte. Die Broncos verloren nach diesem Treffer völlig den Faden und Axel Kammerer musste in der 30. Minute sein Timeout nehmen, um sein Team wieder in die richtige Spur zu bringen. Dummerweise gesellte sich nur zwei Minuten später eine absolut inexistente Strafe gegen Grandi dazu und die Wildpferde mussten sich in Unterzahl behaupten. Jason Walters heckte mit seinen Teamkollegen einen Spielzug aus, der sich beim darauf folgenden Bully exakt umsetzen ließ, Owens schickte Walters mit einem langen Pass auf die Reise und die Nummer 91 verwertete allein vor Caffi eiskalt zum 2:2. Nach einer weiteren Großchance von Walters in der 35. Minute erzielte Daniel Erlacher mit seinem ersten Tor in der höchsten Spielklasse den Siegtreffer für die Wildpferde. Nach einem Schuss von Maffia von der blauen Linie tippte zuerst Grandi die Scheibe an, bevor „Erle“ ihr die perfekte Richtungsänderung und dem Match die wohl entscheidende Wendung gab.
Im Schlussdrittel lagen bei den Gästen die Nerven etwas blank, und durch viele undisziplinierte Strafen nahmen sie sich selber die Chance, in die Partie zurückzufinden. Die Wildpferde verwalteten die Partie äußerst geschickt und kamen mit Wiesers Ablenker, der in der 50. Spielminute den Pfosten voll traf, dem alles entscheidenden Tor gefährlich nahe. 1:08 vor der Schlusssirene nahm Curcio seinen Goalie vom Eis und nur 14 Sekunden später musste auch noch Sottsas auf die Strafbank. Nach einem tollen Scheibenstopp von Puurula spielte dieser den Puck zu Walters an der Halbbande und das Wunderkind der Wipptaler verfehlte das verwaiste Tor der Gäste aus 50 Metern Distanz nicht.