Ohne die drei verletzten Center Florian Wieser, der heute stolzer Vater eines Buben wurde, Derek Lee und Tobias Kofler mussten die Broncos auf dem schwierigen Eis des Pala Agorà antreten. In diesem Sechspunktespiel galt es, die Chancen auf den sechsten Tabellenplatz und somit auf das Heimrecht für die erste Runde der Playoffs zu wahren, ein Saisonziel, das nun mit nur neun verbleibenden Spielen und zehn Punkten Rückstand in weite Ferne gerückt ist. Mailands Coach Adolf Insam musste nur Stammgoalie Dainton vorgeben, der von Della Bella gut vertreten wurde.
Die Broncos starteten besser ins Spiel, waren wesentlich aktiver als die Hausherren und hatten in den ersten zehn Minuten auch einige gute Chancen, von denen die beste ein Zwei-gegen-Null-Angriff war, den Caig allerdings nicht verwerten konnte. Erneut kam aber die fast schon gewohnte kalte Dusche, als Schell nach elfeinhalb Minuten auf Zuspiel von DiDiomete auf 1:0 für die Hausherren stellte. Mailand kam nach dem Tor besser ins Spiel, doch in der 16. Minute schlugen die Broncos zurück, als Caig für Ludvík auflegte, der den verdienten Ausgleich erzielte.
Im zweiten Drittel waren noch keine zwei Minuten gespielt, als sich die Broncos-Verteidigung einen Aussetzer im Spielaufbau leistete und die Scheibe direkt zu Ranallo spielte, der ob des unerwarteten Puckgewinns wohl selbst verdutzt war. Er nutzte die Gelegenheit jedoch, drehte sich um und überraschte den ebenso unvorbereiteten Myllykoski mit einem Schuss zwischen die Beine. Etwas mehr als eine Minute später musste Lutz auf die Strafbank und den Broncos bot sich die Chance auf den Ausgleich in Überzahl, doch nur 1:43 Minuten nach dem 2:1 flog Fontanive nach dem Zuspiel des starken Guerra förmlich in Richtung Broncos-Tor und schlug Myllykoski zum 3:1. Die Broncos ließen sich aber nicht entmutigen, spielten das Powerplay zwar druckvoll aber ohne wirkliche Chancen zu Ende, und konnten schließlich in der 27. Minute den Anschlusstreffer erzielen. Hannes Stofner fing in der Offensivzone eine Scheibe ab, spielte sie zu Taylor, der Knowlton ideal bediente und der US-Amerikaner erzielte in seinem fünften Spiel für die Broncos sein drittes Tor. Gleich im Anschluss traf Goi nur die Querlatte und die Broncos konnten nicht mehr so viel Druck aufbauen wie vorher. 2:55 Minuten vor Drittelende nutzte Migiliore einen Traumpass von Schell zum 4:2 und die Mailänder zogen sich nun vollends in die Defensive zurück.
Auch im letzten Spielabschnitt ließ Insam sehr kontrolliert spielen, die Hausherren zogen sich in die eigene Zone zurück, machten die Räume geschickt eng und überließen den Broncos die Initiative, um im Konter auf den Todesstoß zu lauern. Nach neun Minuten wäre es fast so weit gewesen, aber Estoclet verfehlte das Gehäuse nur knapp. Im Gegenzug hatte die Paradereihe mit Caig, Ludvík und Erat einige gute Chancen, aber Della Bella hielt sein Team im Spiel. Nach der 50. Minute schienen die Broncos sich allerdings immer öfter im dichten Abwehrnetz der Hausherren zu verfangen, die kompakte Defensive der Mailänder zwang sie zu vielen Fehlern in der Offensivzone, sodass kaum mehr Nennenswertes passierte. Mitch Pohl nahm 1:36 Minuten vor Schluss Myllykoski vom Eis, doch Mailand war mit LoPresti, der das leere Tor verfehlte, und Schell, der nur die Metallumrandung des verwaisten Netzes traf, der endgültigen Entscheidung näher. 15 Sekunden vor Schluss wurde Liottis Schuss noch von Lutz in die eigenen Maschen abgelenkt, aber es reichte für die Broncos nicht mehr, um sich wenigstens in die Verlängerung zu retten und die Entscheidung um den sechsten Platz noch zu verschieben.
Foto: David Ludvíks Ausgleichstreffer in der 16. Minute war nicht genug (Oskar Brunner)