Das direkte Duell um Platz sechs ging dieses Mal leider an die Gäste, die im ersten Drittel das Spiel mit drei Toren entscheiden konnten. Paul Dainton war mit zwei absolute Schlüssel-Saves der Mann der Partie für die Mailänder. Nach nur zwei Minuten fand Ranallo mit einem Sonntagsschuss vom oberen Rand des Bullykreises genau das lange Kreuzeck und die Broncos waren noch nicht mal im Spiel und standen schon mit Rücklage auf dem Eis. Nur eine Minute später musste Hannes Stofner in die Kabine und schien schwer verletzt vom Eis zu humpeln, was nicht gerade der Spielbeginn war, den sich die Wildpferde und ihre Fans ausgemalt hatten. Es dauerte aber nur bis zur fünften Minute, als Liotti einen harten Schlagschuss von der blauen Linie auf die Reise schickte, Dainton die Scheibe nicht festhalten konnte, Taylor den ersten Rebound nicht unterbringen konnte und Gunnar Braito den Puck schließlich über die Linie bugsierte und damit sein erstes Saisontor erzielte. Kurz nach dem Anspiel hatte Wieser eine gute Chance, doch die kalte Dusche kam in der 8. Minute. Die Broncos-Hintermannschaft setzte komplett aus und Estoclet konnte aus dem Slot fast unbedrängt aus der Drehung einnetzen. Nur 1:25 später konnten sich die Broncos nicht aus der defensiven Zone befreien, die Scheibe kam über mehrere Stationen zu Gellert, der aus dem hohen Slot abzog und traf.
Travnicek nahm ein Timeout, um die Gemüter zu beruhigen und die Wildpferde schienen seine Worte in die Tat umzusetzen, denn fortan hatten die Hausherren das Heft in der Hand. Roman Erat war aber der Pechvogel des Drittels, denn er traf zuerst nur den Pfosten, während er 2:16 Minuten vor Schluss nach einem schönen Querpass von Ludvík in einer 2-gegen-1-Situation alles richtig machte und volley abzog, doch Dainton tauchte in bester Fußball-Manier auf Erats Seite und fing den Puck unglaublicherweise in der Fanghand noch ab.
Der zweite Abschnitt begann wie der erste aufgehört hatte, und in der ersten Überzahlsituation dieses Spiels wuchs Dainton erneut gegen Erat über sich hinaus, als der Tscheche aus dem Slot präzise draufhielt, aber der Mailänder Goalie gerade so viel Fanghandschuh an die Scheibe brachte, dass diese am Tor vorbei abgelenkt wurde. Nur wenige Sekunden nach dem Ende der Strafe gegen Gellert konnten drei Broncos drei Mailänder nicht daran hindern, das 1:4 praktisch im Schongangzu erzielen. Travnicek nahm ein Steinmann vom Eis, der bei den Toren von seiner Abwehr sträflichst alleine gelassen worden war, und brachte Myllykoski. Ab diesem Zeitpunkt war das zweite Drittel jedoch sehr flau, denn die Broncos wirkten demoralisiert und Mailand verlegte sich auf die Defensive.
Im letzten Drittel gelang den Gästen nach 6:12 Minuten sogar noch das 1:5, als sämtliche Broncos in der Abwehrsituation erneut zu lasch agierten und Fontanive die Scheibe per tap-in über die Linie bugsieren konnte. Nach diesem Tor ging allerdings ein Ruck durch das Heimteam und plötzlich waren die Broncos wieder wach. In der 52. Minute schließlich gelang Wieser das 2:5, das dem ersten Tor der Wildpferde nicht unähnlich war, und 1:55 vor Drittelende verkürzte T.J. Caig nach einem Traumpass von Roman Erat vom rechten Bullykreis durch den Torraum auf die Schaufel. Die Zeit reichte allerdings nicht mehr, Travnicek nahm Myllykoski 1:35 Minuten vor dem Ende vom Eis, doch Lo Presti konnte dadurch nur zum 6:3-Endstand einnetzen.
Foto: Paul Dainton war heute der Matchwinner für Mailand (Oskar Brunner)