Die Wildpferde versuchten gestern noch einmal alles, um das 1:6 aus dem Hinspiel noch zu drehen, aber mit zehn Absenzen und nur 15 Feldspielern auf Seiten der Broncos erwies sich Asiago einfach als zu abgebrüht.
Man wusste, dass es zwei oder drei schnelle Tore zu Spielbeginn brauchen würde, um den Italienmeister ins Wanken zu bringen, doch es waren die Gäste, die nach nur 65 Sekunden durch Nigro in Führung gingen, nachdem Lutz, der erneut als Flügel aufgestellt wurde, mit einem Alleingang viel Platz geschaffen hatte. Die Wildpferde ließen sich dadurch aber nicht entmutigen und in der 12. Minute eroberte Lazo in der Offensivzone eine Scheibe zurück, die Jason Walters aus dem Slot zum Ausgleich verwertete. Nur eine Minute und zwei Sekunden später zog Stampfer auf der Höhe der Bullykreise ab und sein Handgelenksschuss schlug hinter Carrozzi zum 2:1 ein. Die Broncos glaubten nun daran und hatten in der Folge noch einige gute Chancen, deren beste durch Mair, der in den letzten Sekunden nach einem wunderbaren Schuss-Pass von Pircher vor dem leeren Tor die Scheibe nicht richtig traf und Carrozzi an den Schoner schoss.
Die Broncos kämpften aufopferungsvoll und erarbeiteten sich wie schon gesagt eine Reihe von Chancen, doch Asiago verstand es zumeist sehr gut, die Angriffsbemühungen der Hausherren an die Peripherie abzudrängen und hatten ab und an auch das nötige Puckglück. Gleichzeitig blieben sie mit Kontern stets brandgefährlich und drehten die Partie im Mitteldrittel sogar auf 2:3. Lutz stand in der 32. Minute nach einem Schuss aus der Drehung von Nigro goldrichtig und hatte viel Platz, um den Rebound aus spitzem Winkel ins Tor zu heben und nur knapp eineinhalb Minuten später gelang es ihm, die Scheibe von hinter dem Tor durch nicht weniger als sechs Spieler hindurch auf Mike Sullivan zu spielen, der vom rechten Bullykreis volley abzog und Demetz das Nachsehen gab. Die Serie war damit de facto gelaufen, denn nun hätten die Wildpferde sieben Tore erzielen müssen, doch sie zeigten ihren ganzen Stolz und wollten dem Italienmeister die Genugtuung eines Sieges nicht lassen. In der 38. Minute haute Jason Walters die Scheibe in Überzahl mit einem Gewaltschuss aus dem linken Bullykreis zum 3:3 in die Maschen, doch Asiago verwaltete die Partie gekonnt und wartete darauf, dass bei den Broncos ob der numerischen Unterlegenheit die Kräfte nachließen.
Dies war im Schlussdrittel dann auch der Fall und zuerst musste Pircher und nach 55 Sekunden auch noch Kofler auf die Strafbank. Bentivoglio zog vom rechten Bullykreis vors Tor und legte geschickt auf Nigro ab, der aus dem Slot nur mehr einzudrücken brauchte. Nur 31 Sekunden später gewann Magnabosco ein Bully vor dem Tor der Broncos und Mark Demetz hielt drei Schüsse hintereinander, doch die Scheibe fand wie schon in Spiel Eins immer wieder auf die Schaufeln der Gäste, sodass Magnabosco im vierten Versuch schließlich doch Erfolg hatte und nun stand es 3:5 aus Sicht der Hausherren. Auch in der 51. Minute war es ein Bisschen Puckglück, das den Weg zum 3:6 ebnete, als Ulmer einen Befreiungsversuch an der blauen Linie stoppen konnte und Mark Demetz zu einer Glanztat zwang, bei der er allerdings den Stock verlor. Sirokovs holte sich die Scheibe und wollte mit einem Rückhandpass den frei stehenden Stürmer an der Halbbande anspielen, doch der Puck rutschte ihm über den Schläger, Ulmer fischte ihn sich im Bullykreis und spielte auf Bentivoglio im Slot, gegen den Demetz ohne Stock machtlos war. 3:42 Minuten vor Schluss gelang Tobias Kofler nach einem Rebound des bärenstarken Stampfer in Überzahl noch das 4:6, mehr war leider nicht drin.
Nicht, dass Asiago etwas gestohlen hätte, aber in diesen beiden Spielen lief es einfach nicht eine einzige Sekunde lang für die Wildpferde, und sie mussten für jedes dieser fünf erzielten Tore dreimal so hart arbeiten wie Asiago, das einfach auch das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite hatte. Das Positive ist, dass die vielen jungen Spieler viel Erfahrung sammeln konnten, und dies wird den Broncos mit Sicherheit noch zugute kommen.