Zwar mussten sie gegen den EC Bregenzerwald in die Verlängerung, doch die Broncos können es noch: auswärts siegen. Seit dem Sieg über den KAC II am 19. November hatten die Wildpferde in der Fremde keinen einzigen Punkt mehr geholt und in insgesamt elf Auswärtsspielen bisher war es überhaupt erst der dritte Sieg.
Im Startdrittel waren die Broncos, bei denen Delueg, Mantinger und Mair fehlten, eindeutig die spielbestimmende Mannschaft, doch Misa Pietilä brachte die Wipptaler immer wieder zur Verzweiflung. Die Weißblauen setzten sich mehrmals lange im gegnerischen Drittel fest, die Hausherren blieben mit Gegenstößen gefährlich, doch bei Ty Rimmer war stets Endstation. Beide Teams ließen beste Chancen ungenutzt, wobei die Broncos noch weit verschwenderischer mit ihren Möglichkeiten umgingen, und mit einer Schussbilanz von 18:9 (!) für die Weißblauen ging es zum ersten Mal zurück in die Kabinen.
Im zweiten Spielabschnitt mussten die Broncos zunächst die Überbleibsel einer Strafe gegen Verreault-Paul aus dem ersten Drittel zunichte machen, bevor sie selbst in der 24. Minute mit einem Alleingang vor Pietilä scheiterten. Danach kamen die Hausherren besser ins Spiel und für die Broncos wurde es um die Spielmitte äußerst brenzlig. Zuerst musste Fabian Hackhofer zu Beginn der 29. Minute wegen Spielverzögerung auf die Strafbank und nur zwanzig Sekunden später wurde David Roupec wegen Behinderung hinausgestellt. Die Wildpferde überstanden die 1:40 Minuten doppelter Unterzahl aber schadlos und nach etwas mehr als 34 gespielten Minuten gelang Francis Verreault-Paul mit einer Direktabnahme aus dem Slot der Führungstreffer.
Im Schlussdrittel drückten die Wälder vehement auf den Ausgleich, doch Ty Rimmer war stets auf dem Posten. In der 50. Spielminute musste Simon Baur zu einem Foul greifen. Im darauf folgenden Powerplay wurde Haidinger von seinem Gegenspieler alleingelassen und erzielte mit einem Schlenzer aus dem Bullykreis den Ausgleich für die Hausherren. Die Teams lieferten sich in der Folge einen offenen Schlagabtausch und suchten die Entscheidung, doch keiner der Goalies ließ noch einen Treffer zu.
In der Verlängerung musste zuerst Daniel Maffia hinaus, doch seine Teamkollegen machten das siebte Powerplay für die Wälder zunichte. Als nach den ersten drei Minuten der Overtime nur mehr drei Feldspieler pro Seite agierten, traf es Scott Nordh mit einer Zweiminutenstrafe wegen Beinstellens. Im fünften Überzahlspiel für die Wildpferde traf David Roupec nach 33 Sekunden auf Zuspiel von Hackhofer mit einem präzisen Onetimer aus dem hohen Slot zum Golden Goal und sicherte seinem Team somit den Extrapunkt.
Dank dieser zwei Punkte schoben sich die Broncos zumindest vorübergehend an Neumarkt und Red Bull Salzburg vorbei auf Platz neun und stehen damit in der Tabelle so weit vorne wie noch nie in dieser Saison. Neumarkt hat ein Spiel mehr absolviert, Salzburg zwei, aber beide Teams sind heute Abend im Einsatz. Neumarkt empfängt Lustenau und Gröden gastiert in der Mozartstadt. Die Zeller Eisbären haben bei einem Spiel weniger einen Zähler mehr auf dem Konto. Für das Team aus dem Salzburger Land steigt heute das Retourmatch vom Stephanstag, als Cortina in Zell mit 6:3 gewinnen konnte.
Auf Cortina, das aktuell viertbeste italienische Team, fehlen den Wildpferden acht Zähler und die Ampezzaner haben ein Spiel weniger absolviert. Sollte Cortina heute verlieren, dann steht im direkten Duell gegen die Ampezzaner am 2. Jänner in der Weihenstephan Arena das Schlüsselspiel im Rennen um den letzten Platz im Final Four an. Sollte heute Cortina gewinnen, dann ist die Vorentscheidung wohl schon gefallen, denn auch bei einem Sieg der Broncos im direkten Duell müssten diese in fünf verbleibenden Spielen noch ganze acht Punkte aufholen.