In einem Spiel, in dem die Broncos nicht nur von der Anzahl, sondern auch von der Qualität der Chancen her einen eindeutigen Vorteil hatten, ging gestern wieder einmal der Gegner als Sieger vom Eis. Der HC Gherdëina sicherte sich das sechs-Punkte-Spiel am Tabellenende mit 3:1 und machte damit einen Sprung auf den 12. Platz, während die Wildpferde weiterhin mit drei Punkten auf dem letzten Platz festsitzen.
Die Ladiner haben aber nichts gestohlen, sondern nutzten lediglich ihre Chancen aus, während die Broncos, die in der Defensive wesentlich stabiler standen als letzthin, aus einer Vielzahl von hochkarätigen Möglichkeiten nicht im Stande waren, Kapital zu schlagen.
Im ersten Drittel waren die Wipptaler haushoch überlegen und spielten die Gäste mit Ausnahme der ersten beiden und der letzten drei Minuten mit einem höllischen Tempo förmlich an die Wand. Daniel Erlacher spielte nach einer sehr schönen Aktion in der 5. Minute Patrick Mair ideal frei, doch dieser setzte die Scheibe aus bester Position an den Kreuzeckpfosten. Die Grödner wussten sich oft nur mit Fouls zu helfen und so hatten die Broncos in der 9. Minute ein doppeltes Überzahlspiel von 30 Sekunden, in dessen Lauf Francis Verreault-Paul auf einen Rebound vor dem leeren Tor knapp nicht an die Scheibe kam. In dieser Tonart ging’s weiter, Felicetti spielte in der 13. Minute auf Deanesi, der sehr schön für Kofler abtropfen ließ, und „Tube“ lief alleine auf Rabanser zu, scheiterte aber am sicheren Schlussmann der Gäste. Drei Minuten später brach Patrick Mair aber den Bann im Powerplay und konnte Rabanser nach Vorarbeit von Verreault-Paul schließlich aus kurzer Distanz zum mehr als verdienten Führungstreffer bezwingen.
Das erste Lebenszeichen der Gäste kam von Straka eine halbe Minute vor Ende des Drittels, als er seinen Bewachern davonlief und mit zwei Broncos an den Fersen am glänzend disponierten Rimmer scheiterte, der mit dem Schoner den Haken des ehemaligen tschechischen Nationalspielers zunichte machen konnte.
Die Strafe für den leichtfertigen Umgang mit den Chancen folgte in der 24. Minute, als die Broncos in Unterzahl waren. Ellis zog von der blauen Linie ab, Iori stand vor dem Tor goldrichtig und konnte der Scheibe die entscheidende Richtungsänderung geben. Gleich darauf wiederholte sich für Verreault-Paul die Szene aus dem ersten Drittel, als er vor dem leeren Tor im allerletzten Moment von einem Grödner gestört werden konnte. Danach ging eine Weile lang nicht mehr viel, die Wildpferde wirkten vom Ausgleichstreffer gezeichnet. Lediglich das Unterzahlspiel funktionierte wie am Schnürchen, als die Broncos eine einminütige doppelte Unterzahl ohne größere Gefahren abwehren konnten. Ende des zweiten Abschnitts brach Kofler in Unterzahl durch die gegnerischen Reihen, konnte aber unter Bedrängnis Rabanser nicht überwinden, und im Gegenzug holten die Wildpferde sich dank undisziplinierten Defensivspiels eine weitere Strafe wegen Hakens, worauf sie weitere 1:32 Minuten mit zwei Mann weniger überstehen mussten, diese Aufgabe aber bravourös erledigten.
Im Schlussabschnitt war es erneut Mair, der nach zweieinhalb Minuten aus einer unübersichtlichen Situation einen Rebound nur an den Schoner von Rabanser setzte, doch die Teams waren hauptsächlich darauf bedacht, bloß keinen Fehler zu machen und so waren die großen Aufreger in der Folge Mangelware. 3:26 Minuten vor Schluss kam die kalte Dusche, als Monferone von der Halbbande in vollem Lauf abzog und Rimmer mit einem vielleicht nicht ganz unhaltbaren Schuss bezwang. Die Broncos versuchten alles, nahmen mit 75 Sekunden auf der Uhr den Goalie vom Eis, doch an seiner Stelle liefen zwei Stürmer auf das Eis, was natürlich eine Strafe wegen zu vieler Spieler nach sich zog. Beddoes holte Rimmer auch in Unterzahl vom Eis, was den Grödnern 26 Sekunden vor Schluss das Empty-Net-Goal zum 3:1 durch Straka ermöglichte.