Erneut mussten die Wildpferde nach einem guten Spiel, in dem sie nicht nur einen Aufwärtstrend sondern die bisher wohl beste Saisonleistung zeigten, die Heimreise als Verlierer antreten. Die Broncos, die wegen der Absenzen von Colin Behenna (Adduktorenentzündung), David Gschnitzer (Oberschenkelprellung), Felix Tschimben (Schleudertrauma) und Michael Delueg (erkrankt) nur drei Sturmreihen einsetzen konnten, mussten sich gegen den ebenfalls ersatzgeschwächten Italienmeister (Markus Spinell, Kevin Fink und Daniel Spimpolo) mit 2:4 geschlagen geben und stehen nach sieben Spielen immer noch ohne Punkte da.
Dabei begann das Spiel ganz nach dem Geschmack der Gäste, die sich auf Augenhöhe mit dem um 15 Plätze besser klassierten Gegner zeigten. Die großen Aufreger fehlten zwar, doch insgesamt war das Spiel sehr gefällig und die Wildpferde standen sehr gut in der Defensive, woraus sie auch im Spiel nach vorne zwar manchmal etwas zu umständlich, insgesamt aber gut agierten. Alex Frei gelang nach gut 12 Minuten der Führungstreffer, als er einen 3-gegen-2-Konter selbst aus dem rechten Bullykreis mit einem präzisen Handgelenksschuss ins lange Kreuzeck abschloss. Nur drei Minuten später hätte Deanesi ausgleichen können, aber beim Versuch, einen Rebound von Erlacher im Tor zu versenken, gelang es einem Rittner Verteidiger in allerletzter Sekunde, den Schläger des Trientner Stürmers anzuheben, sodass dieser über die Scheibe wischte. Auch abseits von dieser Großchance machten die Broncos sehr viel Druck auf das Rittner Tor und der Ausgleich wäre verdient gewesen.
Das zweite Drittel begann mit einem Powerplay für die Gäste, die allerdings kein Kapital daraus schlagen konnten. Kurz nach Ablauf einer Strafe gegen Löf schlenzte Borgatello die Scheibe aufs Tor und ein weißblauer Verteidiger lenkte sie äußerst unglücklich zum 0:2-Zwischenstand ab, der für die Rittner zu diesem Zeitpunkt sehr schmeichelhaft war. In der 33. Minute hätten die Wildpferde in Überzahl den Anschlusstreffer erzielen müssen, doch erneut wollte die Scheibe partout nicht ins Tor. Drei- oder viermal konnten die Wipptaler den Rebound einfach nicht versenken und vor Killeens Tor türmten sich die Spieler beider Teams zu einem wilden Haufen, als es Luca Felicetti gelang, den Puck aus diesem Gewirr herauszuziehen. Sein Vesuch wurde aber erneut abgeblockt, und die Rittner waren zu diesem Zeitpunkt mehr als gut bedient mit einer 2:0-Führung. Gegen Ende des Drittels zeichnete sich auch Ty Rimmer in einer sehr ähnlichen Situation durch enorme Durchsetzungsstärke und Coolness aus, bis er den Puck schließlich unter sich begraben konnte.
Im Schlussabschnitt stand Oscar Ahlström nach einem der deutlich seltener gewordenen Kapitalfehler im Spielaufbau der Broncos alleine vor Rimmer, konnte den Goalie der Broncos aber nicht bezwingen. Auf der Gegenseite hatte Francis Verreault-Paul die Scheibe in Überzahl anscheinend schon über die Linie bugsiert, doch obwohl die Scheibe laut Augenzeugenberichten eindeutig hinter der Linie war, hielt das Tor dem Videobeweis nicht stand. Auf den Schaden folgte sogleich der Spott, denn ein erneuter Aussetzer im Spielaufbau entschied die Partie zugunsten der Hausherren. Diesmal durfte sich Alex Frei über das Geschenk freuen und Rimmer hatte gegen den Schlenzer des Rittners keine Chance. Nach einer Großchance von Kofler im Konter musste Fauster auf die Strafbank und Verreault gelang in der 45. Minute endlich der längst überfällige erste Treffer für die Broncos, als er den Rebound nach einem Schuss von Maffia ins Tor bugsierte.
Danach folgte der unrühmliche, große Auftritt des Schiedsrichterduos Ruetz-Benvegnu. Auf eine ohnehin schon kleinliche Strafe gegen Mair in der 46. Minute folgte nach nur 21 Sekunden eine Strafe wegen übertriebener Härte gegen Kofler, der nichts anderes getan hatte, als einen Gegner vor dem Tor regulär zu attackieren. Als Kofler zweimal mit dem Schläger gegen das Plexiglas der Strafbank schlug, brummten sie ihm auch noch zwei Minuten wegen Protestierens auf. Die Wildpferde hatten schon 94 Sekunden und damit den Großteil der doppelten Unterzahl überstanden, als Rimmer gegen Tudin zuerst eine Wundertat mit dem Schoner vollbrachte, sich dann aber doch noch geschlagen geben musste.
Kapitän Fabian Hackhofer konnte seinen Frust nun nicht mehr zurückhalten und protestierte bei den Schiris, die ihn prompt mit zwei Strafminuten belegten. Damit standen den Wildpferden wegen der akkumulierten Strafen von Kofler erneut zwei volle Minuten doppelter Unterzahl bevor, die sie absolut bravourös herunterspielten. Als Tobias Kofler endlich von der Strafbank kam und wegen der Strafe gegen Alex Frei ein Powerplay für die Broncos anstand, lief er an der gegnerischen blauen Linie auf einen Spieler zu und streifte diesen, ohne aber wirklich zu einem Check anzusetzen. Dies hinderte die Schiris aber nicht daran, ihm 2+10 Strafminuten wegen Checks gegen den Kopf aufzubrummen.
Damit war das Spiel gelaufen, und als endlich wieder Eishockey fünf gegen fünf gespielt werden konnte, rettete Rimmer zweimal in höchster Not gegen Tudin und Eisath. Dann wurden zwei –ausnahmsweise korrekte- Strafen gegen die Buam ausgesprochen und Francis Verreault-Paul sorgte mit seinem zweiten Treffer an diesem Abend für Ergebniskosmetik.