Die Ausgangslage ist die selbe wie vor Spiel zwei: Die Wildpferde haben ihre Hausaufgaben gemacht und müssten eigentlich „nur“ ihre Heimspiele gewinnen, um sich den Einzug in das Halbfinale zu sichern. Allerdings ist diese Betrachtung natürlich rein theoretischer Natur und die Broncos fahren morgen nach Alba di Canazei, um zu gewinnen und sich damit drei „Matchbälle“ vorzubereiten.
Am Samstag zeigten die Broncos, wie man es gegen das erdrückende Forechecking der Ladiner besser macht, obwohl nach dem 3:0 der Faden völlig riss. Erst das enorm wichtige Tor zum 4:1 durch Jason Walters sowie der Todesstoß zum 5:1 durch Stefishen ganze 27 Sekunden später brachten die Wildpferde wieder ins Spiel zurück.
Für das morgige Spiel vier ist für Fassa-Coach Ron Ivany die mentale Verfassung seines Goalies, ex-Bronco Thomas Tragust entscheidend. Nach recht passablen Leistungen in den Spielen eins und zwei (90,0 % bzw. 90,6 % Fangquote) machte Tragust am Samstag nach dem 5:1 für Scola Platz, nachdem er nur 72,2 % der Schüsse gehalten hatte. Insgesamt hält Tschomby nun bei 86,25 % gehaltener Schüsse, was sich gegen Dominik Steinmanns Fangquote von 93,8 % doch recht bescheiden ausnimmt. Steini steht damit sowohl was den Gegentorschnitt von 2,35 betrifft wie auch von der Fangquote her an zweiter Stelle aller Serie-A-Goalies. Dennoch ist es nicht ausgeschlossen, dass morgen Mark Demetz ins Tor zurückkehren könnte, schon alleine um Steinmann nach den für ihn sehr anstrengenden letzten sechs Wochen eine Pause zu gönnen.
Auch im Duell der Special Teams liegen die Wildpferde nach wie vor weit vorne, bzw. konnten sie am Samstag die Bilanz noch weiter zu ihren Gunsten aufbessern. Das mit 32 % Erfolgsquote beste Powerplay in den Playoffs bedingt, dass die Ladiner mit 68 % das schlechteste Unterzahlspiel der Liga aufweisen, während es umgekehrt fast gleich aussieht: Die Broncos liegen mit nur zwei Überzahl-Gegentoren in 19 gegnerischen Powerplay-Versuchen auf Platz zwei, während Fassa logischerweise mit 10,53 % Erfolgsquote in Überzahl nur Cortina hinter sich lässt, das in neun Versuchen erfolglos blieb.
Ein weiterer Trumpf, der für die Broncos spricht, ist mit Sicherheit die Offensivproduktion der einheimischen Spieler. Während bei Fassa mit Veggiato, Felicetti, Dantone und Marchetti nur vier Einheimische zumindest einen Punkt gemacht haben und zusammen auf magere zwei Tore und vier Assists kommen, konnten sich bereits neun verschiedene einheimische Broncos auf dem Schiedsrichterblatt eintragen lassen. Simon Baur, Daniel Erlacher, Daniel Fabris, Philipp Grandi, Fabian Hackhofer, Patrick Mair, Rupert Stampfer und Hannes Stofner erzielten insgesamt drei Tore und bereiteten deren zehn vor.
Wie bereits eingangs gesagt, ist das Ziel der Broncos, morgen auf 3:1 zu stellen und sich damit drei Möglichkeiten zu geben, die Serie zu beenden und den begehrten Einzug ins Halbfinale zu schaffen. Der Weg dorthin ist aber noch lang und steinig, denn die Falken werden morgen mit Sicherheit alles daran setzen, erneut auszugleichen, und es gibt leichtere Aufgaben als in Alba di Canazei zu gewinnen. Die Broncos haben aber nach dem Rückschlag vom Donnerstag wieder sehr viel Selbstvertrauen getankt und sind fest entschlossen, morgen den Sieg zu holen.