Platz drei entgleitet uns im letzten Moment

Samstag, 27. Februar 2016

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41 Spiel- und 161 Kalendertage lang hielten sich die Broncos in den Top 3 der Meisterschaft und wurden doch am 42. und letzten Spieltag noch von Asiago abgefangen. Dabei lagen die drei Punkte, die die Wildpferde im Spiel gegen die Rittner Buam zur Verteidigung des dritten Platzes gebraucht hätten, dank einer tollen Leistung der Broncos bis zur 48. Spielminute in der Luft.

Im ersten Drittel hatten die Hausherren allerdings die besseren Chancen, bei denen Dominik Steinmann mehrere Male über sich hinauswuchs, und gleich zu Beginn verfehlte Scelfo aus aussichtsreichster Position die Scheibe. Nach sechseinhalb Minuten gelang den Wildpferden aus heiterem Himmel das Tor zum 1:0, als Ritten-Goalie Engelage ein Missgeschick passierte. Er wollte hinter dem Tor eine Scheibe stoppen, die der Bande entlang in die Offensivzone gespielt worden war, doch von seinem Schläger sprang der Puck direkt vor das Tor, wo Adam Hughesman wartete und sich mit seinem 26. Saisontreffer die Topscorer-Krone der Serie A sicherte.

Gut drei Minuten später hatte Walters in Überzahl das 2:0 auf der Schaufel, doch Engelage behielt die Oberhand. In ihrem zweiten Powerplay des Spiels glichen die Buam aus, als einem Broncos-Verteidiger eine relativ einfache Befreiung misslang und er Van Guilder geradewegs anschoss. Dieser legte perfekt für Dan Tudin auf, der Steinmann mit einem Schuss aus dem Bullykreis keine Chance ließ. „Steini“ holte 2:26 Minuten vor der ersten Sirene noch einmal die Kastanien aus dem Feuer, als er mit dem Schoner einen brandgefährlichen Tap-In-Versuch von Van Guilder neutralisierte.

Im Mittelabschnitt waren die Broncos offensiv deutlich gefährlicher als im ersten Drittel, und Adam Hughesman hätte in der 23. Minute die erneute Führung besorgen können. Auf der anderen Seite kam Quinz nur wenig später in brandgefährlicher Position nicht an die Scheibe. In der 33. Minute musste zuerst Ansoldi wegen Stockschlags hinaus und 37 Sekunden später erwischte es auch Brad Cole. Die Broncos nutzten die doppelte Überzahl sofort aus und Maksims Sirokovs zimmerte eine Direktabnahme aus dem Bullykreis exakt in das lange Kreuzeck. Steinmann musste gegen Cook einen Unterzahl-Konter abwehren, und auch fünf gegen fünf hatten die Buam mit Frei und erneut Cook den Ausgleich auf dem Schläger. Stefishen zog 53 Sekunden vor der zweiten Sirene aus kurzer Distanz ab, traf aber wohl nur den Pfosten. Die Schiris bemühten in jedem Fall den Videobeweis, das Tor wurde aber wahrscheinlich zu Recht nicht gegeben.

15 Sekunden vor der zweiten Pause fing sich Adam Hughesman noch eine Strafe ein, und diese zwei Minuten waren der Startschuss für eine wahre Lawine an Strafen im Schlussabschnitt, die in mindestens drei Fällen völlig überzogen waren. Zuerst musste Pircher wegen eines zumindest zweifelhaften Behinderungs-Fouls hinaus, bevor sich Hackhofer nur 26 Sekunden später bei einem Stockschlag erwischen ließ, nachdem er selber einen einstecken musste. Die Wildpferde verteidigten sich mit dem Messer zwischen den Zähnen, und dabei riss Hughesman Van Guilder an der Bande von hinten um, was die Schiris aber nicht ahndeten. Wenig später fiel Hughesman nach einem Bully hin und rutschte völlig unabsichtlich einem Rittner in die Beine, was aber prompt mit einem Foul wegen vermeintlicher Behinderung geahndet wurde.

Die Unterzahlformationen ließen aber auch mit zwei Mann weniger nichts zu, und wenn, dann war Steinmann auf dem Posten. Als Pircher und Hackhofer ihre Strafen abgesessen hatten, rettete Steinmann mit einem Glanzreflex noch gegen einen Abfälscher von Borgatello, war aber gegen den Nachschuss von Tudin machtlos. In der 51. Minute musste Philipp Pircher nach einem völlig regulären und keinesfalls überharten Check gegen den Scheibenführer wegen unerlaubten Körperangriffs vom Eis und nur vier Sekunden nach Ablauf dieser Strafe wurde Fabris wegen Kniechecks hinausgestellt, wohl weil bei einem Zweikampf an der Bande ein Rittner über Fabris‘ Ferse stolperte.

Auch diese beiden Strafen überstanden die Broncos unbeschadet, doch nur 19 Sekunden nachdem Fabris seine Strafe abgesessen hatte, schlugen die Hausherren zum 3:2 zu. Cole hielt einen missglückten Befreiungsversuch in der Offensivzone und spielte auf Ansoldi, der hinter der Broncos-Verteidigung gewartet hatte und alleine vor Steinmann keinen Fehler machte. Für die Wildpferde, die von den ersten 15 Minuten des letzten Drittels nicht weniger als 8:28 Minuten in Unterzahl -2:24 davon in doppelter- spielten und in einem aufopferungsvollen Kampf dem Tabellenführer die Stirn boten, der Genickbruch. 55 Sekunden später stellte Frei per Rebound den Endstand her.

Die Wildpferde treffen somit im Viertelfinale auf die Fassa Falcons und obwohl es jammerschade ist, dass es nach einer solchen Regular Season mit dem dritten Platz nicht geklappt hat, muss man die 42 Spiele bisher doch als vollen Erfolg werten: Trotz einer schier unglaublichen Verletzungsserie standen die Broncos immer unter den besten drei der Meisterschaft und schafften dabei noch das Kunststück, nicht weniger als sechs Nachwuchsspieler in die erste Mannschaft einzubauen. Nun da Mark Demetz auf dem Weg der Genesung ist, können es die Wipptaler mit einem starken Goalie-Duo und einem sehr tief besetzten Kader in diesen Playoffs noch weit bringen.

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