In einem Spiel, das nicht zu den technischen Höhepunkten der Saison zählte, und das von einem ernsten medizinischen Notfall auf der Tribüne überschattet wurde, unterlagen die Broncos dem HC Gherdëina mit 2:3 in der Verlängerung. Die Wildpferde stehen unverändert mit fünf Punkten Vorsprung auf Platz drei, doch angesichts der vielen vergebenen Chancen bleibt ein bitterer Nachgeschmack, denn dank der Niederlage Asiagos gegen Pustertal hätte man gestern auf sieben Punkte erhöhen können. Andererseits ist es auch kein Beinbruch, man muss nur weiterhin maximal vier Punkte weniger holen als Asiago, um den dritten Platz zu behaupten.
Nach einer gut überstandenen Unterzahlsituation gleich zu Beginn kamen die Broncos sehr bald in Schwung und dominierten das erste Drittel nach Strich und Faden. Hughesman hatte nach drei Minuten die Führung auf dem Schläger, doch Vallini hielt glänzend und kurz darauf hielt Kofler die Scheibe mit einer starken Aktion in der Offensivzone, setzte aber seinen Handgelenksschuss an die Querlatte. Nach gut neun Minuten erzielte Hannes Stofner dann aber doch mit einem „Bauerntrick“ die überfällige Führung. Die Gäste waren wie auch das gesamte Spiel über selten wirklich gefährlich, und die Hausherren diktierten weiterhin das Spielgeschehen. Hughesman konnte einen missglückten Aufbaupass der Grödner Hintermannschaft nicht verwerten und scheiterte gegen Drittelende alleine vor Vallini am Pfosten.
Nur Sekunden nach dem Wiederanpfiff blieb Vallini gegen Stefishen Sieger, und nach zwei Minuten kam es, wie es kommen musste. Mercier spielte einen Querpass durch den Torraum der Wipptaler, Eastman legte die Scheibe für Vinatzer auf und der Grödner ließ Steinmann keine Chance. Die Reaktion folgte aber auf dem Fuß und Matthias Mantinger lenkte einen Schuss von Philipp Grandi nur 28 Sekunden später zur erneuten Führung in die Maschen. Die Broncos blieben am Drücker, aber gegen die geschickt und aufopfernd kämpfende Gästeverteidigung kamen sie kaum noch zu zwingenden Chancen. Knapp drei Minuten vor Drittelsende gab ein Broncos-Schläger einem Schuss von Fabrizio Senoner noch die entscheidende Richtungsänderung und die Grödner gingen mit einem sehr schmeichelhaften Unentschieden in die Kabine.
Das dritte Drittel begann wegen des eingangs erwähnten Notfalls mit einiger Verspätung, doch nach der Beratung zwischen den Teams und den Schiedsrichtern, ob ein Abbruch angebracht wäre, wurde die Partie fortgesetzt. Die Wildpferde erarbeiteten sich Chancen im Minutentakt, allerdings ließ die Präzision etwas zu wünschen übrig. So ließen Hughesman mit drei Versuchen und Stefishen vor dem leeren Tor dickste Chancen liegen. So ging es in die Verlängerung, wo zuerst die Wildpferde mit 4 Spielern gegen 3 Grödner zwar enormen Druck auf Vallinis Tor ausübten, aber keine zwingenden Chancen herausarbeiten konnten. Danach mussten Baur und Hughesman kurz nacheinander auf die Strafbank, und die Gäste nutzten vier Sekunden vor Ablauf der Zeit die doppelte Überzahl. Ivan Demetz schloss eine Kombination über Sims und Eastman mit einem flachen Schuss aus dem Slot ab und sicherte den „Furien“ den Zusatzpunkt.
Morgen Abend sind die Broncos in Alba di Canazei zu Gast bei den Fassa Falcons. Die Ladiner spielen heute gegen Ritten und haben Platz fünf schon so gut wie in der Tasche. Mit einem Sieg könnten sie bis auf einen Punkt auf Asiago aufschließen und den Abstand zu den Broncos auf sechs Zähler verkürzen, weshalb für beide Teams viel auf dem Spiel steht. Die Wildpferde werden voraussichtlich mit unveränderter Aufstellung anreisen, auch Mark Demetz wird noch geschont.