Mit großen Hoffnungen und einem wieder einigermaßen aufgefüllten Kader waren die Broncos gestern nach Cortina gereist, und zumindest im Hinterkopf liebäugelte wohl jeder mit einem Sechs-Punkte-Wochenende. Allein, es kam ganz anders.
Im ersten Wechsel des Spiels traf der stark aufspielende Neuzugang Taylor Stefishen eine Querlatte, doch im direkten Gegenzug fiel das 1:0 durch Crowley, und 1:22 Minuten später brauchte Momesso nach einer Fehleinschätzung von Demetz nur mehr ins leere Tor einschieben. Nach nur zweieinhalb Minuten mussten die Broncos bereits einem 0:2-Rückstand hinterherlaufen und waren sichtlich geschockt. Es lief nun gar nichts mehr zusammen und in der 6. Minute konnte Gellert bereits auf 3:0 erhöhen. Clayton Beddoes nahm ein Timeout, um sein Team vor dem Schlimmsten zu bewahren, und Mark Demetz, der nicht seinen besten Abend erwischte, machte für Dominik Steinmann Platz. Doch auch diese Maßnahme fruchtete wenig bis gar nichts, und Posa machte in der 8. Minute das 4:0 komplett.
Im zweiten Drittel erspielten sich die Broncos eine drückende Feldüberlegenheit und hätten eigentlich mindestens drei Tore schießen müssen, aber es die mangelnde Konzentration und eine ganze Wagenladung an haarsträubenden Fehlern verhinderten, dass die Wildpferde aus 22 (!) Torschüssen in diesem Drittel Kapital schlagen konnten. Besser machten es die Hausherren, die 21 Sekunden vor der zweiten Pause in Überzahl auf 5:0 stellten – Momesso war der Torschütze.
Im Schlussdrittel warfen die Wildpferde noch einmal alles in die Waagschale und Taylor Stefishen erzielte in der 44. Minute bei seinem Debüt sein erstes Tor im Broncos-Dress. 1:51 Minuten später traf Walters nach einem perfekten Querpass von Stefishen in Überzahl zum 2:5 und die Broncos witterten Morgenluft. Hannes Stofner wurde in der 51. Minute mit einem langen Pass auf die Reise geschickt und traf zum 3:5, worauf die Hausherren bedenklich schwankten und auch beinahe umgefallen wären, doch die Aufholjagd endete hier. Coach Beddoes nahm in der Schlussminute der Torhüter vom Eis, doch auch dies nützte nichts mehr, und Esposito stellte mit einem Schuss ins leere Tor den 6:3-Endstand her.
Der stark aufspielende und offensiv wie defensiv fleißige Taylor Stefishen, war im ersten Offensivblock ein echter Aktivposten und einer der wenigen Lichtblicke an einem ansonsten rabenschwarzen Abend.
Damit stehen die Wildpferde morgen im Heimspiel gegen Fassa unter Zugzwang, auch wenn der direkte Verfolger Asiago gestern ausgerechnet gegen Fassa ebenfalls verlor. Das Team von Ron Ivany konnte in den letzten vier Spielen immer punkten. Nach knappen Niederlagen in der Verlängerung gegen Ritten und Pustertal folgten in den letzten beiden Partien zwei 5:3-Siege gegen die Wölfe und Asiago. Damit sind die Wildpferde gewarnt. Morgen muss das ganze Team von der ersten Sekunde an bereit sein und bis zum Schluss Vollgas geben, wenn man die nun schon vier Spieltage andauernde Niederlagenserie beenden will. Angesichts der guten Form der Ladiner Falken dürfte das allerdings alles andere als einfach werden.