Dank einer tollen Charakterleistung entschieden die Broncos auch das äußerst schwierige und lange auf Messers Schneide stehende Spiel 2 in Neumarkt verdient mit 5:2 für sich und stehen nun im Viertelfinale gegen die Pusterer Wölfe.
Gleich zu Beginn merkte man den Gästen aus dem Wipptal an, dass sie die Kontroverse um Spiel 1 gut weggesteckt hatten und mit dem Sieg im Rücken deutlich befreiter aufspielen konnten. Die ersten 10 Minuten gehörten eindeutig den Broncos, die mit Walters in der 5. und in der 9. Minute gleich zwei Hochkaräter hatten. Völlig gegen den Spielverlauf gingen jedoch die Hausherren in der 11. Minute durch Stehlik in Führung. Die Wildpferde hatten während eines fliegenden Wechsels die Zuordnung noch nicht wiedergefunden und der tschechische Stürmer der Hausherren konnte eine Direktabnahme mustergültig ins lange Eck verwerten. Die über die gesamten 60 Minuten dieser heiklen Partie völlig überforderten Schiedsrichter zeigten dann zuerst zwei Minuten gegen Walters an, obwohl er derjenige war, der hinter dem Neumarkter Tor ein Foul erlitten hatte, und während der folgenden 6-gegen-5-Situation stellten sie auch noch Fabian Hackhofer hinaus. Die folgende zweiminütige doppelte Überzahl der Hausherren wurde jedoch von den Broncos mustergültig neutralisiert.
Die Teams schenkten sich auch im zweiten Drittel nichts, und so musste Krstev nach etwas mehr als zwei Minuten wegen eines Bandenchecks auf die Strafbank. Im folgenden Powerplay zog Simon Baur von der blauen Linie ab und Tobias Kofler lenkte die Scheibe zum verdienten Ausgleich in die Maschen. Exakt zwei Minuten später stand plötzlich Alexander Sullmann nach einer unübersichtlichen Situation mutterseelenalleine vor Puurula, doch der bärenstarke finnische Schlussmann rettete sein Team in höchster Not. Danach waren wieder die Gäste am Drücker, die mit Patrick Mair, der für den verletzten Hannes Stofner in die erste Sturmreihe gerückt war, in Überzahl eine goldene Chance hatten, doch sein Versuch aus 1,5 m war zu zentral und kein Problem für Tragust. Nur wenig später hatte der ex-Bronco auf einen Schlagschuss Baurs von der roten Linie jedoch allergrößte Mühe und als er die Scheibe mit dem Fanghandschuh trotz freier Sicht nur an die Kreuzecklatte lenkte, rutschte den Heimfans mit Sicherheit das Herz in die Hose. Eine ähnliche Szene wiederholte sich nicht einmal eineinhalb Minuten später, als „Tschomby“ einen präzisen, aber mehr als haltbaren Schlenzer von Kofler völlig falsch einschätzte und „Tube“ sein zweites Powerplaytor an diesem Abend erzielte und die Führung für die Wildpferde besorgte.
Joni Puurula zeigte seinem Gegenüber in der Folge eindrucksvoll, wie man es besser macht, denn die Hausherren griffen nun mit dem Messer zwischen den Zähnen an. Kubinčák, Sullmann und Bustreo bissen sich nacheinander mit höchstkarätigen Chancen am Broncos-Goalie die Zähne aus. Mitten in dieser Druckphase des Heimteams lief Jason Walters zwei Minuten vor der Sirene alleine auf das gegnerische Tor zu, konnte Tragust aber nicht überwinden und auch der mitgelaufene Owens schaffte es auf den Rebound nicht, die Scheibe im Gehäuse unterzubringen. 01:19 Minuten vor dem zweiten Tee gelang den Neumarktern allerdings doch noch der Ausgleich, als Stehlik mit einem blitzschnellen „Bauerntrick“ zwar am ebenso schnellen Puurula scheiterte, dann aber seinen eigenen Rebound unter den interessierten Blicken der Broncos-Verteidigung zum 2:2 einschieben konnte.
Weniger als drei Minuten waren im Schlussabschnitt gespielt, als Jason Walters erneut alleine auf Thomas Tragust zulief und es dieses Mal besser machte. Er wartete eine gefühlte Ewigkeit, bis der Neumarkter Goalie eine Lücke aufmachen musste und schob die Scheibe unter dem Jubel der zahlreichen mitgereisten Wipptaler Fans perfekt zur erneuten Führung ein. Nicht einmal zwei Minuten später hielt Näätänen mit seinem gefürchteten Hammer von der blauen Linie drauf und Jordan Owens lenkte die Scheibe unhaltbar zum 4:2 für die Wildpferde ab. Mit der Zwei-Tore-Führung und einem grandiosen Joni Puurula im Rücken fanden die Broncos wieder die nötige Sicherheit und ließen sämtliche Neumarkter Versuche, die Partie noch zu drehen, eiskalt abblitzen. Sie verwalteten das Ergebnis mustergültig und ließen keinerlei Großchancen mehr zu. Gunnar Braito fixierte 54 Sekunden vor Schluss mit einem Treffer ins leere Tor den 5:2-Endstand.
Am Donnerstag haben die Broncos somit spielfrei und treffen ab Samstag im Viertelfinale auf den HC Pustertal. Die Wölfe haben aufgrund der besseren Platzierung nach der Regular Season Heimrecht, weshalb das Spiel am Samstag im Rienzstadion ausgetragen wird. Das zweite Spiel dieser spannenden Serie wird dann am nächsten Dienstag in der Weihenstephan Arena in Sterzing ausgetragen.