Die Wildpferde werden morgen Abend mit breiter Brust in das Pranives-Stadion einlaufen, wenn sie um 20:30 Uhr mit ihren Erzrivalen des HC Gherdëina zum dritten Mal in dieser Saison die Schläger kreuzen. Das neue Selbstvertrauen der Broncos kommt nicht von ungefähr: Mit sechs Siegen in den letzten sieben Partien haben sie einen Lauf, und unter den Geschlagenen sind nicht nur Teams aus der Playoff Round, sondern auch der HC Valpellice, der im Dezember in der Weihenstephan Arena Federn lassen musste.
Das Team aus dem Wipptal fängt an, so zu funktionieren, wie man es sich vor der Saison vorgestellt hatte, und die Ergebnisse der letzten drei Wochen können sich wahrlich sehen lassen: in sieben Partien haben die Broncos 32 Mal getroffen und mussten nur 21 Gegentreffer hinnehmen, von 21 möglichen Punkten konnten sie sich deren 17 gutschreiben lassen und haben sich nun schon fast einen Komfortabstand auf Verfolger Cortina herausgespielt.
Bei den Grödnern bietet sich das genau umgekehrte Bild wie bei den Wipptalern. Nach einem bärenstarken Saisonstart ist nun gehörig Sand ins Getrieben gekommen. Seit dem 4:1-Sieg in der Weihenstephan Arena konnten die „Furie“ von 12 Spielen nur zwei gewinnen, und zwar gegen Fassa nach Overtime und gegen Kaltern. Von 36 ausgespielten Punkten haben sie also magere fünf Punkte auf ihr Konto verbuchen können, und deshalb haben die Broncos nach einem Rückstand von zehn Zählern Mitte November jetzt ganze fünf Punkte mehr zu Buche stehen, wenngleich diese im Durchschnitt gegen weniger starke Gegner geholt wurden.
In der Master Round hat der HC Gherdëina alle fünf Spiele verloren und die Tordifferenz in diesen Partien liest sich mit 4 erzielten und 24 kassierten Treffern katastrophal; dies entspricht einem Schnitt von 0,8 geschossenen zu 4,8 kassierten Toren pro Spiel. Auch die Special Teams, bis Mitte November noch eine echte Waffe der Grödner, lassen zu wünschen übrig: keinem einzigen Tor in 15 Überzahlsituationen stehen nicht weniger als 7 Gegentreffern bei 16 gegnerischen Powerplays gegenüber, was einer sehr mageren Erfolgsquote von gerade mal 56,25 % entspricht.
Es ist schwer zu verstehen, wie dieses brandgefährliche Team in ein so tiefes Loch fallen konnte, auch wenn schwere Verletzungen ihren Teil dazu beigetragen haben. „Denker und Lenker“ Anthony Nigro fehlt mit einer Gehirnerschütterung seit neun Partien, Benjamin Bregenzer seit dem Stephanstag und Fabrizio Senoner und Benjamin Kostner seit dem 28.12.
Noch ist unklar, wer von ihnen morgen zurückkehren können wird, doch die Broncos sind in jedem Fall gewarnt, denn gegen Gröden hat jedes Spiel seine eigenen Gesetze. Bei den Broncos wird noch Christian Sottsas fehlen, ansonsten wird es aber in der Aufstellung keine Veränderungen geben. Eines ist aber sicher: Sich von der erfolgreichen, sehr disziplinierten Spielweise der letzten Partien abzuwenden und das Heil in Sololäufen und Schönspielerei zu suchen, wäre ein todsicheres Mittel, um der Siegesserie ein jähes Ende zu setzen. Wenn sich die Wildpferde aber auf ihre Tugenden besinnen, dann könnte morgen der erste Saisonsieg gegen die Erzrivalen drin sein.