Platz acht ist den Wildpferden nach diesem dramatischen 6:3-Sieg gegen die Bulldoggen aus Torre Pellice sicher und auch wenn noch lange nicht alles so geklappt hat, wie es könnte, so hat das Team heute doch eines bewiesen: Es hat ein Herz das schlägt, und zwar kräftig. Vor allem die erste Linie mit Stofner, Walters und Owens riss den Rest des Teams mit und ging auch abseits der fünf erzielten Tore mit leuchtendem Beispiel voran.
Die Wildpferde gingen durch den überragenden Jason Walters bereits in der 6. Minute in Führung. Der kanadische Center schickte Hannes Stofner auf dem linken Flügel auf die Reise, dessen platzierten Schuss aus dem Bullykreis konnte Sidor gerade noch parieren, doch Walters war mitgelaufen und wartete bereits auf den Rebound, den er sicher zum 1:0 in die Maschen setzte. Nur wenige Sekunden später musste Pozzi auf die Strafbank und das Powerplay der Broncos schlug nur 35 Sekunden nach dem 1:0 in der Person des unermüdlichen und omnipräsenten Jordan Owens zu. Er setzte sich im rechten Eck geschickt gegen seinen Gegenspieler durch, zog von hinter der Torlinie auf den kurzen Pfosten und drückte die Scheibe förmlich über die Linie – 2:0 für die Hausherren. In der 14. Minute waren es die Gäste, die sich mit Campbell an der Bande durchsetzten und schließlich landete die Scheibe auf Pozzis Schläger, der sich im Slot alleine gelassen worden war und sich die Ecke aussuchen konnte. Die Wildpferde konnten allerdings erneut in Überzahl kontern und stellten 3:46 Minuten vor der ersten Pause den alten Vorsprung wieder her. Walters spielte aus „Gretzky’s Büro“ hinter dem Tor den aufrückenden Näätänen an, der auf der Höhe des Bullypunktes direkt abzog und Sidor zum dritten Mal das Nachsehen gab.
Auch im zentralen Abschnitt war es schwer zu erkennen, wer nun der Tabellendritte war und wer auf dem achten Platz stand, und es war der Tabellenachte, der die weit besseren Chancen hatte. In Überzahl verfehlten zuerst Owens und dann Walters das Gehäuse aus aussichtsreicher Position, und dann stand Kofler in Unterzahl nach einem langen Cycle in der Offensivzone und einem schönen Pass von Maffia plötzlich völlig frei vor Sidor. „Tube“ war wohl selbst überascht, in Unterzahl eine solche Chance vorzufinden und konnte Sidor nach einer Schrecksekunde leider nicht mehr überwinden. Etwas mehr als zwei Minuten vor der zweiten Sirene tankte sich Jordan Owens in Weltklasse-Manier gegen zwei Verteidiger durch und erzielte nach dieser grandiosen Einzelleistung schließlich doch noch das überfällige Tor in diesem Drittel. So gingen die Teams beim nicht unverdienten Stand von 4:1 aus Sicht der Hausherren zum zweiten Mal in die Kabinen.
Wie erwartet, kam Valpe mit fliegenden Fahnen aus den Starlöchern, unterstützt von einer Strafe, die noch aus dem zweiten Drittel stammte. Danach wusste sich Philipp Pircher gegen den Druck der Gäste zweimal nur mit Fouls zu helfen, und in der 48. Minute brachen die bislang starken Dämme des besten Unterzahlspiels der Liga. DiCasmirro konnte alleine in den Slot fahren und überraschte Puurula mit einem Schlenzer ins Kreuzeck auf der Fanghandseite des Wipptaler Schlussmannes. Es folgten weitere drei Strafen gegen die Wildpferde, die sich nun über eineinhalb Minuten mit zwei Spielern weniger behaupten mussten. Einem Pfostentreffer der Gäste in der 52. Minute durch Johnson folgte eine weitere Strafe gegen das Heimteam und dann - ein Tor in doppelter Unterzahl von Jason Walters. Die drei Broncos kämpften unter den zu lange vermissten Vi-pi-te-no-Rufen des Publikums der Weihenstephan Arena wie Löwen, und Walters stahl einem Valpe-Verteidiger an der blauen Linie die Scheibe, zündete den Turbo und verwertete alleine vor Sidor eiskalt zum vorentscheidenden 5:2. Frigo konnte zwar eine gute Minute später auf 5:3 verkürzen, doch Wieser machte mit seinem ersten Saisontor in das verwaiste Gehäuse eine knappe Minute vor der Schlusssirene alles klar.