What a difference a week makes. Vor einer Woche noch war der Broncos-Himmel voller Wolken, zur Erinnerung genügt es, die Spielvorschau von letztem Freitag zu lesen. Heute, drei Spiele und drei Siege später, erscheint die Welt völlig anders, und die Wildpferde haben sich vom Tabellenkeller auf Platz sieben vorgearbeitet.
Den großen Unterschied machen aber nicht einmal so sehr die Siege, sondern die Art, wie das Team auftritt: kämpferisch, aggressiv und unbeugsam trotzen die noch vor Kurzem so unsicher wirkenden Broncos auch schwer verdaulichen Rückschlägen und finden über ihren Einsatz und ihre Kampfbereitschft zurück ins Spiel.
Morgen Abend soll in der heimischen Weihenstephan Arena gegen Kaltern der positive Trend fortgesetzt werden, der letzten Samstag gegen Cortina begonnen wurde. Der SV Kaltern steht nach vier Spieltagen zwar noch punktelos am Tabellenende, doch die Broncos sind gut beraten, die Überetscher nach den letzten Siegen nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.
Getreu dem Motto „Man ist nie so gut, wie man aussieht, wenn man gewinnt, und man ist nie so schlecht, wie man aussieht, wenn man verliert“ warnt Axel Kammerer davor, allzu euphorisch zu werden: „Die Siege gegen Ritten und Mailand sind natürlich schön, aber sie sind heute schon Geschichte. Man hat gesehen, die Meisterschaft ist sehr, sehr eng und jedes Spiel muss erst einmal gespielt werden, es gibt kaum wirkliche Favoriten. Dazu kommt, dass die letzten acht Tage äußerst intensiv waren und die Fahrten nach Torre Pellice und Mailand mit den kurzen Erholungszeiten ein Übriges zur Ermüdung beitragen. Da ist es nicht gerade ein Vorteil, dass Kaltern unglaublich viel läuft, und ihre Ergebnisse waren zuletzt nicht schlecht. Wir müssen zusehen, dass wir uns in das Spiel mit viel Körpereinsatz und Kampf hineinpushen und unsere Chancen nützen.“
Gegen die Hechte taten sich die Wildpferde auch vor zwei Jahren in der Serie A2 alles andere als leicht, obwohl die beiden Teams am Ende der Regular Season durch nicht weniger als 26 Punkte getrennt waren. Die Spiele waren sehr eng und die Ergebnisse von 3:4 OT, 4:2, 3:2, 4:5, 3:2 und 3:4 OT aus Sicht der Wipptaler spiegeln dies wider. Kampf bis zum Umfallen, disziplinierte Spielweise und junge Beine sind auch heute noch unverändert das Erfolgsrezept der Hechte, die mit Don MacAdam einen äußerst erfahrenen „Eishockeyprofessor“ an der Bande stehen haben, der auch schon in der NHL als Assistent tätig war. Goalie Daniel Morandell sowie die Stürmer Alex Frei und Raphael Andergassen führen eine ganze Reihe an aufstrebenden Talenten an, die das Zeug haben, in der Serie A zu sehr guten Spielern heranzureifen. Jakub Šindel und Offensivverteidiger Steve Tarasuk sind enorm gefährliche Importspieler, doch Einzelspieler zählen im Kalterer Kollektiv ohnehin nicht viel.
Das Ziel der Broncos, bei denen Grandi seine Sperre abgebüßt hat, muss morgen um 19:30 Uhr aber ohne Wenn und Aber ein Sieg sein, doch auch dieser Sieg wird nur über harte und ehrliche Arbeit über 60 Minuten führen, wie Gherdëina, Eppan, Neumarkt und Cortina bereits feststellen durften.