Erneut herber Rückschlag in Torre Pellice

Donnerstag, 25. September 2014

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Die Broncos knüpften leider nicht an die letzten, guten Spiele im Cotta Morandini von Torre Pellice an, sondern an die letzten beiden Drittel vom vergangenen Samstag gegen Neumarkt. Gegen ein Team, das erst seit einer Woche vollzählig auf dem Eis steht und mit Uronen und Kulmala sogar zwei Spieler erst heute Nachmittag begrüßen durfte, sahen die Wildpferde weit mehr wie jene Mannschaft aus, die noch viel Training notwendig hat.

Fehlpässe und enorme Schwierigkeiten im Spielaufbau drückten einen völligen Verlust des Selbstvertrauens aus, das noch vor wenigen Wochen in den Testspielen gegen starke Gegner aus der DEL2 zu sehen war.

Aus einem solchen groben Fehler entstand auch das 1:0 der Hausherren in der 4. Spielminute durch Matt Pope in Unterzahl, dem nur wenige Sekunden vorher eine fast identische Situation vorangegangen war. In der Tat waren die Special Teams an diesem Abend auch nicht gerade das Schmuckstück im Spiel der Broncos: 0 für 7 im Powerplay, während Valpe 2 von 5 Überzahlmöglichkeiten nutzte. Mit dem Mann mehr hatten die Wildpferde die selben Probleme wie im Spielaufbau: sie waren langsam, mechanisch und vorhersehbar.

Die Wipptaler fanden über die gesamten 60 Minuten nur selten ins Spiel, die einzige wirklich gute Torchance im ersten Drittel fand Sottsas vor, der im Slot von Grandi perfekt bedient wurde, der hinter dem Tor die Scheibe erkämpfte und sie ideal für seinen Teamkollegen auflegte, dessen Abschluss zu zentral ausfiel.

Das zweite Drittel begann in Unterzahl, die die Gäste schadlos überstanden, doch nur wenig später verschlief die dritte Sturmreihe ein Anspiel im Offensivdrittel völlig, Valpe konterte und man vergaß Uronen, der im linken Bullykreis mutterseelenallein zum Abschluss kam und unhaltbar für Puurula zum 2:0 traf. Es folgten drei Überzahlspiele der Wildpferde, doch Gefahr für den sicheren Dusan Sidor bestand zu keiner Zeit, im Gegenteil: nach einem langen Wechsel während der dritten Strafzeit gegen die Hausherren ließ sich Stofner zu einem unnötigen Foul hinreißen und die Strafe folgte auf dem Fuß. Nur 39 Sekunden nachdem Signoretti zurückgekehrt war, stand Kulmala alleine am langen Pfosten und konnte ein Zuspiel von Uronen problemlos verwerten.

Die Wipptaler gingen hingegen mit ihren Chancen sehr verschwenderisch um, so scheiterte zuerst Maffia aus idealer Position im Slot mit einem zentralen Schuss und auch Kofler konnte aus einem Getümmel vor Sidor kein Kapital schlagen. St. Jacques erzielte in der 38. Minute mit einem schön verwandelten Penalty das 1:3, doch auch der Anschlusstreffer konnte den Broncos nicht ihr Selbstvertrauen zurückgeben.

Der Schlussabschnitt begann genau so wie die ersten 40 Minuten verlaufen waren und Puurula musste gegen Pozzi gleich zu Beginn all sein Können aufbieten. In der 47. Minute schließlich versetzte Pope den Wipptalern den Genickstoß, als er Puurula mit einem verdeckten Schlagschuss ins kurze Eck überraschte. Wieser hätte kurz nach Wiederanpfiff erneut verkürzen können, doch wie schon seine Kollegen vor ihm vergab auch er kläglich und sein unbedrängter Schuss aus bester Position war viel zu harmlos. Valpe wirkte zunehmend müde und die Broncos versuchten zumindest, zum Torerfolg zu kommen, aber mehr als eine Querlatte von Näätänen war nicht drin. Als sich Grandi 29 Sekunden vor Schluss hinausstellen ließ, stellte Campbell mit einem satten Schuss das 5:1-Endresultat her.

Valpellice hatte an diesem Abend eindeutig die besseren Chancen und war die abgeklärtere Mannschaft mit dem einfacheren, effizienteren Spiel. Die Broncos hingegen sind nach diesen beiden Spielen zum Saisonauftakt nicht wiederzuerkennen, und Axel Kammerer hat bis Samstag noch jede Menge Arbeit vor sich, wenn gegen ex-Broncos-Coach Oly Hicks und seine Mannschaft aus Cortina die ersten, enorm wichtigen Punkte für die Italenpokal-Qualifikation hersollen.

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