Broncos verfehlen den Coup nur knapp

Donnerstag, 20. März 2014

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Asiago hat einmal mehr bewiesen, dass dieses Team in jedem Spiel sieben Leben hat und wenn sie schon seit einer Woche tot im Wasser liegen, sollte man zur Vorsicht immer noch fünfmal drauf schießen, damit man auch ganz sicher ist, dass sie nicht mehr aufstehen. Die Broncos führten in diesem Spiel zwei Mal, zuerst mit 2:1 und dann mit 3:2, doch die Jungs von John Parco kämpften sich immer zurück und bewiesen, dass sie nicht umsonst der amtierende Italienmeister sind und auch die Teilnahme am Continental-Cup-Finale nicht nur geschenkt bekommen haben.

Trotzdem brauchten die Hausherren auch ein Bisschen Glück zum Sieg, der zwar nicht unverdient war, aber doch durch drei Episoden zustande kam, die ruhig auch anders hätten ausfallen können. Bei den Ausgleichstreffern zum 2:2 und zum 3:3 sowie bei der Strafe, die dem Siegtreffer zum 4:3 vorausging, war die Glücksgöttin Fortuna den Wildpferden nicht hold, die den Sieg 50 Minuten lang in greifbarer Nähe hatten.

Den Anfang machte der überragende Layne Ulmer, der nach sechs Minuten einen 4-gegen-1-Konter ohne Mühe zum 1:0 abschließen konnte. Die Broncos hatten in der eigenen Zone anfänglich zu viel Respekt vor dem Gegner, der die Unsicherheiten eiskalt ausnutzte und die Wipptaler unter Druck setzte. Einer verdienten Strafe gegen Maffia folgten zwei ebenso klare Ausschlüsse gegen Matteo Tessari und Borrelli, die Caig mit einem perfekt platzierten Schlagschuss von der blauen Linie und Hannes Stofner mit einem Rebound zur 2:1-Führung nutzten. Danach zeigte Joni Myllykoski, aus welchem Holz ein finnischer Meistertorwart geschnitzt ist, und machte mehrere Großchancen der Hausherren zunichte, wobei ihm zwei Minuten vor Schluss die Metallumrandung behilflich war, als Paul Zanette nur den Pfosten traf. Auf der Gegenseite war es zweimal Wieser, der die Führung hätte verdoppeln können, doch Tura hielt beide Male.

Im zweiten Drittel begann Asiago erneut extrem aggressiv und setzte die Wildpferde schon früh unter Druck, die sich allerdings deutlich geschickter wehrten als noch in den ersten zwanzig Minuten. Unmittelbar nach Ablauf einer Strafe gegen Braito kam das Heimteam allerdings durch die erste fragwürdige Episode zum Ausgleich. Nach sechseinhalb Minuten hatte Myllykoski die Scheibe unter seinem Beinschoner, doch Marc Zanette stocherte im Torraum stehend mehrmals nach, bis der Puck schließlich doch im Tor landete. Heftige Proteste der Wipptaler, doch zumindest den Videobeweis zu Rate zu ziehen, fruchteten nichts, das Tor stand. In der Folge hatten die Hausherren drei bis vier hochkarätige Einschussmöglichkeiten, doch Myllykoski hielt sein Team mit einer Glanzleistung im Spiel.

Nur elf Sekunden nach Wiederanpfiff überraschte Hannes Stofner mit einem Schlenzer aus dem hohen Slot den Heimgoalie, doch Asiago steckte nicht auf und kam nur 18 Sekunden später durch einen zweiten kuriosen Treffer zum erneuten Ausgleich. Die Scheibe wurde von Ulmer hinter der Torlinie gehalten, doch plötzlich jubelten alle über ein Tor. Es war nicht klar ersichtlich, wie der Treffer erzielt worden war, doch er hielt einem Videobeweis stand. Die Wildpferde ließen sich aber auch davon nicht aus dem Konzept bringen und neutralisierten die Offensivmaschine Asiagos nun äußerst geschickt, sodass keine nennenswerten Torchancen mehr zu verzeichnen waren. Acht Minuten vor Schluss kam es aber zur dritten Episode, die das Spiel entscheiden sollte. Liotti tauschte mit einem Asiago-Spieler Stockschläge aus und fuhr anschließend zur Bank zum Wechsel. Die Broncos waren während der ganzen Szene im Scheibenbesitz, erst als Asiago die Scheibe mindestens fünf Sekunden nach der fraglichen Aktion zurückeroberte, hob Schiri Soraperra den Arm und stellte von den beiden Strithanseln nur Liotti hinaus. Es kam wie es kommen musste und DeVergilio traf mit einem Rückhandschlenzer ins Kreuzeck zum 4:3, das den Broncos das Genick brach. Ulmer und Borrelli schraubten das Ergebnis in die Höhe, doch Asiago ist gewarnt.

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