Die Wildpferde haben zwar in Mailand den ersten Matchpuck vergeben, doch morgen Abend wollen sie in der heimischen Weihenstephan Arena den Sieg in dieser Serie holen und sich für die zweite Phase des Playoff-Viertelfinales qualifizieren.
Axel Kammerer weiß ganz genau, was ihn und sein Team morgen ab 19:30 Uhr erwartet: „Mailand ist ein gutes Team, daran ändert sich nichts, bloß weil Du in der Serie mit 2:0 oder jetzt 2:1 vorne liegst. Die haben gestern gut gespielt und verdient gewonnen, auch weil sie mit dem Heimvorteil im Rücken natürlich alle Register gezogen haben. Die Teams kennen sich mittlerweile in- und auswendig, deshalb gibt es keine Geheimnisse mehr. Wir spielen beide ein ähnliches System, und entscheidend wird neben der Spielausführung vor allem der Wille sein. Wer den Sieg mehr will, wird ihn auch erreichen. Deshalb ist morgen das Heimpublikum mehr denn je gefragt, gegen eine wahrscheinlich zahlreiche Mailänder Anhängerschaft trotzdem Heimspiel-Atmosphäre zu schaffen. Das sind schließlich die Spiele, für die man die ganze Saison trainiert und wir freuen uns auf diese Herausforderung.“
David Ludvíks Einsatz ist weiterhin ungewiss, aber eine Besserung kann jederzeit schlagartig eintreten. Deshalb lässt sich der Broncos-Coach die Entscheidung bis zuletzt offen. Bei den Gästen wird nach Migliores doch etwas überraschender Rückkehr nur Edoardo Caletti fehlen.
Das morgige Spiel hat das Zeug, zu einem echten Klassiker zu werden, da sich zwei Teams gegenüberstehen, die unbedingt gewinnen wollen und zwischen denen es schon ordentlich knistert. Gestern waren nach den allermeisten Spielunterbrechungen größere und kleinere Scharmützel vor dem Tor an der Tagesordnung, und es besteht kein Grund, daran zu zweifel, dass dies morgen anders sein wird. Ein Teil der Mailänder Strategie zielt logischerweise darauf ab, Myllykoski von seinem Spiel abzubringen, und Devin DiDiomete war nicht bloß gestern ein ständiger Störfaktor im blau gefärbten Bereich vor dem Gehäuse der Broncos. Sein Beispiel macht Schule, denn gestern musste Roman Erat den allzu impertinent gewordenen LoPresti in die Schranken weisen. Vor allem zwischen Pircher Caig, Wieser und Knowlton auf der einen sowie DiDiomete und LoPresti auf der anderen Seite sprühten bei mehreren Wortgefechten und Handgemengen die Funken.
Mit dem Heimpublikum im Rücken kann diese Serie morgen beendet werden, und die Broncos sind nicht gewillt, den hart erkämpften Heimvorteil herzuschenken und am Dienstag noch einmal in den Hexenkessel des Pala Agorà zurückzukehren. Bescheidenheit und harte Arbeit, angefeuert von einem hoffentlich zahlreichen und vor allem lauten Heimpublikum bleiben in dieser Serie das Mittel der Wahl.