Der wirklich tolle und hart erkämpfte 2:1-Sieg war äußerst wichtig für das Selbstvertrauen, denn mit heute haben die Broncos alle Mannschaften zumindest einmal. Als noch wichtiger ist aber einzustufen, dass die disziplinierte und geduldige Defensivleistung der Wildpferde heute ein ganz klares Signal gab: Wir sind bereit für die Playoffs, wir sind bereit für den HC Mailand!
Nach exakt zwei Minuten leistete sich O’Marra ein dummes Revanchefoul gegen Simon Baur und wurde wegen Stockendstichs völlig zu Recht mit 5 Minuten plus Spieldauerdisziplinarstrafe belegt. Die Wildpferde, bei denen Roman Erat, Tobias Kofler und Chris Knowlton zurückkehrten und nur David Ludvík fehlte, brachten in den ersten Minuten des Powerplays nicht viel zu Stande. Dann aber brachte Liotti von der Seitenbande die Scheibe vors Tor, Wieser lenkte sie ab und Chris Knowlton stocherte sie über die Linie. Die Schiedsrichter bemühten zwar den Videobeweis, doch das Tor wurde als gut gegeben. Kurz nach der fünfminütigen Überzahl der Broncos wurde Liotti zu Recht für zwei Minuten hinausgestellt, doch die Wildpferde spielten das Penalty Killing vorbildlich und hatten mit Wieser sogar eine Riesenchance auf das 0:2. Wieser eroberte an den Mittellinie eine Scheibe und war plötzlich alleine auf und davon, konnte aber den sehr starken Aubin mit einem schönen Haken nicht überwinden. Vier Minuten vor Drittelende traf Hofer die Querlatte auf einen gefährlichen 3-gegen-2-Konter, doch auch in diesem Fall hielt die 0:1-Führung der Broncos dem Videobeweis stand. Sirianni hatte im Powerplay dann noch eine gute Chance auf den Ausgleich, verfehlte mit seinem Tap-In-Versuch am langen Pfosten das Gehäuse.
Das zweite Drittel war für die Broncos eine harte Prüfung, denn die Hausherren drückten mit Macht auf den Ausgleich, der aber von der guten Defensivleistung und dem erneut überragenden Joni Myllykoski vorerst verhindert wurde. Der finnische Schlussmann tankt derzeit von Spiel zu Spiel mehr Selbstvertrauen und seine ganze Körpersprache und Aggressivität in den letzten Spielen lässt für die Playoffs große Hoffnungen aufkommen. Die Hausherren hielten das Heft fest in der Hand und hatten mit Crepaz in der 26. Minute eine gute Chance. Der Ausgleich fiel schließlich nach 28:43 Minuten, als Oberrauch seinen Bewacher vor dem Tor abschütteln konnte, von Sirianni von hinter dem Tor perfekt bedient wurde und aus kürzester Distanz eindrückte. Die Hausherren drückten die Wildpferde, die das gesamte Spiel über konstant mit vier Offensivreihen durchspielten, in das Defensivdrittel, doch bis auf einen gefährlichen Abfälscher, den Myllykoski mit einem Superreflex hielt, war wenig wirklich Gefährliches dabei. Die Gäste wachten mit ihrer einzigen Großchance in diesem Drittel aber wieder auf, als sich Lee mit seinem Abfälscher aus kurzer Distanz im wahrsten Sinne beraubt fühlte, da Aubin mit einem schier unglaublichen Reflex die Scheibe noch ablenken konnte.
Im Schlussdrittel kamen die Broncos wieder besser ins Spiel, auch wenn die Hausherren drei Großchancen ungenutzt ließen. Die Wipptaler ließen sich dadurch aber nicht beirren und spielten die Sache so geduldig und vor allem höchst diszipliniert herunter, wie man es von dieser Mannschaft nur selten gesehen hatte, sodass der HCP trotz optischer Vorteile nur selten wirklich gefährlich werden konnte. Gegen Drittelmitte wurden auch die Chancen für die Broncos wieder mehr und 2:14 Minuten vor Schluss spielte Sottsas von hinter der Torlinie auf Braito, der mit seinem dritten Tor in drei Spielen in Folge den Sieg für die Broncos klarmachte. HCP-Coach Richer nahm noch Aubin vom Eis, doch alles Bemühen war umsonst, die Broncos fuhren mit drei Punkten und einer Menge Selbstvertrauen wieder ins Wipptal zurück.
Foto: Chris Knowlton erzielte bei seinem Comeback gleich das 1:0 für die Wildpferde (Iwan Foppa)