Die Wildpferde mussten sich auswärts gegen Asiago zwar mit 2:4 geschlagen geben, doch die Leistungskurve zeigte wieder steil nach oben. Gegen den amtierenden Italienmeister, der nach wie vor zum engsten Kreis der Titelfavoriten zählt, mussten sich die Broncos, bei denen mit Erat, Knowlton und Kofler immerhin drei Stürmer aus der Stammformation fehlten, keineswegs verstecken. Beim Meister fehlten hingegen Paul Zanette und Marchetti fehlten, und letztlich gaben die zu vielen Unachtsamkeiten in der Broncos-Defensive den Ausschlag.
DeVergilio stellte in einem ausgeglichenen ersten Drittel nach exakt acht Minuten auf 1:0 für die Hausherren, als er in Überzahl an der Torlinie stehend einen perfekten Pass von Signoretti empfing und unbehindert eindrücken konnte. Gegen Ende des Drittels hatten die Broncos ihrerseits in ihrem ersten Powerplay zwei gute Chancen, die Stofner und Ludvík allerdings nicht verwerten konnten. Kammerer ließ mit drei Linien durchspielen und setzte den Youngster Deluca an der Seite von Wieser und Ludvík auch in Überzahl ein.
Die Wildpferde taten sich vor allem schwer, wenn sich Asiago im Offensivdrittel festsetzte und die Scheibe laufen ließ. Wenn die Broncos dann die Scheibe eroberten, fiel der Spielaufbau gegen das geschickte Forechecking der Hausherren schwer und war fehleranfällig. Aus einer solchen Szene heraus fiel zu Beginn der 27. Spielminute auch der zweite Treffer der Hausherren, als Dan Sullivan einen Aufbaupass in der neutralen Zone abfing. Asiago fuhr einen 3-gegen-1-Konter, und Sullivan bediente Ulmer ideal, der im Slot alle Zeit der Welt hatte, um die Scheibe unhaltbar zu platzieren. Aber auch die Tempogegenstöße der Hausherren brachten die Broncos-Hintermannschaft öfters in Bedrängnis. Mitten in einen Wechsel platzierte Borrelli einen langen Pass auf Marc Zanette, der die Scheibe von der Halbbande vors Tor spielte, wo sie Tessari perfekt abfälschte und neben den Pfosten in die Maschen lenkte. Nach 15:08 Minuten stand es also 3:0 und die Partie schien gelaufen, doch die Broncos gaben nicht auf. Braito verkürzte 106 Sekunden vor der zweiten Pause allein vor Marozzi auf 1:3 und die Wildpferde witterten Morgenluft.
Der Schlussabschnitt begann auf beiden Seiten mit offenem Visier und Ulmer hatte eine gute Chance zur Vorentscheidung auf dem Schläger, konnte den starken Myllykoski aber nicht überwinden. Nur wenig später, genauer gesagt in der 46. Minute, brachte Stofner die Scheibe vor das Tor, Caig verkürzte unter den interessierten Blicken der gesamten Heimmannschaft auf 2:3 und die Partie war wieder offen. Von da an waren die echten Chancen aber den Hausherren vorbehalten, die allerbeste vergab Borrelli alleine aus dem Slot, als er das Tor verfehlte. So war das 4:2 durch Bentivoglio nicht unverdient, der nach einem Scheibenverlust der Broncos in der Offensivzone auf und davon lief und sich auch durch ein Foul von Hackhofer den Torerfolg nicht mehr nehmen ließ.
Das Spiel war gelaufen, Asiago verwaltete den Vorsprung und die Broncos konnten nun nichts mehr entgegensetzen. Unterm Strich bleibt eine deutliche Steigerung nicht nur im Vergleich zum Fassa-Spiel sondern auch und vor allem im Vergleich zu den anderen Live-Spielen, in denen die Wildpferde nie wirklich überzeugen konnten. Immerhin: die Wipptaler sind erst das zweite Team in den letzten fünf Spielen, das gegen Asiago zwei Tore erzielen konnte.
Foto: Gunnar Braito erzielte das erste Tor für die Broncos (Asiago Hockey)