„Wir haben die Einstellung zu diesem Spiel nicht gehabt.“ Treffender als mit den Worten Axel Kammerers kann man dieses Spiel nicht umschreiben. Eine der schlechtesten Saisonleistungen reichte dank der ebenso schwachen Vorstellung der Gäste zu einem 4:1-Sieg, an dem das Ergebnis und die Leistung Joni Myllykoskis das beste waren, was es an diesem Abend zu bieten gab.
Wäre nicht Myllykoski im Gehäuse der Broncos gewesen, der Schlimmeres verhinderte, hätten die Gäste locker vier oder fünf Treffer erzielen können und der Sieg wäre wohl ein Wunschtraum geblieben. Seine Teamkollegen können sich beim finnischen Schlussmann bedanken, der mehr als einmal die Kastanien aus dem Feuer holte. Schlechtes Zweikampfverhalten, Fehlpässe en masse und laxes Offensivspiel kennzeichneten die Partie der Broncos, die drei Spieltage vor Beginn der Playoffs wahrlich kein Ruhmesblatt darstellte.
Die Hausherren gingen mit Derek Lee in der 4. Minute in Führung und Eastman baute den Vorsprung in der 18. Minute noch aus, doch bereits im Startdrittel begann sich abzuzeichnen, dass dieses Spiel wegen Schönspielerei und schwacher Konzentration wohl nicht die erhoffte Übung für die Playoffs werden würde. Gianni Scola im Gehäuse der Gäste machte seine Sache sehr gut, denn gegen Ludvík in der 12. und Eastman in der Schlussminute verhinderte er Schlimmeres.
Der zweite Abschnitt begann mit einer Überzahl der Hausherren, die nicht genutzt werden konnte, und gleich danach scheiterte Chelodi mit einer schnellen Aktion am ersten Pfosten nur knapp am aufmerksamen Myllykoski. Die Gäste begannen, das Zepter in die Hand zu nehmen und erarbeiteten sich um die Mitte des Drittels Chance um Chance. Ein doppeltes Überzahlspiel brachte den Anschlusstreffer durch Turon, und Axel Kammerer sah sich gezwungen, die Linien umzustellen, um seinem Team einen Weckruf zu geben. Dies gelang ihm teilweise und gegen Ende des Drittels erarbeiteten sich die Broncos nicht nur die Feldüberlegenheit, sondern auch ein deutliches Chancenplus.
Im letzten Drittel schraubten Lee und Ludvík das Ergebnis in die Höhe, obwohl Fassa im Konter fast gefährlicher war als die Broncos mit Dauerdruck in der Offensivzone. Wie gesagt ist es nicht zuletzt einem grandiosen Joni Myllykoski zu verdanken, dass dieser Sieg im Wipptal blieb, denn auch im Schlussdrittel musste er gegen Kostner und Šindel mit Glanzparaden Schlimmeres verhindern.
Nun ist Abhaken angesagt und das Team muss den Schalter wieder auf die Leistungen vor diesem Spiel umlegen, um in den verbleibenden drei Partien gegen Asiago, Cortina und Pustertal die richtige Einstellung für die Playoffs zu finden, die ansonsten sehr kurz werden könnten.
Foto: Gianni Scola im Tor von Fassa machte seine Sache sehr gut und blieb gegen unkonzentrierte Broncos mehr als einmal Sieger (Oskar Brunner)