Den Wildpferden wurden wieder einmal acht Minuten im Mitteldrittel zum Verhängnis, in denen die Nervosität Oberhand hatte und der HC Val di Fassa mit drei Toren das Spiel entschied. Laine, Castlunger und Šindel erzielten zwischen der 22. und der 30. Minute drei Treffer, die für die Broncos der Gnadenstoß waren.
Etwas Nervosität war allerdings schon in den ersten Minuten zu spüren, doch trotz einer ersten Überzahl nach nur 37 Sekunden konnten die Hausherren bis auf einen gefährlichen Tap-In-Versuch von Jeslínek in der 8. Minute kaum gefährlich werden. Die zweite Strafe gegen Liotti in der elften Minute gab den Wildpferden Sicherheit und die besten Chancen in diesem Powerplay hatten Sottsas bei einem 2-gegen-1 mit Caig und Eastman auf einen langen Rebound nach Sottsas‘ Versuch, doch sein Schlagschuss, bei dem der Heimgoalie Tillanen außer Gefecht war, wurde von einem Verteidiger gerade noch auf der Linie mit dem Schläger gestoppt. Diese Szene schien wie eine Befreiung für die Wildpferde zu sein, denn fortan waren sie am Drücker und machten mit vier Linien viel Druck. Eine Minute nach dem Ende der Strafe hatte Kofler mit einem Tap-In eine weitere gute Möglichkeit und in der ersten Überzahlsituation zu Gunsten der Broncos lag das Tor mehr als in der Luft. Nach einem Rebound von der Bande hinter dem Tor hatte Liotti das ganze Tor sperrangelweit offen, doch sein Schuss traf genau in den Fanghandschuh von Tillanen, der mit dem Mut der Verzweiflung noch einen Hechtsprung versuchte und Erfolg hatte. Kurz darauf scheiterte auch Ludvík nach einem starken Haken am Schlussmann der Ladiner.
Wie so oft kam sofort nach dem ersten Pausentee die kalte Dusche, als Laine mit einem wunderschönen Stretchpass von Kostner völlig alleine vor Myllykoski aufkreuzte und dem Schlussmann der Wildpferde nach nur 70 Sekunden mit einem Handgelenksschuss ins Kreuzeck keine Chance ließ. Dieser Treffer brachte die Knie der Gäste schlagartig zum Einknicken, denn sofort machten sich bei den Broncos Unsicherheit und Nervosität breit. Eine Minute und fünf Sekunden später musste Bernard auf die Strafbank und endlich gelang den Wildpferden das Tor. Eastman hielt von der blauen Linie drauf und Ludvík stand goldrichtig im Slot, um der Scheibe noch die entscheidende Richtungsänderung zu geben. Die Freude währte aber nicht einmal eine Minute. Castlunger zog aus dem rechten Bullykreis volley ab, traf die Scheibe aber nicht richtig, die auf dem Eis in Richtung langes Eck unterwegs war, bevor sie von Eastmans Schläger exakt durch Myllykoskis Schoner hindurch ins Tor abgelenkt wurde. Von diesem Tor erholten sich die Broncos lange nicht. Bei Drittelhälfte hatten Chelodi und Jeslínek zwei Großchancen, ehe Šindel in der 30. Minute aus dem linken Bullykreis mit einem Schlenzer in das kurze Kreuzeck auf Myllykoskis Stockhandschuhseite einnetzte. Iori traf in der 37. Minute noch den Pfosten und so ging die Führung für die Hausherren auch völlig in Ordnung.
Nach der zweiten Pause kehrten die Broncos aber wieder mit etwas größerer Sicherheit auf das Eis zurück und fanden schon nach wenigen Minuten mit Stofner eine Großchance vor. Kofler holte eine lose Scheibe nahe der Torlinie und legte auf Stofner auf, der alleine vor Tillanen stand und es durch die Schoner versuchte, aber am Schlussmann der Ladiner scheiterte. Kofler wurde in dieser Szene hart von Turon angegangen und schied mit einer Knieverletzung aus, sodass Braito für ihn als Center zwischen Stofner und Caig einsprang. Die Broncos verbrachten auch in der Folge viel Zeit in der Offensivzone, doch es passierten zu viele Fehler, als dass die Aktionen als wirklich gefährlich zu bezeichnen gewesen wären. Nach 54:08 Minuten machte es T.J. Caig allerdings noch einmal richtig spannend, als er einen Schlenzer des wie wiedergeboren spielenden Simon Baur zum 3:2 ablenkte. Nur eine Minute später leistete sich Erat im Forechecking aber ein überflüssiges Stockfoul und die Wildpferde waren wieder in Unterzahl. Sie versuchten jedoch mit aller Kraft, auch mit einem Mann weniger zum Ausgleich zu kommen. Allerdings passierte bei einem dieser Gegenangriffe ein Fehlpass und Laine konnte von der eigenen Zone aus völlig alleine auf Myllykoski zulaufen, der dieses Mal allerdings Sieger blieb. Nur 2:39 vor Schluss musste Iori auf die Strafbank und die Broncos warfen nun alles nach vorne. Bei einer Szene im Torraum attackierte Caig Simon Kostner hart, wurde dann aber selbst von Castlunger geschlagen, musste allerdings alleine vom Eis, und die Teams spielten vier gegen vier weiter. Den Broncos blieb der Ausgleich versagt, im Gegenteil konnte Iori noch von der Strafbank kommend einen Alleingang fahren, den Myllykoski allerdings vereitelte.
Foto: Joni Myllykoski stand heute mehrmals im Mittelpunkt des Geschehens (Oskar Brunner)