Spiel an Wölfe verschenkt

Donnerstag, 16. Januar 2014

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Die Broncos gaben eine 2:0-Führung zu Spielhälfte leichtfertig aus der Hand und ebneten den Wölfen mit zwei vermeidbaren Toren innerhalb von 29 Sekunden den Weg zum Sieg. Wieder einmal waren fünfzehn Minuten kollektiven Aussetzens, in denen das Spiel entschieden wurde und die Wildpferde sich selbst um die Früchte der guten Arbeit brachten. Ein sichtlich irritierter Zdenek Travnicek meinte nach dem Spiel: „Wir haben im ersten Drittel sehr gut gespielt, wir haben diszipliniert gespielt und fast alles richtig gemacht, was wir uns für diese Partie vorgenommen hatten. Dann kommen wir aus der Pause und alles ist weg. Wir meinen, weil wir 1:0 vorne liegen, brauchen wir das nicht mehr. Wir haben unseren Plan total vergessen.“

Ohne Florian Wieser, der am Abend zuvor beim Training in die Bande gekracht und für einige Sekunden bewusstlos liegen geblieben war, starteten die Broncos gegen stark ersatzgeschwächte Wölfe gut in die Partie. Ling hatte im ersten Wechsel gleich eine gute Möglichkeit, die Myllykoski zunichte machte, doch in den restlichen 19 Minuten gelang es den Wildpferden, die durchgehend mit vier Linien agierten, die Qualität der Pusterer Chancen nicht zu groß werden zu lassen. Die Wölfe hatten mehr vom Spiel, konnten allerdings nicht viel daraus machen. Nach 2:16 Spielminuten gewann die neu formierte Angriffsreihe mit Taylor, Lee und Knowlton die Scheibe an der Halbbande, Knowlton schnappte sich in seinem ersten Wechsel für die Broncos den Puck und brachte ihn unbedrängt vor Aubins Tor, wo er den Pusterer Goalie aussteigen ließ und die Scheibe aus kürzester Entfernung unter der Querlatte verstaute.

Nach dem ersten Pausentee schalteten beide Team in dem bis dahin schon sehr gefälligen Spiel um einen Gang hinauf und spielten mit viel Intensität. Nach einigen Chancen für die Hausherren sorgte Ling für erhöhten Puls auf Seiten der Heimfans. Zuerst wuchs Myllykoski bei dessen Tap-In ins scheinbar offene Netz über sich hinaus und hielt gleich anschließend auch noch den überaus appetitlichen Rebound, der Ling selbst zufiel. Eineinhalb Minuten nach dieser Schrecksekunde leistete sich Crepaz ein überflüssiges Foul in der Angriffszone, nachdem Schweitzer mit einem weiteren Rebound am überragenden Myllykoski scheiterte. In Überzahl erkämpfte sich Erat mit allerletztem Einsatz gegen zwei Pusterer eine Scheibe an der Halbbande, spielte sie zu Liotti, der Caig ideal bediente. Der Scharfschütze der Wildpferde hielt volley drauf und hämmerte die Scheibe genau ins Kreuzeck – 2:0 für die Broncos.

Danach fiel das Spiel der Heimmannschaft allerdings völlig auseinander. Nach einem Wechselfehler standen sechs Spieler auf dem Eis und die Broncos wurden zu Recht mit einer Zwei-Minuten-Strafe belegt. Die Unterzahlformation verlor nach eineinhalb sehr gut gespielten Minuten plötzlich völlig die Position und Helfer stand alleine im Slot, von wo er zum Anschlusstreffer einnetzte. Es verging kaum die Zeit, die Scheibe erneut in die Zone der Broncos zu bringen, als schon der nächste defensive Aussetzer passierte. Ein Broncos-Verteidiger hatte die Situation in der Ecke schon unter Kontrolle, versäumte es aber dann, die Scheibe sicher zu spielen, sodass die Wölfe sie zurückeroberten und zu McLeod brachten, der aus dem Slot sicher verwandelte. Travnicek nahm sein Timeout und die Hausherren schienen sich ein Bisschen zu fangen. Viereinhalb Minuten vor der zweiten Sirene passierte den Broncos im Aufbau ein Missgeschick, dann fiel auch noch ein Verteidiger an der eigenen blauen Linie hin und Scandella konnte plötzlich völlig alleine auf Myllykoski zulaufen, dem er mit einem präzisen Schuss durch die Schoner keine Chance ließ.

Im letzten Drittel leisteten sich die Wölfe vier überflüssige Strafen, wodurch die Wildpferde mehrmals zu guten Chancen kamen, die der starke Gästegoalie Aubin aber stets zunichte machte. Im letzten Überzahlspiel nahm Travnicek mit 2:44 Minuten auf der Uhr sogar seinen Goalie vom Eis, und es folgten bange Minuten, in denen Myllykoski mehrfach ins Spiel zurückkehrte und wieder hinauslief, doch es nützte alles nichts mehr. Nach einem Fehler in der Offensivzone erlief sich Oberrauch die Scheibe und netzte zum 2:4-Endstand ins leere Tor ein.

Foto: Derek Lee und Chris Knowlton feierten einen Einstand nach Maß. Knowlton erzielte in dieser Szene das schöne Tor zum 1:0 (Oskar Brunner)

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