Das alte Jahr ging mit der elften Niederlage in Folge zu Ende, und auch wenn die Broncos immer noch auf Platz sechs stehen, ist das ein schwacher Trost, wenn man sieht, mit welchen Leistungen gegen zwei der drei absoluten Meisterschaftsfavoriten in den letzten drei Spielen nur ein Punkt geholt wurde und wieviel nur gefehlt hätte, ganze neun Punkte davonzutragen. Doch alles Jammern hilft nichts, das Rezept, das die Broncos schon die ganze Saison über und ganz besonders in den Spielen über die Feiertage befolgten, ist ganz offensichtlich jenes, das ihnen früher oder später den Erfolg bringen wird.
Der Beginn gehörte zwar den Gästen, denn trotz eines Powerplays gleich zu Beginn fanden die Wildpferde nicht so recht ins Spiel. Das 0:1 durch Bentivoglio in der 7. Minute rüttelte die Hausherren jedoch wach und fortan übernahmen sie in diesem Spielabschnitt das Zepter und ließen es nicht mehr los. In der 11. Minute scheiterte Ludvík nach toller Vorarbeit von Erat und Wieser zwar noch an Marozzi, doch nach exakt 12 Spielminuten hämmerte Derek Eastman sein fünftes Saisontor zum Ausgleich in die Maschen, und damit trifft Easty seit vier Spielen in Folge. Den Broncos wuchsen durch dieses Tor noch einmal Flügel und die Jungs von Zdenek Travnicek spielten fortan noch um einen Tick schneller und präziser als zuvor. DeVergilio musste auf die Strafbank und nur 32 Sekunden später gingen die Hausherren in Führung. Hackhofer schoss von der blauen Linie, Marozzi ließ seitlich abprallen, wo Tobias Kofler unbehelligt zum 2:1 einhämmern konnte. 42 Sekunden vor Drittelende mussten die Schiris noch einmal den Videobeweis bemühen, nachdem Braito die Scheibe aus spitzem Winkel etwas zu flach in das leere Tor geschoben hatte, sodass sie am langen Pfosten an Marozzi hängen blieb. Das Tor zählte jedoch nicht, da die Scheibe die Torlinie um Haaresbreite nicht vollständig überquert hatte.
Zu Beginn des zweiten Drittels verschafften sich die Gäste dank zweier Powerplays Luft, und kamen mit Bentivoglio und Mark Zanette zu sehr guten Chancen, gegen die Steinmann jedoch die Übersicht behielt und seinen Kasten mit Bravour sauber hielt. Kurz darauf waren die Überzahlformationen der Broncos an der Reihe, konnten aber trotz massiven Drucks auch aus 1:30 Minuten doppelter Überzahl kein Kapital schlagen. Das Spiel wogte fortan zwischen vielen Strafzeiten hin und her, doch wirkliche Großchancen waren auf beiden Seiten Fehlanzeige, bis Chris DiDomenico nach 15 Minuten plötzlich wieder ausglich. Er versuchte es zuerst vom rechten Flügel aus, wurde jedoch gut abgedrängt, umkurvte das Wipptaler Tor, platzierte sich wieder im Slot und netzte aus wenigen Metern auf Steinmanns Stockseite ein. Die Wildpferde waren aber keineswegs bereit, den Kopf in den Sand zu stecken und erkämpften sich weiterhin einige tolle, schnell vorgetragene Angriffe, die jedoch keine nennenswerten Chancen mehr brachten.
Die mit offiziell nut 793 Zuschauern trotzdem recht passabel gefüllte Weihenstephan Arena erwartete sich im letzten Drittel ein Aufbäumen des Heimteams, das aber plötzlich wieder nervös und eingeschüchtert wirkte. Die guten Chancen hatte eigentlich nur Asiago, das mit Paul Zanette in der 41. und Casetti in der 48. Minute nur knapp an Steinmann scheiterte, doch 7:49 vor Drittelende war wieder DiDomenico nicht zu halten. Er trotzte einem Check von Caig im Eck, behielt nicht nur die Scheibe, sondern auch die Übersicht und spielte Matteo Tessari im Slot perfekt frei, der nur mehr per Handgelenksschuss einnetzen brauchte. Das „Amt für Aufholjagden“ hatte wieder zugeschlagen, die kalte Dusche war perfekt, war doch vorher auch noch Florian Wieser mit einer Kopfprellung verletzt ausgeschieden, doch gerade diese kalte Dusche schien den Kreislauf der Broncos wieder zu beleben. Vor allem ein Wechsel der neu formierten zweiten Linie mit Kofler, Mair und Stofner war wie im Powerplay gespielt, Asiago hatte keine Chance, sich zu befreien, doch selbst die beste Möglichkeit durch Stofner wurde von der Querlatte gestoppt. Travnicek nahm ein Timeout und Steinmann vom Eis, doch anders als in Bruneck war Fortuna den Wildpferden nicht mehr hold und nach einem Fehler des ansonsten erneut bärenstarken Roman Erat konnte David Borrelli in das leere Tor zum 2:4-Endstand einnetzen.
Die Broncos wünschen allen Fans, Sponsoren und Mitarbeitern einen guten Rutsch in ein noch besseres neues Jahr, das neben Gesundheit und Zufriedenheit wieder viele spannende Spiele und auch endlich die wohl verdienten Siege der Wildpferde bringen möge!
Foto: Dominik Steinmann bestätigte seine sehr gute Leistung aus dem Spiel gegen den HC Pustertal (Oskar Brunner)