Mit einer weiteren grandiosen Mannschaftsleistung und einem starken Dominik Steinmann, der für den erkrankten Joni Myllykoski einsprang, holten die Wildpferde in der Leitner Solar Arena endlich einen Punkt, und wieder wären eher zwei, wenn nicht drei Punkte drin und auch verdient gewesen. Präsident Simone Bressan war nach dem Spiel vollends zufrieden: „Dieser Punkt fühlt sich an wie ein Sieg. Man sieht, es fehlt nur ganz, ganz wenig und das Spiel am Stephanstag hat dem Team sichtlich gut getan, es hat Selbstvertrauen getankt. Verstärkung ist ja bereits im Anflug und dann wird diese Mannschaft alle Teams auf eine harte Probe stellen. Ein großes Kompliment an die Jungs und an den Trainer, die Mannschaft hat bis zur letzten Sekunde wirklich alles gegeben und hat gekämpft bis zum Umfallen!“
Dabei begann das Spiel für die Wipptaler nicht nach Wunsch, denn im Startdrittel waren die Hausherren das deutlich bessere Team. Die Broncos kassierten einige vermeidbare Strafen und kamen nie richtig in die Partie. Das einzige, was aus Sicht der Blauweißen perfekt funtkionierte, war das Penalty Killing, denn in den drei Überzahlspielen im ersten Drittel konnte der HCP nie richtig gefährlich werden. Das 1:0 durch Ryan O’Marra zu Beginn der 17. Minute ging aber völlig in Ordnung.
Gleich nach der Pause allerdings wendete sich das Blatt, die Gäste kamen grimmiger und entschlossener aus der Kabine, und brachten den HCP mehrmals in Schwierigkeiten. Entgegen dem Spielverlauf nutzten die Wölfe allerdings nach 31 Minuten einen Wechselfehler der Broncos und Scandella schloss eine 2-gegen-1-Aktion perfekt zum 2:0 ab. Als Söderström in der 37. Minute wegen Beinstellens hinaus musste, hatte Tobias Kofler den Anschlusstreffer auf dem Schläger, doch bei seinem Onetimer auf ein mustergültiges Zuspiel von Wieser traf er die Scheibe nicht richtig. 31 Sekunden vor der Sirene gelang Eastman endlich das längst überfällige 2:1 mit einem satten Schlagschuss von der blauen Linie.
Das dritte Drittel begann mit einer Überzahl der Wildpferde, weil McLeod 12 Sekunden vor der Pause wegen eines Stockschlags mit zwei Minuten bestraft wurde, doch die Wipptaler konnten kein Kapital daraus schlagen. Im Gegenteil mussten sie bald darauf selbst eine Strafe absitzen, doch für die glänzend aufspielenden Unterzahlformationen der Broncos war auch das kein Problem. Die Wildpferde gingen auch in den letzten zwanzig Minuten mit drei Linien ein hohes Tempo, und dem musste der HCP sichtlich Tribut zollen, denn die Pusterer konnten den Angriffen der Broncos nicht mehr viel entgegensetzen. In den letzten Minuten waren die Gäste drückend überlegen, doch es sah erneut so aus, als bliebe ihnen der gerechte Lohn für die harte Arbeit versagt. Als O’Marra 1:20 Minuten vor der Schlusssirene wegen Haltens in die Kühlbox geschickt wurde, setzte Zdenek Travnicek alles auf eine Karte. Er holte Steinmann vom Eis und gab seinem Team in einem Timeout die letzten Instruktionen mit auf den Weg. Kurz nach Wiederanpfiff ging Ludvíks Ablenker nach bewährtem tschechischem Powerplay-Rezept noch knapp über die Querlatte, doch nach 59:52 Minuten traf Liotti zum erlösenden 2:2.
Die Verlängerung brachte keine großen Chancen mehr, also mussten die Penalties entscheiden. Für die Wölfe begann Max Oberrauch, der sofort auf 1:0 stellte, und nach ihm scheiterten der Reihe nach Ludvík, Scandella, Caig und McLeod, bevor Roman Erat ausgleichen konnte. Hofer knallte die Scheibe im Gegenzug unter die Querlatte, Eastman scheiterte und O’Marra machte im fünften Versuch der Wölfe alles klar und sicherte seinem Team den Extrapunkt, der den Broncos ebenfalls sehr gut zu Gesicht gestanden hätte.
Foto: Dominik Steinmann lieferte in Bruneck ein sehr gutes Spiel ab, das Erinnerungen an „seinen“ 2:1-Sieg vor fast zwei Jahren weckte (Foppa)