Der WSV Sterzing Broncos Weihenstephan gibt hoch erfreut bekannt, dass die lange und schwierige Suche nach einem Center mit der Verpflichtung des 30-jährigen Kanadiers Justin Taylor Erfolg hatte.
Taylor bringt mit 193 cm Körpergröße und 95 kg echte Gardemaße ins Wipptal und stand in den letzten beiden Saisonen bei den EBEL-Vereinen Olimpija Ljubljana und Villacher SV unter Vertrag. Vor seinem Engagement in der slowenischen Hauptstadt machte der aus Edmonton stammende Center eine typische nordamerikanische Minor-League-Karriere durch. Als nicht gedrafteter Free-Agent wurde Justin im Sommer 2004 von den Calgary Flames unter Vertrag genommen, in deren AHL-Teams er drei Saisonen lang spielte. Für die Spielzeit 2007-08 unterschrieb er einen AHL-Vertrag in Norfolk, doch nach nur sieben Spielen mit den „Admirälen“ kam ein Anruf aus der Russischen Superliga und er wechselte zu Metallurg Novokuznetsk. Im dritten Spiel für das südsibirische Team erlitt Justin jedoch einen Kreuzbandriss und die Saison war für ihn zu Ende.
Danach heuerte Taylor in der ECHL bei den Las Vegas Wranglers an, doch mehrere Call-ups durch Chicago, Houston und Milwaukee ermöglichten es ihm, erneut AHL-Luft zu schnuppern. Für seine glänzenden Leistungen in der ECHL wurde er mit einer Nominierung für das All-Star-Game belohnt, doch im Herbst 2010 reichte es erneut nur für einen ECHL-Vertrag mit Idaho. In dieser schwierigen Saison wurde er nicht mehr in die AHL gerufen, und so entschied sich Taylor im August 2011, den Sprung über den Atlantik zu wagen und bei Olimpija Ljubljana anzuheuern. Die Bilanz seiner Nordamerika-Karriere liest sich durchaus beachtlich: 23 Tore, 36 Assists, 59 Punkte und 63 Strafminuten in 87 ECHL-Spielen sowie 212 AHL-Begegnungen, in denen er aus 39 Toren und 39 Vorlagen 78 Punkte holte und 126 Strafminuten sammelte.
In der EBEL schlug er mit 19 Toren, 23 Assists und 42 Punkten in 44 Spielen ein wie eine Bombe und setzte in zehn Playoff-Begegnungen noch 4 Tore und 5 Assists drauf. Olimpija-Coach Järvenpää nahm ihn für die Saison 2012-13 mit zum Villacher SV, wo es für Taylor allerdings nicht mehr so rund lief. Gleich vom Start weg lief es nicht rund, er bemühte sich sehr, doch „das Selbstvertrauen macht [...] einen weiten Bogen um ihn“, wie es die Kleine Zeitung vor einem Jahr beschrieb. Die Saison 2012/13 muss mit 9 Toren und 18 Assists in 50 Regular-Season-Spielen sowie zwei Toren in sechs Playoff-Begegnungen als Enttäuschung verbucht werden.
Nun möchte Justin wieder durchstarten und heuerte bei den Broncos an. „Ich habe im Herbst als Powerskating- und Hockey-Skills-Coach gearbeitet und stand jede Woche über 30 Stunden lang auf dem Eis. Jetzt will ich endlich wieder Hockey spielen und den Broncos helfen, das Saisonziel Halbfinale zu erreichen. Ich bin fit und brenne schon darauf, das erste Spiel zu bestreiten!“
Wann das sein wird, hängt von den Visumsformalitäten ab, aber der sportliche Leiter Egon Gschnitzer hofft auf einen Einsatz nach Weihnachten: „Für das Asiago-Spiel wird es sicher schwierig, aber wir hoffen, Justin noch vor dem Jahreswechsel im Broncos-Trikot zu sehen. Er ist ein großer und schneller Center mit den berühmten ‚weichen Händen‘ und einem guten Auge für seine Mitspieler, auch wenn er kein reinrassiger Playmaker ist. Er weiß sehr gut, wie er seine Mitspieler freispielen kann und findet die Lücken mit präzisen Pässen, aber er sucht auch selbst den Abschluss und scheut nicht davor zurück, dorthin zu gehen, wo es wehtut. Wir sind uns sicher, dass er zusammen mit T.J. Caig ein brandgefährliches Duo bilden wird, das nur sehr schwer auszurechnen ist.“