Schwere Zeiten für die Wildpferde

Dienstag, 3. Dezember 2013

2013-12-03-wsv-rit

Bei den Broncos läuft es derzeit einfach nicht. Das 1:4 gegen den frisch gebackenen Pokalsieger Ritten Sport ist nun schon die sechste Niederlage in Folge, und die Broncos sind in einem dieser Täler, in denen es aussieht, als ob es nie mehr Tag werden wolle.

Dabei begann die Partie ideal für die Broncos, die die Rittner in den ersten Minuten an die Wand spielten. Gleich im ersten Wechsel machten die Wildpferde mächtig Druck und bei den Gästen dauerte es ganze zwei Minuten, ehe sie zum ersten Mal in die Offensivzone kamen. Zwei kleinliche Strafen gegen Mair und Wieser eröffneten den Rittnern die erste Powerplay-Möglichkeit, wobei sie gleich 1:40 Minuten in doppelter Überzahl agieren durften, daraus jedoch kein Kapital schlagen konnten. Kurz vor Ablauf der Strafe gegen Mair wurde Guentzel hinausgeschickt, sodass die Hausherren ihrerseits eine Überzahlmöglichkeit erhielten, die wesentlich besser aussah als das, was die Gäste produziert hatten. Erat hatte mit einem Onetimer aus dem rechten Bullykreis vor Masons Tor die beste Möglichkeit. Als in der neunten Minute Gruber wegen Spielverzögerung auf die Strafbank musste, trug das Überzahlspiel der Wildpferde dann die ersten Früchte. Eastman packte den Hammer aus und zielte am kurzen Eck knapp am Tor vorbei, die Scheibe kam am anderen Pfosten von der Bande zurück, wo Stofner bereits wartete und sicher auf 1:0 stellte.

Wer nun glaubte, dass die Hausherren von nun an leichtes Spiel haben würden, wurde eines Besseren belehrt, denn es begann sich gleich nach diesem Treffer abzuzeichnen, dass dieses Spiel noch lange nicht vorbei war. Bei den Wildpferden lief es nicht mehr so rund wie noch in den ersten zehn Minuten und die Gäste kamen besser ins Spiel.

Der zweite Abschnitt begann mit einer 3-gegen-4-Unterzahl, die nach nur 19 Sekunden zu einem 3-gegen-5 wurde, und Myllykoski musste sich zum ersten Mal in diesem Spiel gegen Rissmiller zuerst und anschließend gegen Daccordo auszeichnen. Bei den Blauweißen lief plötzlich überhaupt nichts mehr zusammen, es schien, als hätte in der Drittelpause jemand den Stecker gezogen. Es spielten nur mehr die Gäste, und nachdem Caig nach knapp fünf Minuten wegen eines vermeintlichen hohen Stocks hinausgestellt wurde, erzielte Siddall in Überzahl den Ausgleich, der den Wipptalern nun völlig jede Sicherheit nahm. Es kam kein Pass mehr an, die Laufwege wurden umständlich und an jeder Scheibe waren sie Zweite, sodass eher die Broncos katrig wirkten als die Buam. Nur drei Torschüsse in zwanzig Minuten sind eindrucksvolles Zeugnis dieser Tatsache.

5:20 vor Drittelende gelang Spinell mit einem umstrittenen Treffer das Tor, das den Gästen zum Sieg reichen sollte. Der junge Rittner wurde von Scelfo am rechten Bullykreis ideal freigespielt und war alleine vor Myllykoski, der zwar den ersten Save machte, dann aber von Spinell mitsamt dem Puck ins Tor bugsiert wurde. Trotz Videobeweis wurde das Tor gegeben und es dauerte nur etwas mehr als eine Minute, ehe der nächste umstrittene Treffer fiel. Rissmiller kam aus kurzer Distanz zum Abschluss, Myllykoski wehrte die Scheibe nicht richtig ab, sodass sie kerzengerade hochsprang und direkt vor seinen Füßen herunterfiel. Nelson reagierte am schnellsten und stocherte den Puck unter Myllykoski hindurch ins Tor, obwohl dieser die Scheibe bereits darauf liegend blockiert hatte. Abermals wurde der Videobeweis bemüht, uns zwar weil diesmal das Tor anfänglich nicht gegeben worden war, aber danach stand es 1:3. Gleich darauf stellte Urquhart völlig allein gelassen vor dem Tor auf 1:4 und die Partie war gelaufen.

Die Wildpferde kamen zwar motiviert und kämpferisch aus der zweiten Pause, aber es wurde bald klar, dass zum schwachen Abend wieder einmal einiges an Pech dazugekommen war, denn es wollte einfach rein gar nichts gelingen. Der Vorteil in der Schussstatistik schlug sich nicht mehr im Ergebnis nieder und den Broncos bleibt nach diesem Spiel als Trost nur die Binsenweisheit, dass man zwar nie so gut ist, wie es aussieht wenn alles wie am Schnürchen läuft, aber auch nie so schlecht ist, wie es in solchen Spielen manchmal aussieht.

Foto: Thomas Spinell erzielt das umstrittene 1:2 (Oskar Brunner)

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