Das Hinspiel, das vor fünf Wochen in Alba di Canazei mit 2:6 verloren ging, brennt den Broncos immer noch unter den Fingernägeln. Jedes Mal, wenn man auf die Tabelle schaut, und die drei Punkte sieht, die Fassa bisher erzielt hat, fällt ein: ja, die haben sie gegen uns geholt. Und: ja, da haben wir nicht gerade geglänzt. Und: ja, wir könnten nur zwei Punkte Rückstand auf Valpellice haben.
Es soll nicht falsch verstanden werden, denn der HC Val di Fassa hat in jenem Spiel ganz bestimmt nichts gestohlen und zu hundert Prozent verdient gewonnen. Es muss aber auch klar gesagt werden, dass ein Team, das im Stande ist, Asiago und Ritten zu schlagen, auch mit dem Tabellennachzügler zumindest auf Augenhöhe sollte. Dies war im Hinspiel aber eindeutig nicht der Fall, wie das Ergebnis von 2:6 verdeutlicht.
Es gibt keinen falscheren Ansatz, als das Spiel morgen in der Weihenstephan Arena als einfachen Pflichtsieg anzusehen. Einfach ist gegen Fassa trotz deren prekären Tabellensituation absolut gar nichts. Fassa hat am 19. Oktober niemand geringeren als den HC Pustertal an den Rand einer Niederlage gebracht, als sie dank zweier Tore im ersten Drittel bis zur 47. Minute mit 2:0 führten. Auch das 4:8 am letzten Spieltag gegen Valpellice trügt, wenn man nur auf das Ergebnis schaut: Fassa lag zwar nach nur fünf Minuten mit 0:2 in Rückstand, drehte aber den Spieß um und zog auf 4:2 davon, ehe Valpellice den Nachbrenner zündete und sechs unbeantwortete Treffer erzielte.
In der Offensive sind die Ladiner dank Jeslínek, Šindel, Iori, Kostner und Chelodi brandgefährlich, aber die Defensive und der talentierte, aber wohl noch zu unerfahrene Goalie Vallini sind mit Sicherheit die Schwachpunkte dieses Teams. Der finnische Neuzugang Ville Laine, der den abgewanderten Verteidiger Nikita Kolesnikovs ersetzen soll, könnte morgen spielberechtigt sein, aber es gibt noch keine offiziellen Meldungen.
Die Wildpferde brauchen morgen eine überzeugende Vorstellung gegen das Schlusslicht, und der Schlüssel zum Erfolg ist für die Broncos nicht weniger bekannt als es der Lehrsatz des Pythagoras für Mathematiker ist: Respekt vor dem Gegner, Demut, volle Konzentration und hundertprozentiger Einsatz sind auch morgen ab dem Anpfiff um 20:30 Uhr gefordert, wenn der Sieg im Wipptal bleiben soll.
Foto: Im Hinspiel in Alba di Canazei sind die Broncos böse auf die Schnauze gefallen, und dafür wollen sie sich morgen rächen (Oskar Brunner)