Broncos kommen arg unter die Räder

Donnerstag, 31. Oktober 2013

Die Hoffnung auf den ersten Auswärtssieg der Saison konnten die Wildpferde gestern in Torre Pellice schon nach vierzehn Spielminuten ad acta legen, als Scott Barney in Unterzahl das 5:0 für die Bulldoggen erzielte. Nach den Gründen für das 3:8-Debakel gefragt, kochte der Zdenek Travniceks Ärger auch nach 12 Stunden noch hoch: „Wir waren nicht da. Punkt. Ich kann das nicht verstehen. Wir spielen einige Spiele gutes Eishockey, und dann denken wir, wir kriegen Geschenke. So funktioniert das aber nicht. Die ganze Mannschaft war einfach nicht da. Ich habe mir extra einige Dinge überlegt, wie wir nach dieser langen Busfahrt wach werden, so sind wir den letzten Kilometer zum Stadion zu Fuß gegangen. Aber schon das Aufwärmen war eine einzige Katastrophe. Ich bin stinksauer, ich kann das einfach nicht verstehen.“

Die Schussbilanz im ersten Drittel, die mit 18:4 kaum eindeutiger ausfallen kann, spricht Bände. Wer jetzt glaubt, ein Déjà-vu zu erleben, täuscht sich nicht, denn schon vor zwei Jahren setzte es im ersten Auswärtsspiel in Torre Pellice eine ähnliche Klatsche, als die Wildpferde nach einem katastrophalen Startdrittel mit 0:4 in Rückstand lagen und die Partie gelaufen war. Acht Gegentreffer mussten die Broncos zuletzt am 26. November 2011 hinnehmen, als der HC Pustertal mit 8:0 über die Wildpferde hinwegrollte.

Nach den ersten zwei Gegentoren durch Barney in der vierten Minute und Maxwell in Überzahl drei Minuten später, nahm Broncos-Coach Travnicek bereits ein Timeout, um seine Spieler wachzurütteln, was ihm aber nicht gelang. Nunn, Mondon-Marin und schließlich Barney in Unterzahl erhöhten in den 360 Sekunden zwischen der neunten und vierzehnten Minute auf 5:0 und das Spiel war gelaufen.

Wer sich im zweiten Drittel eine Reaktion der Blauweißen erwartete, wurde enttäuscht, denn die Gäste spielten nur unwesentlich besser, und die Hausherren bauten die Führung durch ein Überzahltor von Nunn und einen weiteren Treffer von Maxwell auf sieben zu null aus. 34 Sekunden vor der zweiten Pause gelang Daniel Maffia sein erstes Tor in der höchsten Spielklasse, aber dieses hätte sich der junge Verteidiger wohl anders vorgestellt.

Im Schlussabschnitt stellte Travnicek sein Team völlig um, Steinmann hütete das Tor und es spielten praktisch nur mehr zwei Linien. Die Erklärung des Broncos-Coaches für die Nachdenkpause, die er mehreren Spielern verordnete, ist ebenso knapp wie einleuchtend: „Wer sich nicht bewegen will, braucht das auch nicht zu tun. Der darf dann auf der Bank sitzen.“ Charles Corsi trifft zwar keine direkte Schuld an den vielen Treffern, doch bei sieben Gegentoren auf 33 Schüsse ist es kein Geheimnis, dass auch er nicht seinen besten Tag hatte. Steinmann machte seine Sache erneut sehr gut und musste nach einem Schnitzer seiner Vorderleute 105 Sekunden vor Schluss nur das 8:3 von Barney hinnehmen. David Ludvík und T.J. Caig hatten zwischenzeitlich auf 3:7 verkürzt, was einerseits daher rührte, dass die Broncos nun doch ihren Stolz auspackten, doch Valpe hatte andererseits schon die Ruder ins Boot geholt.

Die Broncos bleiben aber dank der Heimniederlage von Milano Rossoblu gegen Cortina auf dem fünften Tabellenplatz, den sie morgen gegen die Domstädter im direkten Duell verteidigen können.

Foto: Acht Mal durften die Spieler des HC Valpellice gegen die Broncos jubeln. (HC Valpellice)

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