Vor zwei Jahren war der HC Asiago so etwas wie der Lieblingsgegner der Broncos, die die ersten drei Spiele gegen die Mannen vom Hochplateau der sieben Gemeinden für sich entscheiden konnten. Mit 6:5 zu Hause, 3:2 auswärts und noch einmal 4:1 in der Weihenstephan Arena wiesen die Wildpferde den damals ebenfalls amtierenden Italienmeister in die Schranken.
Die Karten sind am morgigen Samstag Abend in jedem Fall neu gemischt, nicht nur, weil sich beide Teams seit damals verändert haben. 2011/12 lieferte Asiago einen extrem schwachen Saisonstart ab, von dem nicht nur die Wipptaler profitierten. Heuer sieht es etwas anders aus, denn die „Stellati“ haben nach zwei Spieltagen zwei Siege auf dem Konto, wenn auch die Gegner mit Mailand und Fassa für einen Titelaspiranten, der im Continental Cup für Furore sorgen will, bisher noch keine echten Prüfsteine waren.
Der „Traumsturm“ mit Layne Ulmer, Sean Bentivoglio und Chris DiDomenico, der in den vergangenen Playoffs die Meisterschaft aufmischte, konnte vollständig gehalten werden und hat nach zwei Spielen bereits sieben Tore erzielt und insgesamt 19 Punkte auf dem Konto. Neuzugang Kevin DeVergilio, der vor zwei Jahren zusammen mit Tommy Goebel in Pontebba ein perfektes Duo bildete, hat sich ebenfalls bereits gut eingelebt und hält bei fünf Scorerpunkten. Den zweiten Sturm ergänzen Kapitän Dave Borrelli und Paul Zanette, die ihre Qualitäten im gelb-roten Trikot ebenfalls bereits hinlänglich bewiesen haben.
In der Abwehr hingegen ist der Meister nicht ganz so stark einzuschätzen, auch wenn mit Dan Sullivan, Adam Sedlák, Michele Strazzabosco und Stefano Marchetti zwei starke Pärchen zur Verfügung stehen. Dahinter warten mit Casetti, Mattivi, Pesavento und Andrea Strazzabosco vier hungrige Youngster auf ihre Chance, sich endgültig in der höchsten Spielklasse zu etablieren. Im Tor steht schließlich einer, den die Broncos aus der letzten Serie-A2-Saison sehr gut kennen und der ihnen schon die eine oder andere hochkarätige Torchance zunichte gemacht hat: Vincenzo Marozzi, im Vorjahr noch an Meran ausgeliehen, hatte in der abgelaufenen Zweitligasaison die mit Abstand beste Fangquote der Liga und durfte nach dem Abgang von Josh Tordjman bereits Erstliga-Luft schnuppern. In elf Spielen hinterließ der junge Italokanadier einen guten Eindruck, sodass der Verein, der ihn im Vorjahr nach Italien brachte, ihm heuer die Schlüssel zum Tor übergab. Bisher hält Marozzi bei 88,9 % Fangquote und liegt damit allerdings hinter Corsi.
Die Wildpferde müssen die Enttäuschung über die zwei vergebenen Punkte in Cortina wegstecken und sich auf das konzentrieren, was sie erfolgreich machen kann. Der sportliche Leiter Egon Gschnitzer erklärt: „Wir müssen einfach spielen und hart arbeiten; an der harten Arbeit hat es keinesfalls gefehlt, aber am einfachen Spiel, und wir müssen uns klar machen, dass es für uns in dieser Liga keine leichten Spiele gibt. Ich bin aber zuversichtlich, dass unsere Jungs das wie schon vor zwei Jahren schnell wieder verinnerlichen und mit dem tollen Charakter, der dieses Team auszeichnet, auch für Asiago ein unangenehmer Gegner sein werden!“
Foto: Die dritte Sturmreihe, in der Tobias Kofler zusammen mit Wieser und Sottsas spielte, war gestern in Cortina einer der Aktivposten (Oskar Brunner)