Das war nicht der Auftakt, den sich die Broncos vorgestellt hatten: über weite Strecken besser gespielt, mit 1:5 viel zu hoch verloren, Eastman musste mit einem Pferdekuss aus dem Training nach dem Aufwärmen aufgeben, Snopek im ersten Drittel einen harten Schuss auf den Fuß und von da an gehandicapt, Hackhofer vier Minuten vor Schluss mit Handgelenksbruch ausgeschieden. Hacky wird schon morgen im Sterzinger Krankenhaus operiert, die Heilungsdauer kann erst nach der Operation abgeschätzt werden, doch es ist davon auszugehen, dass der an diesem Abend beste Verteidiger der Broncos 6-7 Wochen fehlen wird.
Dabei war das Spiel aus Sicht der Broncos nicht so schlecht, wie es das Endergebnis vermuten lassen würde. Im Startdrittel waren die Wildpferde das aktivere Team und spielten nicht schlecht mit. Das Problem war, dass die Pusterer nach 13:19 Minuten und genau zwei Torchancen mit zwei Toren von Söderström in Führung lagen. Die Broncos hatten durch Erat, Catenacci, Snopek, Wieser und Ludvík mehrere gute Chancen, doch keine war besser als jene von Caig, die sich in doppelter Überzahl wenige Sekunden vor Schluss bot. Catenacci spielte einen Pass quer durch den Torraum auf Caig, der am langen Pfosten wartete, aber mit seiner Direktabnahme das offene Tor verfehlte.
Die erste Chance des zweiten Drittels gehörte nach über fünf Minuten den Gästen, als McCauley nach einem Fehler der Broncos-Defensive alleine auf Corsi zulief, aber verzog. Wenig später hatte Ludvík in Überzahl eine goldene Chance, als er im Slot frei stehend von Kofler einen Pass annehmen konnte, aber ebenfalls das Gehäuse verfehlte. Die Gäste beschränkten sich darauf, den Vorsprung zu verwalten, und so hatten auch in der zweiten Drittelhälfte die Broncos mehr vom Spiel, doch Stofner und Ludvík trafen bei guten Möglichkeiten das Tor nicht.
Alles hoffte nach der zweiten Pause auf einen schnellen Anschlusstreffer, denn es war klar, dass die Wölfe an diesem Abend nur mit Wasser kochten. Allein, es passierte das genaue Gegenteil, als Scandella bei einer Zwei-gegen-Zwei-Situation von der Bande einen Pass auf McCauley spielte, der sich im Slot sehr unbedrängt die Ecke aussuchen konnte. Nur eineinhalb Minuten später fiel aber der hoch verdiente Anschlusstreffer der Broncos, als Catenacci die Scheibe auf einen Rebound von Stofner über die Linie schob. Die Broncos spielten in der Folge eine Vielzahl von Chancen heraus, und hatten speziell in den drei Minuten vor Drittelhalbzeit mit Stofner, Sottsas, Ludvík und Erat vier absolute Hochkaräter, doch das Tor gelang wieder den Wölfen. Im Powerplay spielte Bona während eines schnellen Gegenstoßes die Scheibe zu McLeod, der im Slot direkt abnahm und Corsi mit einem nicht unhaltbaren Schuss überraschte. Danach waren die Broncos geschockt und als ob dies nicht genug wäre, erwischte Benno Obermair in der 46. Minute Hackhofer bei einem harmlosen Check an der Bande unglücklich, und das Ergebnis ist bekannt. Nun waren die Hausherren völlig demoralisiert und ließen nach einer längeren Aktion in der Wipptaler Armin Hofer mutterseelenallein stehen, und dieser stellte mit einem haltbaren Schlenzer den 1:5-Endstand her. In den Schlusssekunden traf Snopek noch das Metall und Stofner konnte den folgenden Rebound nicht verwerten, doch mehr als Ergebniskosmetik wäre dies nicht gewesen.
Foto: Vor Aubins Tor herrschte mehrere Male Unruhe, doch der Pusterer Schlussmann behielt stets die Nerven (Oskar Brunner)