Heute Abend geht es in der Weihenstephan Arena für die Broncos darum, um noch einen weiteren Tag zu überleben, wie man im Eishockey-Englisch sagt. Die Piraten kommen mit einer 3:1-Führung im Gepäck in das Wipptal und werden versuchen, die Serie möglichst schnell zu beenden.
Die Broncos sind aber nicht bereit, sich zusammenzurollen, sich tot zu stellen und diesen Sieg so einfach herzuschenken, ganz im Gegenteil. Die Überzeugung ist, dass die Wildpferde nur ein Tor brauchen, um etwas Selbstvertrauen zurückzugewinnen, und zwar egal wie. Oly Hicks sagte bereits am Montag: "Ich sage immer, dass es drei Kategorien von Toren gibt: die Großchancen, also die so genannten Hundertprozentigen, die normalen Chancen, die trotzdem hineingehen und die Glückstore. Üblicherweise macht man den Großteil der Hundertprozentigen hinein, von den normalen Chancen gehen auch ein paar ins Tor und ab und zu landet man auch einen Glückstreffer. Momentan ist aber keine dieser drei Kategorien fruchtbringend, und das gibt es über längere Zeit nicht. Ich würde verstehen, dass wir keine Tore schießen, wenn wir keine wirklich guten Torchancen hätten, aber das ist nicht der Fall. Gerade weil wir in jedem Spiel gleich mehrere solcher Großchancen haben, kann es nicht sein, dass die Scheibe einfach nicht hineingeht."
Bekanntlich ist der vierte Sieg in einer Serie immer der schwerste, und das ist keine leere Floskel, sondern eine Tatsache. Das Team, das kurz vor der Niederlage steht, wird immer die allerletzten Kräfte mobilisieren und sich mit aller Macht gegen die Niederlage stemmen. Mit dem Rücken zur Wand sind die Jungs von Oly Hicks mehr als entschlossen, mit dem Messer zwischen den Zähnen bis zum Letzten zu kämpfen.
In der Umkleidekabine, im Vorstand und auch im Umfeld des Teams ist man überzeugt, dass die Broncos das Spiel heute gewinnen, wenn sie es nur schaffen, das erste Tor zu schießen. Sollte dies gelingen, dann sagen auch mehrere Experten, dass die Serie trotz des Rückstandes wieder sperrangelweit offen sein wird.
Ein ganz wichtiger Faktor wird auch das Heimpublikum sein, wie auch Florian Wieser bestätigt: "Vor zwei Jahren haben uns unsere Fans förmlich zum Titel gepeitscht, und das vermisse ich heuer schon ein Bisschen. Die Unterstützung brauchen wir vor allem, wenn es schwer ist, denn wenn wir gewinnen, ist es zwar schön, aber im Prinzip nur für die Stimmung im Stadion gut, was ja auch wichtig ist. Bei schweren Spielen oder wenn man im Rückstand ist, dann gibt es der Mannschaft wirklich einen zusätzlicher Energieschub sein, wenn man als Spieler auf die Bank kommt und einem die Gänsehaut über den Rücken läuft. Das ist ganz, ganz wichtig, und deshalb appellieren wir als Spieler auch an unsere Fans, heute noch einmal mit uns alles zu geben!"
Foto: Die Spieler der Broncos hoffen heute auf eine Gänsehautatmosphäre wie im Finale vor zwei Jahren (Oskar Brunner)