Der Stadionsprecher gab nach dem Spiel weise Einsichten zum Besten: "Adler sind keine Zugvögel und deshalb muss der Höhenflug auch einmal enden." So oder so ähnlich kann man den Sieg der Broncos umschreiben, die die drei Punkte nicht zuletzt ihrer besseren körperlichen Verfassung zu verdanken haben. Während die Adler vor allem ab Mitte des zweiten Drittels sichtlich müde waren, erkämpften sich die Hausherren trotz ebenfalls sichtbarer Ermüdungserscheinungen im dritten Spiel dieser Woche munter Scheibe um Scheibe, die sie schließlich auch trotz eines überragenden Vincenzo Marozzi öfter im Tor unterbrachten als der Gegner.
Die Broncos gingen in der 15. Spielminute verdient in Führung, wobei Patrick Mair mit einem schönen Onetimer auf Zuspiel von Caig sein äußerst starkes Startdrittel krönte. In den ersten zwanzig Minuten gab der Flügel der Broncos eine Kostprobe, zu was er fähig ist, wenn er im Spiel ist und sein Geschick im körperlich harten Spiel auch einsetzt.
Gleich nach Wiederanpfiff fiel das obligatorisch kuriose Tor, als Corsi einen Puck mit dem Oberkörper stoppte, mit dem folgenden Pokecheck die Scheibe aber an Simon Baurs Schienbeinschoner bugsierte, von wo sie ins Tor zurücksprang. Völlig gegen den Spielverlauf, den die Hausherren ohne Wenn und Aber bestimmten, stand es plötzlich 1:1. Die Wildpferde ließen sich allerdings keineswegs beirren und spielten konzentriert weiter, wodurch sie sich eine Vielzahl von Chancen erarbeiteten. Stofner und Eastman hatten vor der Drittelhalbzeit zwei dicke Chancen, die erneute Führung herzustellen. Diese kam 42 Sekunden vor Schluss durch einen Onetimer von Gunnar Braito zustande, der eine schöne Hereingabe von Hannes Stofner veredelte.
Das letzte Drittel begann mit dem vierten von insgesamt fünften Powerplays der Gäste, die gegen das perfekt eingestellte Unterzahlspiel der Broncos allerdings erneut wenig zustande brachten. Die Hausherren diktierten das Spielgeschehen, während Meran sein Heil im kompromisslosen Rückzug suchte, der ohne Vincenzo Marozzi in Hochform wohl eine deutlich höhere Anzahl von Treffern nicht verhindern hätte können. Die einzige wirkliche Chance für die Adler erspielte sich Ciresa, doch als McKay in Überzahl 31 Sekunden vor Schluss seinen Goalie vom Eis nahm, setzte T.J. Caig vor dem Tor der Broncos zur Bogenlampe an, die schließlich genau zum 3:1 ins Tor passte.
Oly Hicks fasst das Spiel zusammen: "Der Schlüsselmoment des Spiels war sicherlich unser erstes Penaltykilling, wo Meran wirklich gefährlich war. Wir haben diese zwei Minuten sehr, sehr gut überstanden und von da an war es, als hätte Meran deutlich an Selbstvertrauen verloren. Ich will nicht immer das Gleiche sagen, aber das Unterzahlspiel und unsere Geduld waren heute Trumpf. Marozzi war sehr stark, aber wir haben uns davon nicht beirren lassen, sondern geduldig Chance um Chance herausgespielt, bis wir kurz vor dem Ende des zweiten Drittels das entscheidende Tor erzielen konnten. Einfach super!"
Foto: Florian Wieser verpasst eine der Großchancen der Broncos in diesem Spiel (Oskar Brunner)